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View Full Version : [Hardware] Schnellster Supercomputer der Welt steht in Japan



Snitlev
20.06.11, 11:34
Mit unglaublichen acht Billiarden Rechenschritten pro Sekunde hat sich das System „K Computer“ von Fujitsu an die Weltspitze der Supercomputer katapultiert. Deutschlands „Jugene“ kann da nicht mithalten.


Erstmals gibt es unter den ersten zehn Plätzen der am Montag veröffentlichten Liste der „Top 500“ keine Anlage mehr, die nicht in der „Petaflop-Liga“ (Billiarden Rechenschritte pro Sekunde) spielt. Deutschland rangiert nicht mehr unter den Top 10. Das IBM-System „Jugene“ aus dem Forschungszentrum Jülich rutschte mit einer Leistung von 825 Teraflops (Billionen Rechenschritte pro Sekunde) vom 9. auf den 12. Platz ab.
Supercomputer werden für sehr aufwendige Berechnungen in der Forschung oder beim Militär, etwa für die Entwicklung und Simulation von Atombomben genutzt. In der Wissenschaft können damit zum Beispiel der komplexe Aufbau und die Eigenschaften von Proteinen erforscht werden. Dafür werden gigantische Datenmengen analysiert. Auch in der Klimaforschung werden Supercomputer immer wichtiger, mit ihnen lassen sich beispielsweise Klimaveränderungen oder Erdbeben vorausberechnen.
80 000 Prozessoren mit jeweils acht Kernen



Quelle: „Top 500“: Schnellster Supercomputer der Welt steht in Japan - Technik - FOCUS Online (http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/technik/top-500-schnellster-supercomputer-der-welt-steht-in-japan_aid_638422.html)

So nun hat Japan mal die Nase vorn im legendären "Penix-Vergelich", letztes Jahr waren es noch China und davor die USA...

mfg

Instab
20.06.11, 22:26
die top500 sind immer etwas mit vorsicht zu geniessen. ein paar beispiele warum:

man muss trennen. die namensgebung ist etwas irreführend. ein sog. 'supercomputer' ist in diesen fällen eigentlich keine in sich geschlossene einheit sondern ein cluster. das ist nichts anderes als ein 'zusammenstöpseln' einer grossen anzahl von maschinen auf die die aufgaben verteilt werden.
daher macht es bei clustern allein die masse und das sagt nicht viel über den eigentlichen technischen stand der einzelnen 'teilnehmer' aus.
es gab bei den top500 vor einiger zeit eine extra cluster liste die aber nie richtig eingesetzt wurde. sie scheint wieder in der versänkung verschwunden zu sein.
vor ein paar jahren war z.b. ein cluster aus standard apple desktop rechnern in den top10 :P

zudem richtet sich die liste nur nach der rechenleistung was für ein gesamtbild zu wenig ist. das kennt jeder auch von zuhause; wenn z.b. die platte sehr langsam ist hilft der beste proz. nichts je nach anwendung.

es gibt jedoch maschinen die als eine einzelne einheit arbeiten also tatsächlich wörtlich einzelne computer sind. bei diesen kann man tatsächlich von supercomputern sprechen.
hier sollte es 2 getrennte listen geben die klar zwischen den beiden bereichen trennen.

mabuse
21.06.11, 14:18
es gibt jedoch maschinen die als eine einzelne einheit arbeiten also tatsaechlich woertlich einzelne computer sind. bei diesen kann man tatsaechlich von supercomputern sprechen.
hier sollte es 2 getrennte listen geben die klar zwischen den beiden bereichen trennen.
Warum?
Spätestens mit Multicore-CPUs weicht die Grenze doch auf.
1.) Multicore-CPU
2.) Mehrere COUs pro Board
3.) Mehrere Boards (Blade-Rechner)
4.) Mehrere vernetzte Rechner
Du müsstest eine maximale Distanz zwischen den Kernen für die Grenze zwischen deinen Listen festlegen, denn ob die Arbeit nun auf mehrere Kerne, mehrere CPUs, mehrere Boards oder mehrere Rechner verteilt wird, macht doch streng genommen keinen wirklichen Unterschied.

Instab
24.06.11, 02:00
macht doch streng genommen keinen wirklichen Unterschied.

doch, schonmal ein cluster benutzt?
das kann man nicht bedienen wie einen 'normalen' computer und es ist auch nicht das gleiche wie ein smp system.

mabuse
28.06.11, 10:26
doch, schonmal ein cluster benutzt?
das kann man nicht bedienen wie einen 'normalen' computer und es ist auch nicht das gleiche wie ein smp system.
Das kannst du bei Supercomputern nie.
Ich bin da natürlich nicht auf dem letzten Stand, aber schon der "Supercomputer", den es seinerzeit auf unserer Uni gab, war ein reiner Number-Cruncher, der auf die Zuspielung der Daten durch andere Rechner angewiesen war. Aus Performance-Gründen haben solche Geräte nur ein absolut rudimentäres Betriebssystem ohne Benutzeroberfläche, teilweise sogar ohne Speichermöglichkeiten. Das müssen alles Subsysteme erledigen. Cluster dürften ähnlich arbeiten.

Instab
29.06.11, 02:27
Das kannst du bei Supercomputern nie.

doch :D
genau das ist ja der kern meines beitrags weiter oben.

mabuse
29.06.11, 09:07
doch :D
Nein!

Selbst der "Urvater" der Supercomputer, die Cray I-IV waren zum "Füttern" und abspeichern immer auf zusätzliche "normale" Computer angewiesen.
Supercomputer sind auf reine Mathematik getrimmte Rechenwerke, aus Performancegründen werden die nicht mit sowas wie Benutzerschnittstellen und aus Energie-/Wärmeabfuhrgründen nicht mit sowas wie Graphikkarten belastet.

Instab
30.06.11, 03:46
Nein!

doch, hehe, nicht alle natürlich. z.b. wirf mal einen blick auf single image systeme.
und von grafikkarten habe ich ja nichts gesagt. mehr als terminal ist natürlich nicht drin. es sei denn es sind welche die auf grafik ausgelegt sind (ja, das gibt es auch. und ja, dann mit gfx einheit).

mabuse
01.07.11, 10:21
z.b. wirf mal einen blick auf single image systeme.
Naja, gut . . . ist halt die Frage, wie man Supercomputer definiert. Meines Wissens nach sind die überwiegende Mehrzahl schon seit Ewigkeiten Multicores (spätestens seit dem RISC/CISC-Hype) mit mehreren hundert bis mehreren tausend Rechenkernen und nur einem rudimentären Betriebssystem.

Und da stellt sich dann halt die Frage, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob diese Rechenkerne nun in einem Gehäuse stecken müssen oder nicht - und wie man dann Gehäuse überhaupt definiert (Bladerechner).

Instab
06.07.11, 18:26
Und da stellt sich dann halt die Frage, ob es wirklich einen Unterschied macht, ob diese Rechenkerne nun in einem Gehäuse stecken müssen oder nicht - und wie man dann Gehäuse überhaupt definiert (Bladerechner).

es geht nicht um die physikalische beschaffenheit sondern die art der nutzung. distributed computing ist limitiert. es gibt viele anwendungen die nicht geeignet sind aber dennoch erheblich mehr leistung brauchen als sie ein 'normaler' rechner liefern kann.