FDP will acht Atommeiler endgültig abschalten

Als Konsequenz aus ihrem Wahldebakel vollziehen Liberale radikalen Kurswechsel / Widerstand aus der Union

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Berlin - Die FDP forciert nach ihrer Wahlniederlage den Atomausstieg. Generalsekretär Christian Lindner sprach sich am Dienstag dafür aus, die vor zwei Wochen vorläufig abgeschalteten alten Atomkraftwerke nicht wieder ans Netz zu nehmen. Dies wäre ein klares Signal, dass die schwarz-gelbe Regierung es mit ihrer energiepolitischen Wende ernst meine, sagte Lindner. Er reagierte damit auf das Debakel der FDP am Sonntag, das maßgeblich auf ihren bisherigen Atomkurs zurückgeführt wird. Widerspruch kam jedoch umgehend aus der CDU, aber auch aus den eigenen Reihen.
Noch im vorigen Herbst hatte die FDP gemeinsam mit der Union die Verlängerung der Laufzeiten für deutsche Kernkraftwerke durchgesetzt. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima beschloss die Koalition dann ein dreimonatiges Moratorium der Laufzeitverlängerung. Äußerungen von FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle hatten den Eindruck erweckt, dabei handele es sich nur um ein Wahlkampfmanöver. Dies hatten Union und FDP bestritten. Lindners neuer Vorstoß soll den Kurswechsel noch einmal unterstreichen.
Lindner regte an, mit den Betreibern der Kernkraftwerke eine Verständigung über die dauerhafte Stilllegung der alten Atomkraftwerke herbeizuführen. So könne Rechtssicherheit hergestellt werden. Das betrifft die sieben alten Meiler, die im Zuge des von der Regierung verhängten Moratoriums abgeschaltet worden sind, sowie das Kraftwerk Krümmel, das nach mehreren Pannen schon länger außer Betrieb ist. Die Vereinbarung mit den Energiekonzernen sollte bis zum Ablauf des dreimonatigen Moratoriums Mitte Juni erreicht werden, sagte Lindner.

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Quelle: FDP will acht Atommeiler endgültig abschalten - Service - sueddeutsche.de

Ich finde ja schön das sie es mittlerweile einsehen, aber halte ich nichts davon erst jetzt nach der Schlappe zu reagieren um so verlorenes Terrain wieder wett zu machen, nein Ihre Unglaubwürdigkeit hat sich die FDP selber zu zuschreiben...

mfg

Erst machen sie die Laufzeitverlängerung, was IMHO falsch war, jetzt sehen sie ihren Fehler ein und versuchen den Kurs entsprechend zu ändern, jetzt ist es für alle Anderen falsch.

Wie soll die Partei denn reagieren, wenn sie für ihre politische Idee vom Wähler abgestraft wird?
Soll sie, wie Frau Merkel, drauf scheixxen und ihren Striemel weiter durchziehen, bis alles an der Wand endet?
Dann doch eher einen Fehler einsehen und die Politik entsprechend ändern.
Ich finde, dass dieser Schritt nicht verurteilt werden darf, schließlich bedeutet sie ein Umdenken innerhalb einer Partei.

Wenn ein Mensch seinen Fehler einsieht und sich ändern will ist das toll, warum ist das bei Parteien denn anders?

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Originally Posted by Mutter

Dann doch eher einen Fehler einsehen und die Politik entsprechend ändern.
Ich finde, dass dieser Schritt nicht verurteilt werden darf, schließlich bedeutet sie ein Umdenken innerhalb einer Partei.

Wenn ein Mensch seinen Fehler einsieht und sich ändern will ist das toll, warum ist das bei Parteien denn anders?

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Das wäre ein korrekter Ansatz um aus Fehlentscheidungen sinnvolle Konsequenzen zu ziehen und das sollte dementsprechend gewürdigt werden....eine gewisse Skepsis bleibt dennoch.

Es stellt sich einem die Frage ob diese getroffene Entscheidung aus Wahltaktscheingründen oder mit einer realen Überzeugung stattgefunden hat und nicht aus reinem Populismus um Wählerstimmen zu kassieren.

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Originally Posted by Mutter

Wie soll die Partei denn reagieren, wenn sie für ihre politische Idee vom Wähler abgestraft wird?
Dann doch eher einen Fehler einsehen und die Politik entsprechend ändern.
Wenn ein Mensch seinen Fehler einsieht und sich ändern will ist das toll, warum ist das bei Parteien denn anders?

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Sie hätten wesentlich an Glaubwürdigkeit gewonnen, wenn sie gesagt hätten "Wie die Ereignisse in Fukushima gezeigt haben, scheint die Atomenergie wohl doch nicht so sicher zu sein" anstatt "Weil wir eine Wahl verloren haben".

Bedeutet letztlich das gleiche, erweckt aber eben nicht so den Eindruck, als würde man "nur" um jeden Preis den Wählerstimmen hinterher hecheln . . .

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Originally Posted by mabuse

Bedeutet letztlich das gleiche, erweckt aber eben nicht so den Eindruck, als würde man "nur" um jeden Preis den Wählerstimmen hinterher hecheln . . .

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tja, wer macht das nicht :dry:

Meiner Ansicht nach wollen die Bürger sich grundsätzlich nicht ihre errungenen sowie verbrieften Bürgerrechte durch Ereignisse die hervorgerufen werden könnten im Einsatz und im Kontext mit der Kernenergie nehmen lassen.

Das ist völlig unabhängig von den regierenden Parteienlandschaft und geht vielmehr in die Richtung der demokratischen Entfaltungsmöglichkeiten der Gesellschaft insofern sollten wirtschaftliche Interessen nicht zu lasten der Bürgerinteressen gehen.

Mit der aktuellen Politik wird die FDP noch ihr letztes bisschen Glaubwürdigkeit verspielen:
Erst heißt es: Laufzeitverlängerung
Dann (als Regierung): Moratorium
Darauf kommt Brüderle mit dem Hinweis, dass es nur Wahlkampf sei.
Und das Dementi folgt so gleich.
Jetzt die Forderung nach der Abschaltung.
Und auch dazu gibt es in der FDP wieder Gegenstimmen.

Macht 5 Meinungswechsel innerhalb von 5 Monaten - davon 4 innerhalb eines Monats.
Jede Woche eine neue - das schaffen nichtmal Frauen oder Teenager. :biggrin:

mfg
v6ph1

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Originally Posted by v6ph1

Macht 5 Meinungswechsel innerhalb von 5 Monaten - davon 4 innerhalb eines Monats.
Jede Woche eine neue - das schaffen nichtmal Frauen oder Teenager. :biggrin:

mfg
v6ph1

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Aufgrund dieser Fakten wäre es umso wichtiger eine politische Linie und getroffene Entscheidung auf Dauer beizubehalten um wieder an Glaubwürdigkeit sowie vertrauen innerhalb der Gesellschaft zu gewinnen ...allerdings setzt dieses eine gewisse Kontinuität voraus.

FDP verspielt den Rest ihrer Glaubwürdigkeit

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Auf der nach unten offenen Glaubwürdigkeitsskala sind die Liberalen soeben eine weitere Stufe hinabgestiegen. Man fragt sich, ob die FDP es wirklich absichtlich darauf anlegt, auch noch das letzte Fünkchen ihres politischen Ansehens zu verspielen. Erst die Feststellung von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle, der kurz vor den Landtagswahlen laut BDI-Protokoll das Atom-Moratorium als Wahlkampfmanöver entlarvte.
Dann das desaströse Wahlergebnis in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Am Montag noch die Aussage des Parteichefs höchstpersönlich, man habe verstanden. Nun gelte es eine tiefgründige Diskussion mit der Partei zu führen, unter anderem zur Energiepolitik. Man werde sich nicht drängen lassen, so Westerwelle. Einen Tag später ist auch diese letzte Aussage schon wieder Makulatur. Von Tiefgründigkeit keine Spur. Obwohl das mit der Union vereinbarte Atom-Moratorium erst Mitte Juni ausläuft, sagt Generalsekretär Christian Lindner nun, die FDP wolle die acht älteren Kernkraftwerke auf jeden Fall für immer stillegen.

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Quelle: Kommentar: FDP verspielt den Rest von Glaubwürdigkeit | tagesschau.de

Mit den Frontalangriff auf die Kanzlerin, hat man sich auch gleichzeitig die nötige Unterstützung verbaut, dass ist so langsam das absolute Aus der FDP und leider Gottes auch ein armseeliges Aus.
Es tut mir leid für die liberalen Wähler und Hoffnungsträger dieser Partei, aber "diese" FDP ist nur noch peinlich und hat für sehr lange Zeit das Image der FDP angekratzt...


mfg