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View Full Version : Katalonien kippt Stierkämpfe Spaniens Stierkampf-Lobby durch Verbot aufgeschreckt



Snitlev
29.07.10, 10:44
Niederlage für die Stierkampf-Lobbyisten. Anhänger befürchten nach dem Verbot in Katalonien einen Dominoeffekt in ganz Spanien.


Madrid/Barcelona. Nach dem Verbot des Stierkampfes in Katalonien fürchten die Anhänger des umstrittenen Spektakels einen Dominoeffekt in ganz Spanien. Genau darauf hoffen die Tierschützer, die sich nach dem historischen Nein des Parlaments in Barcelona zu den „Corridas“ im Aufwind sehen.
Die Tierschützer liegen sich jubelnd in den Armen, bei den Anhängern des Stierkampfes fließen auf der Zuschauertribüne des Parlaments in Barcelona die Tränen. Auch der katalanische Torero Serafín Marín, der sonst mit eiserner Miene vor schnaufenden, 500 Kilogramm schweren Kampfbullen steht, sackt in sich zusammen. „Das ist ein harter Schlag, dieses Ergebnis hatte ich nicht erwartet.“ Später fügt er noch hinzu, dass er daran denke, seine Heimat zu verlassen: „Diese Diktatur halte ich nicht mehr aus.“
Nicht die Tierschützer, sondern vor allem die Politik machen Marín und viele andere Anhänger des Stierkampfes dafür verantwortlich, dass es vom 1. Januar 2012 an keine „Corridas“ mehr in Katalonien geben wird. Mit 68 zu 55 Stimmen stimmte das Parlament in Barcelona am Mittwoch für ein Verbot des blutigen Spektakels. Ausschlaggebend war das Votum von Nationalisten und Separatisten. Es sei gar nicht um den Tierschutz gegangen, meint Marín, sondern darum, eine Tradition zu verbieten, die als urspanisch gelte und somit nicht ins Bild eines eigenständigen Kataloniens passe.

Quelle: Katalonien kippt Stierkämpfe - Spaniens Stierkampf-Lobby durch Verbot aufgeschreckt - Aus aller Welt - Hamburger Abendblatt (http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1582982/Spaniens-Stierkampf-Lobby-durch-Verbot-aufgeschreckt.html)


Hut ab vor Katalonien, die für mich richtige Entscheidung!

Ich habe mich sowieso schon immer gefragt warum im heutigen Europa man noch zu solch einen barbarischen und blutigen Spektakel, man diese Tratition nicht verbietet.

Denn für mich ist das ganze nichts anderes als Tierquellerei, sorry liebe Spanier aber dieses blutige Treiben sollte im modernen heutigen Spanien nichts mehr zu suchen haben...

mfg

v6ph1
29.07.10, 11:35
Ich glaube, dass das ganze noch weitere Kreise ziehen könnte:
So ist u.a. durch ein zusammengestrichenes Autonomie-Statut das Verhältnis zwischen Katalonien und dem Spanischen Zentralstaat sehr brüchig.
Falls es die erwogene Verfassungsklage in Madrid erfolgt haben sollte, wird sich der aktuell vorhandene Teilungsprozess Spaniens noch weiter beschleunigen.
Auch im Hinblick auf andere Staaten, die dann auseinanderbrechen werden:
Belgien (Wallonien und Flandern) oder Großbritanien (Schottland).
Auch das Baskenland könnte eigenständig werden.

mfg
v6ph1

PS: Siehe dazu auch Telepolis knews: Katalanisches Parlament stimmt für Stierkampfverbot (http://www.heise.de/tp/blogs/6/148094)

Se7Ven
29.07.10, 14:22
Es gibt für mich Traditionen die gehören zwingend abgeschafft und dazu gehört in jedem Fall der Stierkampf sowie dessen bestialischen unmenschlichen Auswüchse insofern gebe ich den Tierschützern absolut recht.

Ob eine Autonomie allgemein sinnvoll oder kulturell angemessen ist hängt von den Interessen und der jeweiligen Perspektive des entsprechenden Staates ab.

slikrapid
30.07.10, 00:14
Ausschlaggebend war das Votum von Nationalisten und Separatisten. Es sei gar nicht um den Tierschutz gegangen, meint Marín, sondern darum, eine Tradition zu verbieten, die als urspanisch gelte und somit nicht ins Bild eines eigenständigen Kataloniens passe.

jetzt sind die wieder 'gut' oder? :rolleyes:

die EU bewegt sich in Richtung Marginalisierung/Verbote von Traditionen (besonders diejenigen die weing profitabel oder unerwuenscht sind) und der Nationalbewusstsein (ersaetzt mit undeutliche 'europaeische' die sowieso eine geringere Wert im Vergleich hat, die zukuenftig moeglicherweise noch vermeidet wird wenn die EU sein wirkliches Gesicht enthuellt)

es wird immer mehr offenbar das viele von diese sogenannte 'Gruenen' oder Tierschutz Organisationen gar nicht fuer die Natur interessiert sind sondern sich mehr wie sture/ignorante/blinde/dauerhafte Widerstand entgegen die Industrie/Technologie verhalten (etwa wie der extreme Rechte der ein extremen Linken braucht/erzeugt, und umgekehrt natuerlich), die schon so vorhersehbar handeln dass sie von die selbe 'abgelehnte' Industrie fuer ihre Ziele beunutzt werden) - guter Beispiel ist die globale Erwaermungshysterie

klar, es gibt Exemplare, wie der obengenannte, die etwa an die Grenze von guten Geschmack liegen, aber auch ein traditioneller/kultureller Wert besitzen und deswegen sollten nicht leichtsinnig weggeworfen werden nur weil die heutzutage nicht an die aktuelle kulturelle/soziale Dogma (Idolatrie der Illusion von Leistung/Entwicklung/Fortschritt 'moderner' Gesellschaft) angepasst sind

zum Nachdenken gehoeren gewoehnliche Beispiele wie wuerdelose Lebensweise/qualitaet der Tiere im Zoos und natuerliche Sterbensweise von Tieren die lebendig gegessen/zerhackt werden - danach sehen die Corridas (wo die Stiere gepflegt/respektiert sind und ehrwuerdig sterben) nicht mehr so schrecklich aus

Se7Ven
30.07.10, 21:34
Es erscheint mir in der Konsequenz wichtig zu sein das gerade die Tiere die unserer Willkür wehrlos ausgeliefert sind in uns Menschen einen Anwalt und Freund im übertragenen Sinne finden der bereit ist für ihren Lebensraum sowie ihre Rechte auf ihre Existenz bereit ist sich zu engagieren ohne Permanent durch das töten und quälen meint profitieren zu müssen.

Deshalb sollten wir als Menschen wenn möglich unser Gehirn aktivieren beim Einkaufen und auch beim Essen insofern auch in der Politik weil wir letztendlich darüber entscheiden wie die Haltungsbedingungen sind insofern aber auch darüber ob eine Spezies komplett vernichtet werden soll oder weiterhin existieren darf.



Je hilfloser ein Lebewesen ist, desto größer ist sein Anspruch auf menschlichen Schutz vor menschlicher Grausamkeit." (Gandhi)

Snitlev
01.08.10, 11:23
@Se7Ven: Deshalb sollten wir als Menschen wenn möglich unser Gehirn aktivieren beim Einkaufen und auch beim Essen insofern auch in der Politik weil wir letztendlich darüber entscheiden wie die Haltungsbedingungen sind insofern aber auch darüber ob eine Spezies komplett vernichtet werden soll oder weiterhin existieren darf.


sehr schön gesagt, und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher das auch der Großteil der Menschen so denkt vorrausgesetzt man hat auch das nötige Geld um wirklich auch Herkunft, Haltung und Qualität zu achten!

Leider sind die meisten finanziell nicht in der Lage dieses umzusetzen und müssen Ihr Geld 2x umdrehen, und daher kaufen sie nunmal das billigere Fleisch was nunmal aus Massentierhandlung usw. kommt...

mfg

Se7Ven
01.08.10, 18:16
sehr schön gesagt, und ich bin mir eigentlich ziemlich sicher das auch der Großteil der Menschen so denkt vorrausgesetzt man hat auch das nötige Geld um wirklich auch Herkunft, Haltung und Qualität zu achten!

Leider sind die meisten finanziell nicht in der Lage dieses umzusetzen und müssen Ihr Geld 2x umdrehen, und daher kaufen sie nunmal das billigere Fleisch was nunmal aus Massentierhandlung usw. kommt...

mfg

Sicherlich ist der finanzielle Aspekt nicht unerheblich allerdings geht es eben meiner Ansicht nach auch um eine Grundhaltung der gesamten Natur und damit auch der Tierwelt gegenüber insofern auch der Verantwortung als Mensch damit kommenden Generationen unseren wundervollen Planeten Erde mit seinem einmaligen ökologischen System erleben können.