PDA

View Full Version : Was haltet Ihr vom neuen Gesundheitsfonds



Snitlev
02.10.08, 10:43
Experten geben am Donnerstag ihre Empfehlung für den künftigen Krankenkassen-Satz ab - er dürfte deutlich über dem derzeitigen Durchschnitt liegen. Um ihn zu drücken, fordert der Sozialverband mehr Steuermittel im System.

Quelle: NETZEITUNG DEUTSCHLAND NACHRICHTEN: Ersatzkassen fordern Beitrag von 15,8 Prozent (http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1173477.html)

ist das nicht nur eine Preissteigerung, sonderen warum muss es in Deutschland mehr als 160 Krankenkassen geben, was das alles an Verwaltungskosten sind und ganz zu schweigen die Vorstände in den Kassen haben immer Gewinn :shockkk!:
Warum gibt es nicht nur 2-3 Kassen oder halt für jedes Bundesland nur eine Kasse?
Mit dem dort eingesparten Geld der wegfallenden Kassen, könnten die Beiträge erheblich gesenkt werden, klar wird es als Folge auch Entlassungen zwangsweise mitsich ziehen aber viele neue Stellen durch die ganze Umstrukturierung müssten ja auch neu besetzt werden, man muss halt abwegen...

Snitlev
03.10.08, 04:19
na ja da ihr so gesprächig seit gebe ich euch schon mal ein wenig Input:

Fragen & Antworten zum Gesundheitsfonds - sueddeutsche.de (http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/211900)

Mutter
03.10.08, 15:10
Der Gesundheitsfonds ist zusammen mit den Fallpauschalen der Todesstoss für das Gesundheitssystem.
Im Endeffekt wird alles unbezahlbar, weil die Kassen das Geld irgendwohin, aber nicht gezielt verteilen.
Die Krankenhäuser und Ärzte bekommen fast nix zu sehen um überhaupt bestehen zu können.

Im Endeffekt verdienen wieder irgendwelche Leute die garnix direkt mit dem Gesundheitssystem zu tun haben (Krankenkassen) und die Patienten und die eigentlichen Leistungserbringer (Ärzte, Krankenschwestern, etc) bleiben auf der Strecke.

In ein paar Jahren haben wir hier amerikanische Verhältnisse bei trotzdem hohen Krankenkassenkosten die direkt vom Lohn abgezogen werden.

Snitlev
03.10.08, 16:27
das wäre eine Katastrophe wenn wir Amerk. Verhältnisse hier bekommen sie sollte an den Verwaltungskosten und den vielen überflüssigen Kassen sparen...

Mutter
03.10.08, 16:37
Fallapauschalen, etc...es sollte so sein, dass die durchgeführten ärztlichen Behandlungen transparent dargestellt sind und auch so abgerechnet werden sollten, d.h. JEDER Patient erhält eine Kopie der Rechnung des Arztes/des KHs über die durchgeführten Leistungen.
Dadurch kann man sehen, was wie teuer war und der Patient kann z.B. über zu hohe Abrechnungen berichten und sich beschweren.

Dadurch würde zum Einen eine wesentlich effektivere Kontrolle existieren und die Leute wüssten schwarz auf weiss was wie teuer ist.
Und die Krankenkassen würden sich auf ihr "Kerngeschäft" zurückziehen müssen und diese ganze vernebelte Verwaltung und Prüfungsabteilungen wären nicht in der Größe mehr notwendig!

Snitlev
03.10.08, 17:10
genau des wegen schätze ich dich @Mutter für deine wirklich klaren Aussagen schade das sie nur hier Anklang finden du hast natürlich vollkommen Recht, das wäre für alle offensichtlich was der ganze Gesundheitsapperat so an Kosten aufwendet indem man sehen kann was für Kosten entstehen, aber wie kann man sowas durchsetzen...

Hoffe das es auf politischer Ebene auch mal Leute gibt die die Problematik so offen wie du ansprechen...

ah da sind ja wieder die geilen Jacken, die machen dich noch reich ;.)

hitman
03.10.08, 17:24
die idee ist eigentlich garnicht mal so schlecht um den patienten etwas mehr übersicht zu geben was so ein artzt besucht kostet. kriegt man normalerweise über krankenhaus aufenthalte nicht eine rechnung? da man oft auch immer ein teil der täglichen aufenthalts kosten tragen muss?

Mutter
03.10.08, 17:52
Nein, nur Privatpatienten und barzahler bekommen eine Rechnung.
Das Krankenhaus stellt bei Kassenpatienten auch keine Rechnungen aus, sondern gibt "Fallziffern" an die Krankenkassen weiter und aus denen errechnet dann die Krankenkasse, wieviel Geld es gibt.
Selbst die Ärzte im KH wissen meist nur näherungsweise, wieviel Geld durch eine Behandlung für das Krankenhaus verdient wird, oder ob durch die Behandlung Verlust gemacht wird, weil die Krankenkassen nur die Pauschale bezahlen, obwohl die eigentliche Behandlung teurer war.

Snitlev
04.10.08, 19:55
Die Bundesregierung will den Gesundheitsfonds durchboxen. Für neun von zehn Kassenpatienten wird die Versicherung ab 2009 deshalb wohl teurer, wie ein Beitrags- und Kassenvergleich von WELT ONLINE zeigt. Experten warnen: Wettbewerb und Qualität der Krankenversorgung bleiben auf der Strecke.

Quelle: Steigende Kassenbeiträge: Die 46 Millionen Verlierer des Gesundheitsfonds - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE (http://www.welt.de/wirtschaft/article2529080/Die-46-Millionen-Verlierer-des-Gesundheitsfonds.html)

Wer der Verlierer wird war abzusehen, durch die neue Reform des Sparens für die Kassen wird dem Patienten nur noch die billigste Lösung angeboten in Form von billigen Behandlungen und Medikamente angeboten!

Qualität ist hier nicht mehr gefragt, sondern nur noch Quantität...traurig wir werden immer mehr amerikaniche Verhältnisse annehmen...:mad2:

Mutter
05.10.08, 11:14
Quantität

Quantität auchnicht. Wenn man zuviel macht als Arzt bekommt man das auchnicht bezahlt. Es werden nurnoch 4-6 Untersuchungen pro Patient/Quartal bezahlt. Wenn jemand öfter wegen einer Erkrankung zum Arzt geht, bekommt der Arzt nix zusätzlich bezahlt sondern behandelt "für lau".

Dagon
18.10.08, 20:50
naja würde mich gerne mit einem Experten drüber unterhalten. Weil einfach ist das Thema nicht. Finde es zum einen bescheuert, dass Kassen einen Bonus geben können. Heißt dann wir streichen diese und diese Maßnahme dafür gibts nen Bonus. Das gefällt mir definitiv nicht. Wenn dann wäre es besser wenn stattdessen bestimmte Gesundheitsboni in form von mehr freiwilligen Leistungen anfallen. SPrich mehr freiwillige Leistungen der Kassen.

Eins ist halt mal klar: Wenn die Patienten schnell gesund werden, können sie schneller wieder arbeiten gehen und das ist wieder gut für die Unternehmen. Gesunde arbeiten halt mal besser und mehr und effektiver als Kranke. Heißt es sollte als Ziel stehen, möglichst schnell und effektiv die Leute zu kurieren und das ist halt mal mit Zusatzangeboten gut regelbar. Ne Ernährungsberatung kann später mal teure Behandlungen verhindern ;-). Kurzfristig kostet es Geld langfristig spart es.

Mfg Dagon

Snitlev
19.10.08, 13:58
Der Bundestag hat die letzte Hürden für den Gesundheitsfonds abgebaut. Das “Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung” wurde von 386 Abgeordneten befürwortet, 164 waren dagegen und zwei enthielten sich der Stimme.
Quelle: Gesundheitsfonds: Letzte Hrden sind genommen (http://www.1a-krankenversicherung.org/nachrichten/20081018/678/gesundheitsfonds-letzte-huerden-sind-genommen/)

so nun ist es amtlich, schade ich wäre lieber für die Lösung http://www.sb-innovation.de/showthread.php?threadid=6439

Mutter
19.10.08, 19:35
Und damit ist der endgültige Niedergang des Systems beschlossen.
Alle Kassen bekommen, egal welche Leistungen sie bringen, gleich viel Geld.
Wenn sie schlecht wirtschaften, bekommen sie mehr Geld von anderen Kassen, die für gutes Wirtschaften bestraft werden.

Im Gesundheitssystem wird weniger Geld für die Patienten zur Verfügung stehen, weil keine Kasse mehr nützliche neue Therapien erstmal finanzieren will, wenn sie teurer sind als ältere.
Und damit reden wir nicht von solchen Dingen wie "Akupunktur" sondern von Therapien wie neuen Chemos.

Bestes Beispiel war doch die BKK-Tussi bei "hart aber fair" die eine Kasse vertrat, die einen niedrigereren Kassensatz als 15,5% hat, aber auf die Frage, ob dann mehr oder bessere Therapien bezahlt werden würden total auswich und lieber auf die gesteigerten allgemeinen Kosten hinwies....ja, welche denn?!? Welche "Mehrkosten" kommen denn für die Kassen, wenn sie mehr Geld bekommen?
Mehr Verwaltung ist das einzige, was mir einfällt...

Snitlev
19.10.08, 21:47
oh Mutter wie Recht du leider hast, ich bin auch sehr verärgert über diesen Beschluss warum sie nicht die Zeichen der Zeit erkannt haben, wenn man mal den ganzen Verwaltungsapperat der ganzen Kassen sich hier anschaut gibt es genügend Potenzial zu sparen...

Snitlev
20.10.08, 16:19
Kassen drohen geringere Einnahmen
Die Krankenkassen fürchten, dass sie im Jahr 2009 angesichts des schwachen Wirtschaftswachstums mit ihren Beitragseinnahmen nicht über die Runden kommen. Sollte es zu einem Etatloch kommen, müsste der Bund mit einem Darlehen einspringen – spätestens ab 2010 wären weiter steigende Beiträge für die 50 Mio. gesetzlich Versicherten fällig.
Quelle: Gesundheitsfonds nicht immun gegen Wachstumskrise - Politik - Deutschland - Handelsblatt.com (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesundheitsfonds-nicht-immun-gegen-wachstumskrise;2067740)

Der Umstrittene Gesundheitsfond , mehere Seiten Der umstrittene Gesundheitsfonds - Politik - Deutschland - Handelsblatt.com (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/_b=2059871,_p=27,_t=ig_p,ig_xmlfile=hb_gesundheits fonds.xml)

Letztendlich hat der Kassenpatient doch gar keinen Einfluss darauf, früher konnte er durch den Wettbewerb sich seine Kasse aussuchen, entweder durch günstigere Beiträge oder bessere Leistungen und nun, brauchen wir den jetzt überhaubt noch so viele Kassen, wenn die Beiträge bzw. Leistungen fast alle gleich sind???

Mutter
21.10.08, 06:53
Genau dieser Gedankengang ist auch Ziel der Bundesregierung.
Im Endeffekt haben CDU und SPD beide ihre Agenda, was die Gesundheit anbetrifft und diese soll dann nach der Bundestagswahl umgesetzt werden.
Beide Parteien wollen in irgendeiner Form (wie genau wissen die selber nicht, wenn man nachfragt) zum Einen die meisten Krankenkassen einsparen und zum Anderen die Leistungen "beibehalten bei weniger Kosten".

Das Ziel der SPD ist es, dass ALLE eine umfassende Gesundheitsversorgung bei nur 1-3 Krankenkassen haben zu einem horrenden Preis, der angeblich dadurch stabil bleiben soll, weil die Privatversicherungen abgeschafft werden sollen.
Von der Idee her nett, alle Menschen zahlen 15.x% ihres Lohnes (auch Beamte und ehemals Privatversicherte) und alle bekommen die gleichen beschixxenen Leistungen der Krankenkassen.
Allerdings soll das Ganze mit Ausnahmen für Arme, Politiker und Ehefrauen so gespickt sein, dass es nicht wirklich zu Einsparungen kommen kann.
Achja, private Zusatzversicherungen sollen quasi "verboten" sein, damit es garnicht erst zu einer 2Klassen-Medizin kommt.
Stattdessen wird es zu einem Medizintourismus kommen....wer das Geld hat, verlässt deutsche Krankenhäuser...

Die der CDU ist eine "Kopfpauschale" geplant. D.h. JEDER Mensch zahlt in Deutschland eine feste Summe + X (im Gespräch waren mal 2-5% des Lohnes ab einer gewissen Gehaltshöhe) in das Gesundheitssystem ein. Keine Ausnahmen. Dafür wird nurnoch die Grundversorgung und das medizinisch Notwendige bezahlt.
Im Ausgleich hat JEDER Mensch das Recht sich privat zusätzlich zu versichern.
Der Vorteil ist klar, man bezahlt nicht mehr für den SpeedboatUnfall eines Börsenmaklers, bei Krebserkrankungen wird die Chemo noch bezahlt. SchönheitsOP zahlt jeder selber (oder dessen private Versicherung).
Ein weiterer Vorteil ist, dass mehr Geld in jedem Haushalt zur Verfügung steht mit dem jeder selber entscheiden kann, ob er sich zusätzlich versichern will, oder nicht.
Der Nachteil ist die endgültige Einführung der 2. Klassenmedizin, allerdings mit der Sicherung der medizinischen Grundversorgung (nicht wie in den USA...)

Irgendwas in der Art wird kommen, jenachdem, welche Partei die Wahl gewinnt...

Das Einzige was sicher ist, wie das Amen in der Kirche:
Es wird schlechter werden in der Versorgung. Die Frage ist nur, ob man dann selber was dagegen tun dürfte (CDU-Vorschlag) oder eben nicht (SPD-Vorschlag).

Snitlev
17.11.08, 16:57
Ab dem kommendem Jahr gibt es eine ganze gravierende Änderung im deutschen Gesundheitssystem. Insbesondere für Selbstständige wird es wichtige Änderungen geben. So wird beispielsweise ein Basistarif in der Privaten Krankenversicherung (PKV) eingeführt.
Quelle: Gesundheitsfonds 2009: Das wird anders durch die Gesundheitsreform : News & Nachrichten (http://www.die-topnews.de/gesundheitsfonds-2009-das-wird-anders-durch-die-gesundheitsreform-325479)

Für mich ein Draufleger von derzeit 13,9% auf 15,5% was soll diese Scheißreform nur um wieder die AOK,Barmer und DAK zu stärken...:icon_angry[1]:

Snitlev
09.12.08, 00:20
Der gesetzlichen Krankenversicherung droht 2009 ein milliardenschweres Defizit. Grund ist die sich verschärfende Wirtschaftskrise. Das berichtet der "Spiegel".


Demnach sei die Bundesregierung bei der Festlegung des neuen einheitlichen Krankenkassenbeitrags auf 15,5 Prozent für 2009 noch von einem Anwachsen der Grundlohnsumme um 2,4 Prozent und der Rentensumme um 2,5 Prozent ausgegangen. Diese Annahme gelte mittlerweile als zu optimistisch und gefährde nun die Kalkulation.


Quelle: Wirtschaftskrise - Gesundheitsfonds droht Milliarden-Defizit - Politik - Printarchiv - Berliner Morgenpost (http://www.morgenpost.de/printarchiv/politik/article993650/Gesundheitsfonds_droht_Milliarden_Defizit.html)

und wer wird wohl dafür die Quittung erhalten, die Ärzte und Patienten !


siehe dazu auch: Seehofer erhöht im Steuerstreit Druck auf Merkel


Im Unionsstreit um Steuersenkungen macht die CSU massiv Druck auf Kanzlerin Merkel (CDU). Parteichef Horst Seehofer drohte im CSU-Vorstand nach Teilnehmerangaben, den Koalitionsausschuss am 5. Januar platzen zu lassen, falls Merkel der CSU-Forderung nach Steuersenkungen nicht nachgibt.


Quelle: FTD.de - Nachrichten: Seehofer erhöht im Steuerstreit Druck auf Merkel - Deutschland (http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Seehofer-erh%F6ht-im-Steuerstreit-Druck-auf-Merkel/448287.html)

erst erhöht, dann wieder runter wohin soll das noch führen?

Snitlev
11.12.08, 10:25
10. Dezember 2008 Die Verfassungsbeschwerden privater Krankenversicherungen gegen die Gesundheitsreform haben offenbar wenig Aussicht auf Erfolg. Der Senat zweifelt an der Zulässigkeit einiger Verfahren. Das zeigte sich in der mündlichen Verhandlung des Gerichts am Mittwoch in Karlsruhe. Zudem berichteten Sachverständige, dass die wirtschaftlichen Folgen der Gesundheitsreform für die private Krankenversicherung (PKV) nicht sehr gravierend seien, sondern ein „Nullsummenspiel“.

Quelle: Verfassungsbeschwerden: Wenig Chancen für Klagen gegen Gesundheitsreform - Wirtschaftspolitik - Wirtschaft - FAZ.NET (http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E54D72835073144D9A43C336C4E958CF4~ATpl~Ecommon ~Scontent.html?rss_googlefeed)

Ja die privaten Vorteile sind nun mal kleiner geworden und das finde ich auch gut so, wir wollen ja keine 2 Klassengesellschaft in der Gesundheit ( denn es hatte sich in letzter Zeit immer mehr herauskristalliesiert) das die die Kassenpatienten immer mehr als Ballast für die Hausärzte wurden, Beispiele kann sich jeder selbst genug googeln...

Mutter
11.12.08, 17:03
Die Kassenpatienten sind kein "Ballast" für die Ärzte.

Die Behandlung ist nicht rentabel. Aber dafür wird den Ärzten die Schuld gegeben, was absolut das Letzte ist.
Wer, ausser den Medizinern, soll denn noch "für lau" oder noch besser "mit Verlust" arbeiten?
Jeder andere Selbstständige oder Angestellte würde sofort den Hammer weglegen und für mehr Bezahlung streiken, aber in der Medizin wird dann mit den Totschlagargumenten "Nächstenliebe" und "Notversorgung" alles an Protest abgebügelt.
Bis irgendwann keiner mehr Hausarzt werden will.

Und per Notverordnung, dass jeder Arzt behandeln muss, kann man nur den Exitus ins Ausland beschleunigen, aber nicht das Problem lösen.

Was ich noch als Fussnote mit einbringen möchte:
Privatpatienten stellen ihre "Ein- und Zweibettzimmer" so gerne in den Vordergrund.
Das Hotellerie und Krankheit so in einen Topf geworfen werden ist vollkommen falsch. Ein Gesundheitssystem definiert sich doch nicht über das Essen oder die flauschigen Betten.
Allerdings wird das so verkauft und das ist falsch.
Rein theoretisch könnte man die Patientenversorgung (waschen, wickel, füttern, Betten machen, Essen) aus dem Gesundheitssystem auslagern und damit für ausgebildete Krankenschwestern wieder die Ausbildungsziele in den Vordergrund stellen.-
Aber das verhindern ja konsequent auch die Gewerkschaften, die lieber eine examinierte Krankenschwester Hilfsarbeiten ausführen lässt als zusätzliche (zwar preiswertere, aber dafür neue) Jobs zu generieren!

Snitlev
12.12.08, 10:11
so hier mal was zu den Wahltarifen,
Wahltarife - 18 Kassen auf dem Prüfstand


Zwar gibt es schon seit April 2007 Wahltarife in der gesetzlichen Krankenversicherung. Versicherte haben bislang aber wenig Möglichkeiten, sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen.

Quelle: Wahltarife - 18 Kassen auf dem Prüfstand (http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/?sid=525867)

Ich denke da wird es wohl nicht allzuviel Unterschiede zwischen den Kassen geben, aber man sollte sich mal den Leitfaden zu den Wahltarifen seiner Kasse mal mit einer vergleichbaren Kasse vergleichen...

weicht zwar etwas vom Thema ab, ist aber auch mal interessant zu wissen:

Rekordsumme für Vorsorgeprojekte - Männer Präventionsmuffel


ESSEN (dpa). Die gesetzlichen Krankenkassen haben 2007 die Rekordsumme von 300 Millionen Euro für Projekte zur Gesundheitsvorsorge ausgegeben. Mit Projekten zur Bewegung, gesunder Ernährung, Stressverringerung und ähnlichem wurden 6,6 Millionen meist junge Menschen erreicht. Das waren 860 000 mehr als im Jahr zuvor, berichtete der Medizinische Dienst der gesetzlichen Krankenkassen zusammen mit dem Spitzenverband der Kassen in Essen.

Quelle: http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/krankenkassen/?sid=526094

Mich würde mal ein Vergleich mit den Privaten Kassen (falls überhaupt vergleichbar) interessieren!

Snitlev
29.12.08, 18:07
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt erwartet für 2009 stabile Beiträge für gesetzlich Krankenversicherte. Mit Einführung des Gesundheitsfonds beträgt der Satz ab Januar zunächst einheitlich 15,5 Prozent. Die Krankenkassen glauben nicht, dass dieses Geld reicht – und widersprechen der Ministerin.

Quelle: Gesundheitsfonds: Krankenkassen und Ulla Schmidt beharken sich - Nachrichten Finanzen - WELT ONLINE (http://www.welt.de/finanzen/article2946320/Krankenkassen-und-Ulla-Schmidt-beharken-sich.html)

Die Krankenkassen glauben nicht das Geld reicht, aber welche Kassen sind den das... es gibt genug Kassen die durchaus gut damit leben können!

Es sind halt Kassen wie AOK, DAK und Barmer aber die anderen denen reicht das, aber sie halten ja auch erstmal still, denn warum nicht bei einer Änderung davon noch profitieren...

Tampa2000
04.01.09, 14:29
Solange dieses Gesundheitssystem nicht transparent ist, wird es immer nur abwärts gehen.Die Politiker aller Parteien sind aber nicht daran interessiert, es transparent zu machen,weil bestimmte Kreise sich in diesem System eine goldene Nase verdienen.
ein Beispiel: Ich mußte ein Monat die ärztliche Rechnung selbst zahlen,weil bei dem Wechsel der Krankenkasse einiges schief gelaufen ist.
Als ich die Rechnung bekam, stellte ich fest, dass der Arzt 40 € zu viel für nicht erbrachte Leistung abgerechnet hat. Nach meiner Anfrage sagte er:" Ja gut, ziehen sie 40 € ab."
Wenn man das aber bundesweit Tag für Tag hochrechnen würde, kommt man auf eine gigantische Summe.

Mutter
05.01.09, 06:51
ein Beispiel: Ich mußte ein Monat die ärztliche Rechnung selbst zahlen,weil bei dem Wechsel der Krankenkasse einiges schief gelaufen ist.
Als ich die Rechnung bekam, stellte ich fest, dass der Arzt 40 € zu viel für nicht erbrachte Leistung abgerechnet hat. Nach meiner Anfrage sagte er:" Ja gut, ziehen sie 40 € ab."
Wenn man das aber bundesweit Tag für Tag hochrechnen würde, kommt man auf eine gigantische Summe.

Privatversichert?
Ansonsten bekommt man keine Rechnung, solange man eine Versichertenkarte hat.
Aber eine nette Idee mal eine bestimmte Berufsgruppe zu diskreditieren.

War es ein Zahnarzt? Ein Orthopäde? Dein Schönheitschirurg?
Was hat er abgerechnet?
Und vorallem, WARUM hast Du eine Rechnung bekommen, wenn Du sonst keine bekommst?!?
Einen Monat lang oder nur eine Rechnung insgesamt? Du bist da etwas "uneindeutig"...

Selbst bei Wechselproblemen ist die Versorgung abgedeckt, entweder zahlt deine alte Versicherung oder schon die Neue, aber eine Rechnung gibt es dann normalerweise nicht.

simi
05.01.09, 23:13
Ich denke, es ist langfristige Taktik, die gesetzlichen SV-Systeme plattzumachen. Schaut Euch doch mal die Rentenversicherung an - dort ist es doch genauso. Riester erhält 6-stellige Vortragshonorare von Banken & Versicherungen. Miegel wird auch von der Versicherungswirtschaft bezahlt. Lobbyismus ist alles und der Gesundheitsfonds ist der nächste Schritt, Mittel IMO bewusst fehlzuallokieren. Wer von den MdB ist denn bspw. schon gesetzlich krankenversichert???

El-Mo
05.01.09, 23:42
Ich finde es irritierend, dass hier die mit der Einführung des "Gesundheits"fonds einhergehende Fixierung auf einen morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich noch gar nicht thematisiert wurde. Ich nämlich finde es besonders bedauernswert, dass durch die "Reform" des Gesundheitswesens in eurem Deutschland die Prophylaxe kein ökonomisches Thema mehr für die Krankenkassen sein wird. Tatsächlich werden zur Zeit Kassenärzte durch Prämienzahlungen dazu gebracht, Versicherte als chronisch Kranke einzustufen, damit die Kassen dadurch finanzielle Vorteile erzielen können. Ein kranker Versicherter kann sich für die Krankenkasse durchaus lohnen!

simi
05.01.09, 23:59
Ja, dazu gabs schon ein paar Berichte im TV. Im Endeffekt ist es wirklich völlig abstrus, was da beschlossen wurde. Mit Logik hat in D generell wenig zu tun. Schau Dir doch das Steuerrecht an! Oder das Schornsteinfegermonopol, oder, oder , oder... es gäbe hunderte Beispiele, die das Ergebnis aus Lobbyismus und dem Kompromiss von 3 Regierungsparteien ist...

Se7Ven
06.01.09, 00:07
für mich ist das ein weiteres herrumexperimentieren am Gesundheitssystem ohne
die Rezepte für die Gesundheit parat zu haben
:biggrin:
also eins ist klar die vorgegebenen Beiträge werden für die Krankenkassen nicht ausreichen so dass es zwangsläufig zu Beitragserhöhungen für die Versicherten kommen wird und damit entstehen und das hat dann auch Leistungsverschlechterungen zur folge......
Auch werden dann einige Krankenkassen z,b,AOK, die mehr die Ärmsten der Armen verwalten, in die Knie gehen alternative wäre dann ihr Leistungsangebot reduzieren sowie einges an Personal zu entlassen

wie wollen den die privaten Kassen da noch konkurierren ohne den Wettbewerbsvorteil und die Profite machen zu können???

Es geht doch darum auch die Anzahl der Krankenkassen zu verringern und welche Krankenkasse wird die Beiträge auschütten...................2% prozent regelt die Krankasse an Zusatzleistungen...der Rest ist gesetzlich geregelt

Die Krankenkassen machen im verhältniss und Gegensatz zu der privaten Versicherungswirtschaft ja keine Gewinne sondern die geben ihre Beitragseinnahmen vollständig aus für die erbrachten Leistungen

die gesetzlichen Kassen werden und müssen alle versorgen das sind ca. 90 Prozent der Bevölkerung allredings bei den Privaten ist es so die suchen sich ihre jungen..guten Patienten halt aus und da schaut man auf die Versicherungsrisiken da wird kräftig gefiltert

also nur noch junge stramme Mitglieder und das Risiko ...naja die werden schon aussterben die Dinosaurier:biggrin


Wie wäre es den mit einer BÜRGERVERSICHERUNG wie in der Schweiz???

Snitlev
01.02.09, 02:11
Das Bundesversicherungsamt will Änderungen am Gesundheitsfonds durchsetzen womit Fehldiagnosen unterbunden werden sollen. Keine offizielle Bestätigung für entsprechende Pläne.

Quelle: http://www.die-topnews.de/aenderungen-am-gesundheitsfonds-335059

Ja das man die Reform wie eigentlich beschlossen so nicht stehen lassen kann, war vorraus zu sehen, denn der Druck wurde immer größer!

Ich hoffe nur das die Änderungen das bringen was von allen erwünscht wird, nämlich dir ganze Transparenz dieser Reform durch schaubarer zu machen und auch für die Ärzte einen Vorteil bringen.
Wahnsinn was manche Ärzte im Bereitschaftsdienst leisten müssen und das teilweise 24 Std. bei voller Konzentration und das zu einem Verdienst den schon fast ein VW-Schichtarbeiter erreicht...

Man muss hier wirklich nachbessern :eek13:

mfg