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View Full Version : Schule in der DDR / Timur, sein Trupp und ich



Snitlev
22.10.08, 17:55
Beim Bildungsgipfel in Dresden soll über die Zukunftsfähigkeit des deutschen Schulsystems debattiert werden. Manche meinen, ein Blick zurück auf die DDR könnte sich lohnen. Von ihr lernen, heißt das Siegen lernen? Ein Streifzug durch meine Schulzeit im Osten zeigt, was ich gelernt habe und was die Kinder heute lernen könnten.

Quelle: Schule in der DDR: Timur, sein Trupp und ich - Panorama - STERN.DE (http://www.stern.de/panorama/:Schule-DDR-Timur%2C-Trupp/643113.html)

Hier gibt es noch einen Extra Beitrag vom Stern zum Thema:
Baustelle Bildung

Die Politik hat die Bildung als Thema entdeckt, jetzt lädt Kanzlerin Angela Merkel zum Gipfel. Das zentrale Problem: In Deutschland baut Bildung keine Brücken, sondern vertieft soziale Gräben. Das trifft trotz guter Absichten auch auf viele Kindertagesstätten und Schulen zu - wie die Beispiele von Einrichtungen zeigen, die stern.de besucht hat.
Quelle: Extra: Baustelle Bildung - Panorama - STERN.DE (http://www.stern.de/panorama/:Extra-Baustelle-Bildung/642510.html)

Da ich ja weiß das wir hier einige User aus den neuen Ländern haben würde ich gerne mal von Ihnen wissen wie sie objektiv diese Meinung einschätzen da sie beide Seiten kennen...

v6ph1
22.10.08, 20:01
Interessant, dass erst 20Jahre später die Medien überhaupt mitbekommen, welche Vorteile das Schulsystem der DDR hatte. Und es erstaunt mich immer wieder, wie so manche Dinge, die nach der Wende abgeschafft wurden, jetzt wieder als neue Errungenschaften tituliert werden. Denn eine kostengünstige Bildung und die Förderung aller, sowohl der Lernschwachen als auch der "Eliten" sollte doch schon zur Selbstverständlichkeit in der Bildungspolitk gehören. Gerade, was die Förderung von Naturwissenschaften betrifft, zeigt sich jetzt, was die DDR mit ihren Spezialschulen der BRD voraushatte.
Oftmals müssen die Studienanfänger jetzt auf einen Leistungsstand gebracht werden, was den Lehrenden nicht leicht fällt, denn wie soll man Studenten gleichzeitig gut betreuen, von denen der eine Teil noch nie etwas vom Thema gehört hat, weil es ihm einfach nicht beigebracht wurde, und der andere Teil schon "alles" über das Thema weiß. Setzt man nun das Niveau zu niedrig an, langweilt sich ein großer Teil der Studenten und die Zeit für den Stoff wird knapp, setzt man hingegen das Niveau zu hoch an, so sind viele schlicht überfordert. Bei einem Mittelweg gibt es sogar beides gleichzeitig.
Hätte man einheitliche Lehrpläne und auch ein einheitliches Niveau bei den Abiturienten wäre die Anknüpfung in der Hochschule nicht mehr so schwer.
Und man sollte auch wieder alle Schüler fordern und fördern, so dass sie wirklich ihre Leistungsfähigkeit komplett entfalten können.
Arbeitstage in der Produktion (wie sie aktuell in Thüringen wieder getestet werden) und auch Spezialschulen sollten weiterhin gefördert werden.

Das Problem war nur die ideologische Vorbelastung der Kinder, welche aber ohne weiteres aus dem Plan gestrichen werden kann. Nur ist das in vielen Geschichts-Lehrbüchern immernoch normalität, weil diese Lehrbücher auch 20Jahre nach dem Umbruch noch nicht die komplette Wahrheit vemitteln, sondern nur die westdeutsche Ideologie der damaligen Zeit.

Wenn man allerdings die ersten Änderungsvorschläge der bildungspolitischen Gesetze hört, so kommt einem das Grausen. Wie sollen zum Beispiel Handwerker mit Meisterausbildung sich durch diesen Meister-Titel für eine Hochschule qualifizieren können? Ihnen fehlt es doch ganz offensichtlich an vielen Grundlagen, welche in der gymnasialen Oberstufe gelehrt wurden.

Es ist schon traurig, wie man nach 1990 das Schulsystem der DDR verkümmern lies, man sollte sich aber mal ernsthaft jetzt damit beschäftigen, dass für die Bildung alle möglichen Mittel zur Verfügung stehen. (am Besten ohne Schulden zu machen)

mfg
v6ph1