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View Full Version : Digitaler Radiergummi für Fotos im Internet



Snitlev
25.01.11, 10:16
Eine neue Software versieht digitale Bilder mit einem Verfallsdatum. Danach lassen sie sich nicht mehr im Web betrachten. Das kostenpflichtige Angebot hat allerdings Tücken
Die Web-Fotos werden von dem Programm "X-pire" verschlüsselt und können dann nur während einer festgelegten Zeitspanne decodiert werden.
Kritiker warnen allerdings davor, dass diese Methode nicht vor böswilligen Attacken schützen kann.


Ja, der Begriff "digitaler Radiergummi" ist etwas unpassend, sagt Michael Backes, der Mann, der vor mehreren Jahren die Idee hatte, eine Computersoftware zu entwickeln, die ins Internet gestellte Dateien mit einem Verfallsdatum versieht. Weil dieser Tage viel über Datenschutz diskutiert wird, wurde das kleine Programm in den vergangenen Wochen und Monaten unter der sachlich falschen Bezeichnung "digitaler Radiergummi" weithin bekannt. Was dieser genau macht, weiß bislang allerdings kaum jemand. Nur dass Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner irgendetwas damit zu tun hat, ist wohl vielen klar geworden. Und dass es um das Verschwindenlassen von möglicherweise in der Zukunft kompromittierenden Partyfotos gehen soll und damit um den Schutz von Jugendlichen, die sich irgendwann später einmal bei einem Chef bewerben wollen.
Seit vergangenem Freitag kann die Software "X-pire" nun im Internet heruntergeladen werden. Sie versieht Bilddateien mit einem "digitalen Verfallsdatum", das der Benutzer selbst festlegen kann. Ein Drei-Monats-Abo zum Verschlüsseln von Fotos kostet 6,99 Euro.
Um eines vorwegzunehmen: Ein Allheilmittel gegen schlampigen Umgang mit persönlichen Daten ist die Software nicht. Das wäre technologisch auch gar nicht möglich, sagt Backes, der auch Gesellschafter der Saarbrückener X-pire! GmbH ist, die die Software entwickelt hat. Der Name leitet sich vom englischen Verb "expire" ab, das "verfallen" heißt. Das Wichtigste sei, sagt der Professor für Kryptografie an der Universität des Saarlandes, den Menschen, die im Netz unterwegs sind, grundsätzlich beizubringen, auf sich selbst achtzugeben. Wer gedankenlos private Daten im Netz verbreitet, müsse auch weiterhin mit negativen Konsequenzen rechnen.

Quelle: Digitaler Radiergummi für Fotos im Internet - Nachrichten Print - DIE WELT - Wissen - WELT ONLINE (http://www.welt.de/print/die_welt/wissen/article12331817/Digitaler-Radiergummi-fuer-Fotos-im-Internet.html)


Die Idee alleine ist gut und auch weiter ausbaufähig, aber für Privatanwender aufgrund der Kosten wohl nicht massentauglich, kann mir da keinen Absatz vorstellen.
Und für Unternehmen oder auch kleinere Private Anwender wie zb. Ebay-Shop-Betreiber mag das zwar ok sein aber nur wenn man auch die Sicherheit gewähren kann und dies ist momentan nicht der Fall von daher wohl eher beta Status anstatt jetzt eine Final rauszuhauen...

hier noch die URL des Hesrtstellers für die aktuelle Preisliste und weitere Infos: X-pire: Produkt (http://www.x-pire.de/index.php?id=80)


mfg

v6ph1
25.01.11, 11:00
Gute Idee - aber eine absolut mangelhafte Umsetzung:

1. Bei jedem Zugriff auf das Bild wird eine Anfrage an den Server gesendet. (Überwachung, wer wann welches Bild angesehen hat!)
2. Die Bilder ändern nicht ihren Schlüssel: Mit einem einmal abgefragten Schlüssel kann man sich das Bild immer wieder ansehen. (Auch wenn die Zeit schon um ist)
3. Das Programm kostet Geld.
4. Es liegen keine Quellcodes offen.

Dann kommt noch das grundlegende Problem:
Gegen Bildschirmfotos hilft kein Verfahren.
Und die neuen Bilder werden einfach wieder verbreitet.

Es handelt sich also nur um ein teueres Placebo ohne ernsthafte Funktion.
(Aber hätte jemand bei der Kompetenz unserer Minister was anderes erwartet)
Das traurige wird nur sein, dass es Menschen gibt, die den Lügen des Anbieters und der Presse vertrauen.

Die sicherste Variante ist immernoch, die eigenen Bilder nur den Freunden sicher zu hause zu zeigen.

mfg
v6ph1

mabuse
25.01.11, 14:14
Vor allem funktioniert's nur mit einem PlugIn (welches derzeit wohl auch nur für fen FF erhältilich ist). Welche Verbreitungswahrscheinlichkeit mag so was schon haben?


Gegen Bildschirmfotos hilft kein Verfahren.
Und die neuen Bilder werden einfach wieder verbreitet.
Eben.
Bild öffnen, unter anderem Namen abspeichern = für die Ewigkeit konserviert.
Oder Snapshot. Oder Ausdruck in eine PDF.


Es handelt sich also nur um ein teueres Placebo ohne ernsthafte Funktion.
(Aber hätte jemand bei der Kompetenz unserer Minister was anderes erwartet)
:D



Die sicherste Variante ist immernoch, die eigenen Bilder nur den Freunden sicher zu hause zu zeigen.
Ganz genau.
Die sicherste Software ist immer noch Brain 2.0.
Haben leider viel zu wenig Leute installiert . . .

cheetah
24.02.11, 01:19
hmmm....Proof-of-Concept-Hack des digitalen Radiergummis : netzpolitik.org (http://www.netzpolitik.org/2011/proof-of-concept-hack-des-digitalen-radiergummis/)

Ironholder
26.08.11, 19:29
Tja das ist halt der Nachteil wenn man alles ins Internet stellt. Wer das nicht möchte muss seine Fotos halt zu Hause aufm Laptop lassen.