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View Full Version : Unser Wirtschaftswunder - Die wahre Geschichte [inkl. 45 min. Doku ARD]



Snitlev
08.08.13, 02:36
Veröffentlicht am 20.07.2013

Sendung "Geschichte im Ersten: Unser Wirtschaftswunder - Die wahre Geschichte" von Christoph Weber .

Beschreibung ARD:
Wir Deutschen kennen uns aus. Wir haben nach dem Weltkrieg aus eigener Kraft ein Wirtschaftswunder geschafft - durch unermüdlichen Fleiß, unterstützt von Ludwig Erhard, der Währungsreform und dem Marshall-Plan. Stimmt das eigentlich?

Ausgestrahlt am 15.07.2013, 23:50 Uhr, Beitrag von Christoph Weber, Text: ARD, Auftraggeber: Die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, finanziert über Zwangsgebühren.

Quelle: yT


https://www.youtube.com/watch?v=DV8DsMmS65I



Ziemlich interessante TV-Dokumentation zum Wirtschaftswunder.

Und wodurch die Basis für den Wirtschaftsaufschwung wirklich gelegt wurde.

Das ist ziemlich interessant, weil die Politik, die Deutschland den kriselnden Südländern vorschreibt, zu großen Teilen auf einer falschen Wahrnehmung des deutschen Wirtschaftswunders beruht. Wir Deutschen glauben nämlich, dass der Wiederaufstieg Deutschlands vor allem auf harter Arbeit mit ein wenig Unterstützung durch die D-Mark und die soziale Marktwirtschaft zurückgeht. Und sonst nichts.

OK, dass der Marshallplan etwas dazu beigetragen hat, hat sich rumgesprochen. Aber dass der Schuldenschnitt nach dem 2. Weltkrieg massiv geholfen hat, ist schon weniger bekannt.

Der Film hat direkt eine Reihe Augenöffner.

a) Deutschland war bei weitem nicht so zerstört, wie man angesichts der ewig wiederholten Bilder der total niedergebombten Innenstädte meinen könnte. Teile von Deutschland wurden überhaupt nicht von den britischen Fliegern angegriffen. Und auf Bombardements des platten Landes wurde eh verzichtet. Aus eigenen Berichten (Opa) weiss ich auch, dass die Kohleproduktion in seiner Zeche nie ernsthaft unterbrochen war. Dass hier alles am Boden lag, stimmt nicht. Gerade die mittelständische Wirtschaft in der Fläche war kaum betroffen (Die Amerikaner haben ziemlich ernüchtert festgestellt, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft trotz ihrer Massenbombardements nicht wesentlich beeinträchtigt war).

b) Der Marshallplan ist überbewertet. Viele der Leistungen erfolgten als Sachleistung und zwar nur, weil die Amerikaner Überschüsse z.B. bei Baumwolle loswerden wollte.

c) Ein gehöriger Teil des Wiederaufschwungs beruhte darauf, dass aktiv Ingenieure aus dem Ostteil nach Westdeutschland geholt wurden (illegal über die Grenze geschmuggelt).

d) VW und der VW Käfer waren vor allem auf "billig" aus. Ganz in der Historie der Kriegsproduktion, in der Flugzeuge nicht für 10 Jahre, sondern für die paar Wochen bis zum Abschuss geplant und produziert wurden.

e) Lohndumping. Nach dem Krieg gab es wohl nirgendwo auf der Welt eine für Unternehmen so perfekte Mischung aus hochqualifizierten Arbeitern und Ingenieuren und niedrigen Löhnen. Gut ein Jahrzehnt in der Kriegsindustrie eingesetzt, jetzt alle arbeitssuchend.

f) Der Koreakrieg war der Hauptgrund, warum Deutschland nach dem Krieg den ersten Exportüberschuss einfahren konnte.

Und viele weitere Punkte. (Wer hat die D-Mark eingeführt? Erhard oder die Amerikaner?)

(Ein wichtiger Punkt, der übrigens fehlt, ist die massive Unterbewertung der D-Mark nach dem Krieg. Diese wurde zwar permanent aufgewertet, aber jedes Mal viel zu spät. Eigentlich war die D-Mark bis in die 70er Jahre fast immer spürbar unterbewertet (der Wechselkurs war fix und wurde nicht an der Börse festgelegt. Wie heute in China)

Das Spannendste, was ich im Bereich Wirtschaftsdokumentation seit Längerem gesehen habe. Dicker Tipp. Auch wenn das Wetter gerade nicht zum Schauen von Wirtschaftsdokumentationen einlädt ...

Das sollte sich alles mal rumsprechen, vielleicht hört dann auch die Rettungspolitik in den Südländern endlich auf. Und wir schneiden endlich mal die Schulden richtig, sorgen für sowas wie einen Marshallplan und geben den Ländern wieder eine Perspektive in Europa. Und nicht in Nordafrika ...

Quelle: Die wunderbare Welt der Wirtschaft!: TV Tipp: Unser Wirtschaftswunder - Die wahre Geschichte (http://www.diewunderbareweltderwirtschaft.de/2013/07/tv-tipp-unser-wirtschaftswunder-die.html)

Vieles kannte man ja noch aus der Schule wie den Marshallplan (http://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan) , dass wir quasy den USA zu verdanken haben das wir zum Kapitalismus gefördert worden mit dem einzigen Hintergrund dass in Zeiten des kalten Krieges wir nicht bedingt durch die Zerstörung in Armut uns den Kommunismus anschließen und so quasy ein Verbündeter des Gegners werden.
Das ganze war schon ziemlich vorrausschauend berechnent und umgesetzt worden (ein cleverer Schachzug der USA), was Gott sei Dank auch unser Glück war, denn ohne die Maschinerie der USA zum Ausbau der Automobilbranche wären wir auch nicht soweit wie heute.

Nach diesem Beitrag erscheint einem "Griechenland" mit ganz anderen Augen betrachtet fast schon paradox, wenn man sieht was wir damals für Schulden an Ländern hatten die im Krieg von uns Deutschen beschädigt wurden.

Ohne die USA hätte uns wohl niemand die Schulden erlassen, die widerum dieses für sich zum Vorteil umgemünzt hatten in dem sie den Ländern vermittelt hat dass sie nur durch unsere Technik und Industrie wirtschaftlichen Erfolg hätten.

Diese Dokumentation sollte sich wirklich jeder mal anschauen, denn gerade viele jüngere sehen dann "Das Wirtschaftswunder" mit anderen Augen bzw. haben sie auch eine andere Meinung zu den USA die wir ja immer so verteufeln...

mfg

leus
08.08.13, 09:01
Vieles kannte man ja noch aus der Schule wie den Marshallplan (http://de.wikipedia.org/wiki/Marshallplan) , dass wir quasy den USA zu verdanken haben das wir zum Kapitalismus gefördert worden mit dem einzigen Hintergrund dass in Zeiten des kalten Krieges wir nicht bedingt durch die Zerstörung in Armut uns den Kommunismus anschließen und so quasy ein Verbündeter des Gegners werden.
Das ganze war schon ziemlich vorrausschauend berechnent und umgesetzt worden (ein cleverer Schachzug der USA), was Gott sei Dank auch unser Glück war, denn ohne die Maschinerie der USA zum Ausbau der Automobilbranche wären wir auch nicht soweit wie heute.
Meines Wissens nach wollten die Staaten zuerst einen Agrarstaat aus Deutschland machen, damit nie wieder ein solcher Krieg geführt werden kann. Allerdings wurde umentschieden als man merkte dass der kalte Krieg auf kommt um ein Bollwerk gegen den Osten zu schaffen, da ein Agrarstaat leichter überrannt werden kann als eine Industrienation. Vllt. täusch ich mich auch. Ich schau die Doku heut abend.

Snitlev
08.08.13, 09:49
Meines Wissens nach wollten die Staaten zuerst einen Agrarstaat aus Deutschland machen, damit nie wieder ein solcher Krieg geführt werden kann. Allerdings wurde umentschieden als man merkte dass der kalte Krieg auf kommt um ein Bollwerk gegen den Osten zu schaffen, da ein Agrarstaat leichter überrannt werden kann als eine Industrienation. Vllt. täusch ich mich auch. Ich schau die Doku heut abend.

Richtig, diesen Gedanken Morgenthau-Plan (http://de.wikipedia.org/wiki/Morgenthau-Plan) hat man aber schnell wieder adacta gelegt, ansonsten wären wir wohl heute nicht viel weiter wie zb. Rumänien oder Bulgarien.

Ich denke mal das unser aller gunsten die richtigen Entscheidungen der USA getroffen worden...

mfg