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View Full Version : Ein unwillkommener Gast



Snitlev
20.05.14, 09:49
Es ist Erdoğans Recht, am Samstag nach Köln zu kommen und dort Wahlkampf zu betreiben. Willkommen ist der türkische Ministerpräsident allerdings nicht. Zu Recht. Er wird den berechtigten Zorn der Opfer des Grubenunglücks von Soma nach Deutschland bringen.



Es ist ein göttliches Recht, einst gehütet von Gottvater Zeus höchstselbst. Und welche Verwicklungen der Missbrauch des Gastrechts auslösen kann, zeigte bereits der Fall des Trojaners Paris, der die schöne Helena entführte. Zehn Jahre lang tobte damals Krieg an einem Küstenstrich, der heute zur Türkei gehört.
Ganz so schlimm sollte es nicht kommen, wenn kommenden Samstag ein anderer Mächtiger aus der Türkei nach Köln kommen und dort aller Voraussicht nach nicht ganz so auftreten wird, wie es sich für einen Gast geziemt. Premier Recep Tayyip Erdoğan will Wahlkampf machen bei seinen deutsch-türkischen Fans. Und es ist zu befürchten, dass er damit den berechtigten Zorn, den sein autoritärer und sogar die Opfer des verheerenden Grubenunglücks von Soma verachtender Regierungsstil daheim auslöst, mit nach Deutschland bringt. Willkommen ist er, außer bei seinen Anhängern, in Köln darum nicht. Und kann es auch nicht sein.
Trotzdem: Eine persona non grata im diplomatischen Sinn ist der Regierungschef eines Deutschland engstens verbundenen Staates darum noch nicht. Er hat das Recht, hier aufzutreten, auch wenn das vielen nicht gefällt.

Quelle: Erdoan in Köln nicht willkommen - Politik - Süddeutsche.de (http://www.sueddeutsche.de/politik/erdoans-besuch-in-koeln-ein-unwillkommener-gast-1.1968218)

Eine Frechheit sondersgleichen, hier in Deutschland seine wiederwärtige Probaganda fort zuführen, den hätte man die Einreise verbieten sollen aber wir "scheiß Deutschen" lassen ja alle Arsxhlöcher hier ihre Art von Demokratie zu predigen einreisen und gewähren ihnen auch noch Schutz!

Was für eine Schmach für die Gegner in der Heimat...

mfg

Se7Ven
21.05.14, 21:37
Ein Politiker wie Erdoğan und sein praktiziertes Demokratieverständnis......siehe dazu die türkischen "Justizreformei" im Resultat wohl ein Demokratiedefizit/Korruptionsskandal/Machtmissbrauch?

PS: Die Internetsperren und Zensur der Meinungsfreiheit lassen grüßen... damit wird der Abschied eines tendenziell europäischen Demokratieverständnisses/Grundrechte wie Religionsfreiheit/Naturschutz/Hochschulreform subtil massiv bedroht endgültig eingeläutet?.

v6ph1
21.05.14, 22:19
Es gibt aber einen großen Unterschied zwischen Erdoğan auf der einen Seite und Putin, Assad u.ä. Politikern auf der anderen Seite:
Die Türkei ist seit den 70ern Nato-Mitglied und dadurch für unsere gleichgeschalteten Medien nicht böse.

Das Bergwerksunglück hat uns das fatale Demokratieverständnis der Machtelite um Erdoğan deutlich vor Augen geführt.
Aber es gibt Widerstand - und zwar vom Staatspräsidenten Gül persönlich.
Das und die Jugend erlauben trotzdem eine positive Prognose.

Nur sollte man mit solchen Vorschlägen und Bewertungen Vorsichtig sein:
Hierzulande regiert auch eine selbstherrliche Minderheit an Parteieliten, die sich von der Meinung des Volkes komplett abwendet haben.

Es gibt zu viele Krisen und korrupte Politiker auf der Welt als dass jedes dieser Probleme schnell gelöst werden kann.

-- v6ph1

Se7Ven
22.05.14, 19:47
Aber es gibt Widerstand - und zwar vom Staatspräsidenten Gül persönlich.
Das und die Jugend erlauben trotzdem eine positive Prognose.

Nur sollte man mit solchen Vorschlägen und Bewertungen Vorsichtig sein:
Hierzulande regiert auch eine selbstherrliche Minderheit an Parteieliten, die sich von der Meinung des Volkes komplett abwendet haben.

Es gibt zu viele Krisen und korrupte Politiker auf der Welt als dass jedes dieser Probleme schnell gelöst werden kann.

-- v6ph1

Dito^^

Allerdings existieren auf dem gesamten Globus viele Feinde der Demokratie/Menschenrechte und diese Politiker/Machthaber/Eliten haben kein Interesse an der "realen Freiheit" des Volkes einer konkreten Mitbestimmung um fundamentale Veränderungen herbeizuführen sondern üben skrupellos Macht und Kontrolle aus.

Instab
01.06.14, 03:52
das zieht sich leider qüer durch alle länder. in manchen mehr in manchen weniger offensichtlich.
die türkei ist ein attraktiver partner für europa wie auch die usa einfach wegen der geographischen lage. daher drückt man gerne mal ein paar augen zu.

Se7Ven
02.06.14, 21:12
das zieht sich leider queer durch alle laender. in manchen mehr in manchen weniger offensichtlich.
die tuerkei ist ein attraktiver partner fuer europa wie auch die usa einfach wegen der geographischen lage. daher drueckt man gerne mal ein paar augen zu.


Genau das ist ja das Problem ....die Augen werden vor der Willkür und Gewalt der regierenden Herrschaften geschlossen und dort wo Demokratie existieren sollte droht dem Systemkritiker ein böser Gefängnisaufenthalt^^

Übrigens....Gefängnisse sind nicht überall gleich oder zum verwechseln Qualitativ damit sind wohl unsere "netten"wohl gemeinten konzipierten Luxusanstalten und der begleitenden Zwangskur einer humanen Resozialisierung in Deutschland kaum vergleichbar mit dortigen Kerkern/Methoden

PS:Im Westen nichts neues....vermutlich folgt aus der Synthese einer Tendenz der Hegemonie und konzentrierten Ökonomie keine Stärkung der demokratischen Werte für das Volk?