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View Full Version : NRW-Innenminister fordert härtes Vorgehen gegen alkoholisierte Fahrradfahrer



Snitlev
17.07.12, 10:22
Wegen einer Vielzahl schwerer Unfälle mit betrunkenen Radfahrern will Jäger einen "Ordnungswidrigkeiten-Tatbestand bei niedrigen Promillewerten" und die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit auf 1,1 Promille senken



Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte Anfang Juni in der Sache an die Vernunft der Radfahrer appelliert. Man müsse nicht alles mit Gesetzen anordnen, sagte Ramsauer gegenüber Forderungen, Promille-Grenzen für Radfahrer zu senken, bzw. eine neue Bußgeldregelung für alkoholisierte Radfahrer einzuführen. Er sehe derzeit noch keinen gesetzlichen Regelungsbedarf. Verkehrspolitiker der SPD und der Grünen äußerten sich wenig später mit einer anderen Auffassung: Fahrradfahren mit Alkohol sei kein Kavaliersdelikt, so der verkehrsüpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sören Bartol. Weswegen es angebracht sei, "über Promille-Grenzen für Radfahrer nachzudenken". Zustimmung dafür gab es auch von seinem Kollegen bei den Grünen, Anton Hofreiter (SPD und Grüne nicht gegen Radfahrer-Promillegrenze).
Vor dem Hintergrund, dass 2011 in Nordrhein-Westfalen 960 betrunkene Radfahrer an Unfällen mit Toten und Verletzten beteiligt waren, fordert jetzt der Landesinnenminister Ralf Jäger (SPD) dezidiert, dass "die Grenze zur absoluten Fahruntüchtigkeit für Radfahrer von 1,6 auf 1,1 Promille gesenkt werden (muss)".

Quelle: NRW-Innenminister fordert härtes Vorgehen gegen alkoholisierte Fahrradfahrer | Telepolis (http://www.heise.de/tp/blogs/8/152397)

Immer wieder dieser Ramsauer, kann den nicht endlich mal einer entsorgen lassen!

Aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen das man unter Alk. Einfluss sicherer mit dem Auto als mit dem Rad fährt, aber die potenzielle Gefahr ist halt wesentlich größer mit dem Auto als mit dem Rad.
Daher eigentlich nichts verkehrtes auch auf dem Rad die Werte runter zufahren, so leid es mir selber tut da ich gerne in den Biergarten radle dabei habe ich aber für mich eine Grenze gesetzt
max. mit dem Auto 2 kleine 0,33 ltr. und mit dem Rad 4 große 0,5 ltr. auf keinen Fall mehr und radeln tue ich meistens auf Radwegen die für Autos gesperrt sind.

Aber leider gibt es zuviele unvernünftige die sich keine Grenzen setzen und somit einen Unfall in kauf nehmen...

mfg

v6ph1
17.07.12, 10:40
1,6 Promille sind ziemlich genau 3l Bier an einem Abend.
Das heißt aber noch nicht, dass man damit nicht sicher Radfahren kann.

Nur ist das auch von der Person abhängig, sodass man kaum eine einfache Lösung dafür finden kann.

Schon jetzt gelten aber 0,3 Promille, wenn es zu Auffälligkeiten kommt.

Das Fahrrad hat gegen übermäßigen Alkoholkonsum schon eine integrierte Bremse:
Wer nicht mehr aufsteigen kann, ist zu betrunken.

mfg
v6ph1

Snitlev
17.07.12, 10:55
1,6 Promille sind ziemlich genau 3l Bier an einem Abend.

mfg
v6ph1

So einfach ist das nun auch nicht :P

Zu den Faktoren kommen noch Körpergewicht und auch die Ernährung spielt eine Rolle sowie man auch Alk. gewohnt ist ;)

mfg

LongbowArcher
17.07.12, 11:15
Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer und ebenso als solche zu bestrafen, wenn Alkohol im Spiel ist. Die Strafen für Radfahrer sind so oder so in den meisten Belangen erheblich (!) zu niedrig!

mabuse
17.07.12, 13:20
Da geb ich LbA absolut recht.
Es geht noch nicht mal darum, das man mit Alkohol schlechter oder unsicherer fährt.

Aber wenn besoffene A****löcher in dunklen Klamotten, ohne Licht und mit untüchtigen Rädern (keine Reflektoren) abends die Strassen unsicher machen und man als Autofahrer dann eine Teilschuld bekommt, wenn man so eine Blödbacke umnietet, das ist eine Unverschämtheit.

Anstatt den TÜV für's Auto jedes Jahr zu verlangen, sollte man mal ordentlich Kontrollen machen und sowas angemessen bestrafen.

v6ph1
17.07.12, 23:42
Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer und ebenso als solche zu bestrafen, wenn Alkohol im Spiel ist. Die Strafen für Radfahrer sind so oder so in den meisten Belangen erheblich (!) zu niedrig!
Dabei vergisst du die zwei wichtigsten Dinge:

1. Das Gefährdungspotential:
Ein Radfahrer inkl. Fahrrad kommt auf 60-120kg. (Angenommen 90kg)
Heute übliche Autos haben knapp die 20fache Masse. (1,8t = 20*90kg)
Dazu kommen noch die Geschwindigkeiten:
Auto: >80km/h, Radfahrer: <30km/h (insbesondere betrunken)

E = m/2 * v^2:
Auto: 1,8 t / 2 * (80 km/h)^2 = 444kJ
Rad: 90kg/2 * (30 km/h)^2 = 3,125kJ
Fußgänger: 0,077kJ (80kg; 5km/h)

-> Das Gefährdungspotential des Radfahrers ist ca. 1/100 des Gefährdungspotentials eines Autos!

2. Was passiert bei Gleichheit der Strafen?
Viele nutzen einfach das Auto, weil es bequemer ist und gefährden damit nicht nur sich, sondern auch andere.


Da geb ich LbA absolut recht.
Es geht noch nicht mal darum, das man mit Alkohol schlechter oder unsicherer fährt.

Aber wenn besoffene A****löcher in dunklen Klamotten, ohne Licht und mit untüchtigen Rädern (keine Reflektoren) abends die Strassen unsicher machen
Hier widersprichst du dir selbst: Entweder das "unsicher machen" liegt am Alkohol oder an der nicht vorhanden Sichtbarkeit.
Wenn es nicht um den Alkohol geht, dann muss es an der Sichtbarkeit liegen und hat hier im Thread nix verloren.


man als Autofahrer dann eine Teilschuld bekommt, wenn man so eine Blödbacke umnietet, das ist eine Unverschämtheit.
Eine tragische Fehlentwicklung - aber als Autofahrer sollte man auch einen unbeleuchteten Fußgänger am Straßenrand erkennen. (Und da kenn ich genügend Situationen, bei denen Autofahrer sogar tagsüber blind sind.)


Anstatt den TÜV für's Auto jedes Jahr zu verlangen, sollte man mal ordentlich Kontrollen machen und sowas angemessen bestrafen.
Gibt eine Strafe dafür und das wird auch kontrolliert.
Schwerwiegender ist eher, dass heute Fahrräder ohne Licht verkauft werden dürfen.

mfg
v6ph1

Se7Ven
18.07.12, 00:12
Es geht hier um das Prinzip und der Konstruktion beider Vehikel der konkrete Vergleich zeigt präzise auf das physikalisch das Gefahrenpotenzial mathematisch im wesentlichen höher bei einem Automobil liegt.

Snitlev
18.07.12, 00:39
Eine tragische Fehlentwicklung - aber als Autofahrer sollte man auch einen unbeleuchteten Fußgänger am Straßenrand erkennen. (Und da kenn ich genügend Situationen, bei denen Autofahrer sogar tagsüber blind sind.)
mfg
v6ph1

so weit ich mich noch erinnern kann nennt man das immer "Vorrausschauendes Fahren" bzw. muss man als Autofahrer mit Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer rechnen...

ansonsten bis auf dein mathezeugs klasse Beitrag ;)

mfg

shoulder
18.07.12, 00:58
"Vorrausschauendes Fahren"
... ist schön und gut, nur leider kein Allzweckmittel.
Mir sind schon so einige Verkehrsteilnehmer (auch Radfahrer) begegnet, deren Verhalten absolut nicht "vorausschaubar" war.

Ab es nun an Alkoholkonsum lag, kann ich natürlich nicht sagen.

v6ph1
18.07.12, 01:17
Mir sind schon so einige Verkehrsteilnehmer (auch Radfahrer) begegnet, deren Verhalten absolut nicht "vorausschaubar" war.
Geht mir auch fast ständig so - egal ob Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer.

Am Einfachsten ist die Abschätzung der weiteren Bewegung auf geraden Straßen ohne Kreuzung.
An Ampeln werden die (rechts neben der Autofahrbahn fahrenden) Radfahrer häufig von Rechtsabbiegern übersehen.
Fußgänger bewegen sich häufig auch über den Radweg und blockieren diesen.
Bei Radfahrern hat man oft das Problem, dass man die Geschwindigkeit nicht abschätzen kann, da diese Witterungsbedingt ist (Wind).
Dazu kommen noch die Schattenradler, die im Dunkeln einfach aus dem nichts auftauchen.


Ob es nun an Alkoholkonsum lag, kann ich natürlich nicht sagen.
Alkohol könnte eine Ursache sein - ist es in vielen Fällen aber nicht.

mfg
v6ph1

PS: Die Rechnung mit 3l Bier und 1,6 Promille in meinem ersten Post hier bezieht sich auf meine Statur.

LongbowArcher
18.07.12, 05:58
Dabei vergisst du die zwei wichtigsten Dinge:

1. Das Gefährdungspotential:
Ein Radfahrer inkl. Fahrrad kommt auf 60-120kg. (Angenommen 90kg)
Heute übliche Autos haben knapp die 20fache Masse. (1,8t = 20*90kg)
Dazu kommen noch die Geschwindigkeiten:
Auto: >80km/h, Radfahrer: <30km/h (insbesondere betrunken)

E = m/2 * v^2:
Auto: 1,8 t / 2 * (80 km/h)^2 = 444kJ
Rad: 90kg/2 * (30 km/h)^2 = 3,125kJ
Fußgänger: 0,077kJ (80kg; 5km/h)

-> Das Gefährdungspotential des Radfahrers ist ca. 1/100 des Gefährdungspotentials eines

mfg
v6ph1


Tolle Rechnung! Sobald der Radfahrer ein Auto dazu zwingt, in irgendeiner Art und weise auszuweichen, geht die Rechnung nicht mehr auf Sobald der Radfahrer einen Fußgänger unglücklich erwischt oder der Fußgänger unglücklich fällt, geht die Rechnung ebenfalls nicht auf. Mathematik ist nicht immer der richtige weg, sondern auch einfach mal Menschenverstand.

Aber nur mal so nebenbei: es ist doch alles völlig egal! Radfahrer sind Verkehrsteilnehmer. Da braucht man sicher keine Rechnungen,cum zu erkennen, dass diese eben bestraft werden müssen! Und zwar hart! Ob ihr selbst noch bei 2 Promille fahren könnt, ist dabei völlig irrelevant.

mabuse
18.07.12, 09:27
Hier widersprichst du dir selbst: Entweder das "unsicher machen" liegt am Alkohol oder an der nicht vorhanden Sichtbarkeit.
Wenn es nicht um den Alkohol geht, dann muss es an der Sichtbarkeit liegen und hat hier im Thread nix verloren.
Nein, das ist eine Kombination aus beidem.
Besoffen vergessen die Deppen laufend das Licht anzumachen und/oder befahren Wege, die sie nüchtern im Dunklen nicht nehmen würden.

Einer meiner Nachbarn führt das mehr oder weniger all-abendlich vor. Nüchtern fährt er mit Licht und Helm auf dem Radweg, knülle fährt er im Tarnmodus und barköpfig auf der Strasse. Sommers kein Problem, aber im Winter ist der echt gefährlich.


aber als Autofahrer sollte man auch einen unbeleuchteten Fußgänger am Straßenrand erkennen.
In der Stadt - ja. Aber wenn du auf dem Land lebst, wo nun mal nicht alle Strassen beleuchtet sind, sieht das ganz anders aus. Ich hab - besonders im Winter - schon mehrfach das Ruder im letzten Moment herumreissen müssen.


und das wird auch kontrolliert.
wann und wo?
Solche Kontrollen hab ich schon seit 20 Jahren nicht mehr erlebt.


Schwerwiegender ist eher, dass heute Fahrräder ohne Licht verkauft werden dürfen.
Da geb ich dir recht.
Aber andererseits würde das auch nicht großartig helfen, wenn man nicht regelmäßig kontrolliert, ob es noch geht - und eine kaputte Birne auch mal ersetzt.



Mir sind schon so einige Verkehrsteilnehmer (auch Radfahrer) begegnet, deren Verhalten absolut nicht "vorausschaubar" war.
Ganz genau.
Meiner Meinung nach ist:
-> Das Gefährdungspotential des Radfahrers ist ca. 1/100 des Gefährdungspotentials eines Autos!zwar nicht falsch, aber daraus kann man doch keine erhöhte Verantwortung für den Autofahrer herleiten. Denn umgekehrt sollte auch jedem Radfahrer bewusst sein, das er hundertmal gefährdeter ist und darum besondere Vorsicht walten lässt.

Nur zur Klarstellung: Ich fahre selber auch sehr viel Rad. Aber ich käme nie auf die bescheuerte Idee, das auch angetrunken zu tun (zumindest nicht auf Wegen, auf denen auch Autos unterwegs sind) und achte sehr darauf, das Licht, Reflektoren, Bremsen etc. an meinem Rad immer tipptopp in Ordnung sind.

Instab
22.07.12, 06:58
Innenminister fordert härtes Vorgehen gegen >hier populistisches thema eintragen<
und wieder wird eine neü sau durchs dorf getrieben. als ob es keine wichtigen dinge zu tun gäbe :nene:

Snitlev
22.07.12, 11:02
und wieder wird eine neue sau durchs dorf getrieben. als ob es keine wichtigen dinge zu tun gaebe :nene:

Naja, in diesem Fall geht es ja um Ramsauer und der ist nun wirklich nicht possitiv in Erscheinung getreten sondern man hat bei seinen Voorschlägen wie zb. Maut, Flensburger Punkte und jetzt diese Diskussion eher das Gefühl egal was und wie schwachsinnig seine Vorschläge auch sind hauptsache er bleibt im Gespräch.
Aber hier kann ich nur sagen manchmal ist "Weniger MEHR"...

mfg