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Berlin - Eine Quote will die Türkische Gemeinde Deutschland nicht gleich verlangen. Aber sie fordert, dass sich die Behörden zumindest selbst verpflichten, den Anteil an Migranten im öffentlichen Dienst zu erhöhen. So steht es in einem Gesetzesvorschlag, den die Türkische Gemeinde am Montag vorlegte. Am heutigen Dienstag will ihr Bundesvorsitzender Kenan Kolat den 28-seitigen Entwurf an Angela Merkel (CDU) übergeben. Merkel trifft sich dann im Kanzleramt mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Verbänden und Kirchen zum sechsten Integrationsgipfel. Bei den Gesprächen soll es dieses Mal vor allem um die Themen Bildung und Arbeitsplätze gehen.
Die Türkische Gemeinde beklagt, Migranten hätten nicht genug Möglichkeiten, sich gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. „Diese Barrieren müssen abgeschafft werden, Zuwanderer gefördert werden“, sagte Kolat dem Tagesspiegel. Und da die passenden Rahmenbedingungen dafür bisher gefehlt hätten, habe man sich für einen eigenen Gesetzentwurf entschieden – ein ungewöhnlicher Schritt für eine Organisation. Laut Kolat wollte man etwas Konkretes zum Integrationsgipfel beisteuern. „Vor allem muss sich die Gesellschaft endlich auch in der Verwaltung abbilden. Das hat eine Vorbildfunktion“, sagte er.
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