Gauck bezeichnet Steuerhinterzieher als "asozial"

Markige Worte vom sonst so milden Bundespräsidenten: Joachim Gauck hat Steuerhinterzieher in einem Interview "verantwortungslos" und "asozial" genannt. Es dürfe keine doppelten Standards geben.

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Bundespräsident Joachim Gauck hat sich in die Debatte über Steuerhinterziehung mit ungewöhnlich scharfen Worten eingeschaltet: "Wer Steuern hinterzieht, verhält sich verantwortungslos oder gar asozial", sagte er dem Magazin "Stern".
Mit Blick auf den Präsidenten von Bayern München, Uli Hoeneß, stellte Gauck in dem am Mittwoch verbreiteten Interview klar: "In unserem Land darf es in rechtlichen und moralischen Fragen nicht zweierlei Standards geben, einen für die Starken und einen für die Schwachen. Niemand darf selbst entscheiden, ob er Steuern zahlt oder nicht."

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Quelle: Bundespräsident : Gauck nennt Steuerhinterzieher "asozial" - Nachrichten Politik - Deutschland - DIE WELT

Was ich an ihm schätze sind seine klaren und freien Äusserungen zu dennen er auch demonstrativ steht.

Aber im Ernst ich will nichts schön reden und verurteile Steuerhinterziehung ebenso, aber ich kann mir nicht anmassen so darüber zu urteilen als wäre ich besser.
Denn ich weiß nicht wie ich mich verhalten würde hätte ich solche Vermögen und Beziehungen, dass so auszunutzen zu können, indem ich es am deutschen Fiskus vorbeischmuggel.

Ich bescheiße den Staat ja auch zwar im kleinen Stil, was anderes bleibt mir ja Gehaltsmässig nicht übrig, sei es bei der Kilometerpauschale oder aber das ich gewisse Arbeiten am Haus/Garten durch Schwarzarbeiter unter meiner Mithilfe tätigen lasse...

Jeder halt nach seinem Ermessen, der eine hat halt eine Menge zuviel, was wir "Moralapostel" natürlich verwerflich finden und wollen ihn gleich am Pranger sehen.

Klar kann man dazu geteilter Meinung sein, und ganz ehrlich ich sehe und lese es mit großer Schadenfreude wenn es dem Herrn Hoeness ans Leder geht, aber so bin ich nunmal und wenn es aber einer wie Calmund oder Götz George wäre würde mich das kaum aufregen, meine persönliche Abneigung zu Hoeness ist Fussballerricher Natur.


Ich hoffe das ihr hier weiter kontrovers über das Thema "Steuerhinterziehung" diskutieren werdet...


mfg

Wieso bezeichnest du dich als Moralapostel, wenn du selbst vorher zugegeben hast, den Staat zu bescheißen? Kleinvieh macht auch Mist und du gehörst damit in die gleiche Riege, wie all die anderen Steuerhinterzieher auch...die meisten Leute, die sich über den Höneß aufregen sind Blender, die selber Dreck am stecken haben.

Steuerhinterziehung ist ein Volkssport der Deutschen wie mein Wirtschaftslehrer zu sagen pflegte. Dass die Empörung so groß ist wundert mich deshalb.

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Originally Posted by leus

Steuerhinterziehung ist ein Volkssport der Deutschen wie mein Wirtschaftslehrer zu sagen pflegte. Dass die Empörung so groß ist wundert mich deshalb.

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Zum einen liegt es mal wieder an dem berühmten Neidfaktor, und hier spielt speziell bei Hoeneß die Rolle, dass er sich bisher immer als Moralapostel aufgespielt hat und auf andere mit dem Finger gezeigt hat.

Wie heißt es so schön: "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen"...

mfg

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Originally Posted by leus

Dass die Empörung so groß ist wundert mich deshalb.

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Originally Posted by Snitlev

Zum einen liegt es mal wieder an dem berühmten Neidfaktor

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exakt. die sog. rechtschaffenen haben meist selber leichen im keller und der mythos des braven kleinen mannes sowie des bösen reichen ist mit einer kleinen priese hirnschmalz erledigt.


was dazu kommt ist wenn man sieht wie mit den steürgeldern umgegangen wird. die verschwendung fägt bereits auf dorfebene an und geht bis ganz nach oben. meist entweder durch deftige unfähigkeit oder eitelkeit. das fägt in kleinen gemeinden an wo der bügermeister irgendwas baün lässt was dann seinen namen trägt und geht bis zu solch katastrophalem versagen wie aktüll zu sehen am berliner flughafen.
in beiden fällen fliegt tonnenweise steürgeld aus dem fenster für absolut nichts. sicher betrifft das nicht alle steürgelder aber leider viel zu viele.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang zu fragen ob die Steuerveruntreuung ein Kavaliersdelikt wird und das wahre Verbrechen die böse Steuerhinterziehung sein soll...und die Steuerverschwendung/Selbstbedienung vs. dem Gemeinwohl/Allgemeinheit?

Wie wäre es mit einer Vereinfachung des Steuersystems und den Fokus gezielter auf eine breitere Steuergerechtigkeit zu legen?

Vergessen werden die Bürger auch sicherlich nicht die grandiosen Projekte wie die Elbphilharmonie oder Bahnhof Stuttgart sowie der Flughafen Berlin um nur einige der politischen Desaster/Milliardenverluste zu nennen.

Das Ziel wird immer der möglichst höchste Gewinn sein, warum verhandelt die Schweizer Bank in ganz anderen Dimensionen mit den USA (Abschluß wurde erzielt) als mit uns?

In den USA betrifft es Banken, bei uns Privatleute...

mfg

Korrekt es herrscht eine politische Selbstbedienungsmentalität und der Bund der Steuerzahler zeigt jährlich konsequent die maßlose Steuerverschwendung auf und wohin gehen die Finanzmittel etwa notwendigerweise in die Bildung/Entwicklung oder Forschung....nein keinesfalls wohl eher in dubiose Swaps oder CDOs?

Fall Uli Hoeneß Linkspartei kritisiert "Zwei-Klassen-Justiz"

Die mögliche Bewährung für Bayern-Boss Uli Hoeneß im anstehenden Gerichtsprozess sorgt für Diskussionen. Der Wirtschaftsexperte der Linkspartei Klaus Ernst kritisiert "schwarzen Münchner Filz".

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Die Linkspartei warnt beim anstehenden Verfahren gegen den Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung vor einer "Zwei-Klassen-Justiz". "Es kann nicht sein, dass eine Kassiererin, die einen Pfandbon mitnimmt, ihren Job verliert, und ein Multimillionär, der den Staat um Millionen beklaut, wird mit Samthandschuhen angefasst. Das ist eine Zwei-Klassen-Justiz", sagte der Wirtschaftsexperte der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst, am Sonntag der Onlineausgabe des "Handelsblatt". "Da kungelt der schwarze Münchner Filz und wäscht sich gegenseitig die Hände nach dem Motto Freikarten für Freibriefe."
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte am Samstag berichtet, Hoeneß könne im anstehenden Gerichtsprozess wegen Steuerhinterziehung auf Bewährung hoffen. Die Staatsanwaltschaft München wolle eine zweijährige Bewährungsstrafe sowie eine Geldstrafe von 720 Tagessätzen beantragen, schrieb der "Spiegel". Dem Magazin zufolge ist die Hinterziehung von 2,3 Millionen der insgesamt rund 3,2 Millionen Euro Steuerschulden womöglich bereits verjährt, weil die entsprechende Steuerschuld länger als fünf Jahre zurückliegt. Strafrechtlich relevant sei damit nur die Hinterziehung von knapp 900.000 Euro. Ernst sieht den Bundesgesetzgeber am Zug. Nötig sei eine "Null-Toleranz-Offensive" gegen Steuerflucht. Erstens müsse im Strafgesetzbuch festgelegt werden, dass bei Hinterziehung von mehr als einer Million Euro eine Gefängnisstrafe zwingend sei - "ohne Hintertürchen und Verjährungsfrist".
Zweitens müsse für Banken das Prinzip gelten, wer drei mal bei der Beihilfe zur Steuerflucht erwischt werde, verliere die Banklizenz. "Drittens sollte das Finanzministerium alle diese dicken Fische im Internet auf einer Steuersünderliste veröffentlichen", sagte Ernst.

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Quelle: Fall Uli Hoeneß: Linkspartei kritisiert "Zwei-Klassen-Justiz" - N24.de

Ich sagte schon einmal "Die kleinen bestraft man und die großen lässt man laufen" und nichts anders ist das!

Fairerweise muß man Uli Hoeness auch zu gute halten was er gutes getan hat, was ganz schnell auch wieder vergessen wird.

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aus SZ-artikel (Leyendecker):

"So gibt es seit einer Entscheidung des 1. Strafsenats des BGH angeblich die Faustformel, von einem Schaden für den Fiskus von mehr als einer Million Euro an sei in aller Regel nur noch eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung möglich. Die Realität ist das nicht. Die harte Linie von oben hat die Realität da unten nicht erreicht. Viele Verfahren in erheblicher Millionenhöhe werden weiterhin mithilfe des Paragrafen 153a durch Zahlung hoher Geldauflagen, durch Strafbefehl oder durch eine Bewährungsstrafe erledigt. Auch wickeln die Straf-und Bußgeldstellen der Finanzbehörden weiterhin viele Fälle ab, und Steuerleute interessieren sich in der Regel mehr für die Mehreinnahmen als fürs Strafverfahren."

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Demnach ist der Großteil der Steuerhinterziehung verjährt, also strafrechtlich nicht mehr relevant. Der Rest reicht nicht für eine Haftstrafe, wobei Haftstrafen wegen Steuerhinterziehung in Deutschland höchst selten ausgesprochen werden.

Leider sehe ich mal wieder ein "Schlupfloch" in unserer Justiz wie schon oft genug, aber andere Beisspiele passen hier nicht rein...

mfg