"Deutschland ist ein Stolperstein"

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28.03.09, 10:33
Snitlev

"Deutschland ist ein Stolperstein"

Quote:

Nobelpreisträger Paul Krugman sieht schwarz: Die Weltwirtschaft ist außer Kontrolle geraten. Jetzt müssen die Staaten gemeinsam gegensteuern. Doch den USA fehlt der Mut, Europa patzt, und die Bundesrepublik zaudert. Ein Krisengespräch.

Quelle: Paul Krugman : 'Deutschland ist ein Stolperstein' - Wirtschaft - STERN.DE

wie seht ihr das, Stolperstein wohl eher nicht ich denke eher das Deutschland mit Bedacht an die Krise rangeht im Gegensatz zu den USA die alles mit Hauruck wegwirtschaften wollen was mit der Krise zu tun hat...

mfg
28.03.09, 13:05
LongbowArcher

Da treffen imme rzwie Meinungen aufeinander:

Die einen Wirtschaftswissenschaftler sagen, dass der Staat sich aus den Märkten raushalten muss und die anderen sagen, dass der Staat regulierend eingreifen muss.
Im Endeffekt muss man die Theorien lesen und sich für eine entscheiden :D

Staat muss eingreifen
Keynesianismus ? Wikipedia

Staat darf nicht eingreifen
Monetarismus ? Wikipedia
Neoklassische Theorie ? Wikipedia
28.03.09, 13:20
Snitlev

Also ich bin für die Meinung dass der Staat sich nicht einmischen darf, alleine schon dem Wettbewerb gegenüber, wenn nun mal ein Unternehmen schlecht wirtschaftet dann insolvent wird, so ist nunmal das Gesetz des Marktes.

Bei Opel ist es auch wieder etwas anders aber Opel hat nie hier Steuern bezahlt da sie Ihre Gewinne immer zu GM überwiesen haben, sie haben höchtens vom Staat Geld bekommen für Arbeitsplätze und anders, aber auch in diesem Fall wenn Opel kaputt geht dann ist es so!

Was ist denn mit den ganzen kleinen Mittelständern, denn hilft keiner sind ja 50 Mitarbeiter im Durchschnitt pro Firma...

Ein klares Nein von mir "Der Staat darf sich nicht einmischen"!

mfg
28.03.09, 16:52
Mutter

Solche Diskussionen enden meist in einem Flame-War, weil es einfach 2 grundverschiedene Ansichten sind....ich bin übrigens auch für den freien Markt ohne Staat...
28.03.09, 23:43
mahakala

wie der freie markt sich regelt, sieht man derzeit doch an der finanzkrise. im kapitalismus gibts keine regeln....
29.03.09, 10:35
Mutter

Doch. Wenn man den Markt "machen lassen würde", würden die HRE und GM pleite gehen und andere Unternehmen deren Platz einnehmen. Indem der Staat reguliert und versucht solche maroden Unternehmen "am Tropf" zu retten, greift er in den Markt ein, verbrennt Milliarden und spätestens nach der Wahl ist Opel trotzdem pleite.
Schlechte Firmen bleiben schlechte Firmen, auch mit Staatshilfen.
29.03.09, 12:21
LongbowArcher

Ähm, den Markt alles Regeln lassen bedeutet, dass der Staat mit Gesetzen die Rahmenbedingungen vorgibt, aber selbst nicht aktiv eingreifen darf. Also ist hier nicht die Rede davon, dass man machen kann was man will.
31.03.09, 10:42
mabuse

Das der Markt irgendwas selber regelt, setzt einen aufgeklärten Verbraucher vorraus, der erst das Gehirn einschaltet, bevor er irgendwas kauft - kennt ihr einen davon (Anwesende ausgenommen)?

Wenn sich der Markt selber regeln würde, dann würden die Verbraucher/Kontoinhaber Banken, bei denen sich die Manager trotz totalem Versagen und Milliardenverluste fette Boni genehmigen, in Scharen verlassen.

Wenn der mittlere Konsum-Pöbel sein Gehirn benutzen würde, dann würde er keine Rechner im ALDI kaufen, sondern erst mal darüber nachdenken, was er wirklich braucht, und sich dann im Fachhandel ein maßgeschneidertes Angebot erstellen lassen. Und nur um das klar zu stellen: das kommt von jemandem, der selber einen ALDI-Rechner unter dem Tisch stehen hat.

Ich bin auch dagegen, das Pleitefirmen unterstützt werden - aber die Banken einfach im Regen stehen zu lassen würde bedeuten, unser gesamtes Finanzsystem zu gefährden. Und die Rechnung würden nicht die Leute mit viel Geld zahlen, sondern die Kleinanleger, die da ein bischen was für Ihre Rente auf die Seite gelegt haben.

Im Übrigen macht man es sich wirklich ein wenig einfach, jetzt, im Angesicht der Krise, diese Diskussion auf den Tisch zu knallen. Seit Jahrzehnten werden auch bei uns Industriebereiche mit einem enormen Geldaufwand künstlich am Leben gehalten, die mit ein wenig logischem Denken niemals rentabel arbeiten werden, Bauern, Kohlebergbau, Werften.
Wenn überhaupt, dann sollte man dort mal die Schere ansetzen und nicht bei Opel, bei denen durchaus die Möglichkeit besteht, das sie in absehbarer Zeit wieder rentabel sein können.

Quote:

Originally Posted by LongbowArcher

Ähm, den Markt alles Regeln lassen bedeutet, dass der Staat mit Gesetzen die Rahmenbedingungen vorgibt, aber selbst nicht aktiv eingreifen darf. Also ist hier nicht die Rede davon, dass man machen kann was man will.

Du sagst es.
Denn in letzter Konsequenz würde dies - nur mal so als Beispiel - auch bedeuten, das der Staat unsere Lebensmittel nicht mehr auf Einhaltung ein paar weniger Mindestqualitätsstandards überprüfen dürfte - den Markt wird's ja schon richten.

Wollt ihr das ernsthaft?