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View Full Version : 5000 Stellen an NRW-Kliniken bedroht



Snitlev
30.10.08, 00:14
Eine Erhebung des Deutschen Krankenhausinstituts schlägt Alarm: Jedes dritte Krankenhaus erwartet rote Zahlen, allein in NRW sind 900 Ärzte-Stellen unbesetzt. Die Kostenlücke von 6,7 Milliarden Euro bedrohe 20.000 Arbeitsplätze, jeder vierte davon in NRW.
Quelle: 5000 Stellen an NRW-Kliniken bedroht - Kölnische Rundschau (http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1218382132845.shtml)

Woran liegt den das...Die Kassenbeiträge werden doch immer wieder erhöht ?:shockkk!:

Mutter
30.10.08, 07:01
Der Witz ist, die Politik und auch die Krankenhausbetreiber rechnen fest mit den Pleiten der kleinen Häuser. Dadurch werden nämlich wieder mehr Ärzte auf den freien Markt gespült, die dann die unterbesetzten Stellen an den großen Häusern auffüllen sollen.
Und voila, ist der Ärztemangel, zumindest statistisch, erstmal vom Tisch.
Das dann mehr Patienten auf weniger KHs verteilt werden und der Arbeitsaufwand mehr für diese Häuser wird, wird dann wieder verschwiegen...man will das Problem nur verlagern und danach totschweigen.

Ärzte und Pfleger neigen ja dazu, ihre Arbeit und die Leistungen unter den Tisch zu kehren und lieber still zu leiden...

Snitlev
30.10.08, 09:28
Aber warum ist denn das so, gerade in Zeiten immer älter werdender Menschen muss doch sicher gestellt sein dass man hier in Deutschland ärtzlich bestens versorgt wird...
Warum tut die Politik nichts dagegen, gerade in der Branche Gesundheitswesen sollte doch nicht gespart werden auf Kosten der Gesundheit, wird das evtl. mit dem neuen Gesundheitsmodel behoben oder auch nur wieder verlagert?

Mutter
31.10.08, 09:02
Politiker und Krankenkassen sind der Meinung, dass man mit Medizin "Gewinn" machen muss. Egal wie.
Und das geht nur, indem man Kosten spart. Keine andere Möglichkeit.

Es ist politisch nicht akzeptabel zu behaupten, dass es gewisse Dinge im Land gibt, die, egal was man tut, direkt Gewinn abwerfen.

Meiner Meinung nach sollte man den Bürgern und vorallem den Politikern klar machen, dass Gesundheit und Bildung die beiden Bereiche sind, bei denen man nicht auf Gewinnmaximierung achten sollte, sondern besser auf eine optimale Versorgung.

Gute Bildung: gut gebildete Bürger, die als hochqualifizierte Fachkräfte mehr Steuern zahlen
Gesunde Bürger: schneller wieder Arbeitsfähig und dann wieder mehr Steuereinnahmen.

Aber solange Politiker und Krankenkassen an der "Gewinnmaximierung" arbeiten, wird die Versorgung immer schlechter.
Politiker interessiert das übrigens nicht, da sie ja zum Einen Privatversicherte sind und zum Anderen sofort als Politiker im KH behandelt werden.

Ein Minister hatte einen Nierenstein (harmlos aber sehr schmerzhaft). Für diesen Politiker wurde an einer Uniklinik eine GANZE Station gesperrt, d.h. nur er war auf der Station und alle anderen Patienten mussten woanders untergebracht werden.
Und dann soll man nicht glauben, dass Politiker weltfremde Ansichten und Ansprüche haben...