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View Full Version : Rekord-Inflation treibt Banker in die Zwickmühle



LongbowArcher
27.11.07, 22:24
Preisschock für Deutschlands Verbraucher: Zum ersten Mal seit 13 Jahren springt die Inflationsrate auf drei Prozent. Die Unternehmen fürchten teure Lohnrunden. Die Europäische Zentralbank steckt in der Bredouille: Soll sie die Zinsen erhöhen - und damit einen Wachstumsdämpfer riskieren?

Quelle Der Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,520053,00.html)


Was denkt ihr darüber und wie sollte eurer Meinung nach die EZB handeln?

Dagon
27.11.07, 23:02
Die Infaltionsrate war zur Zeit der D-Makr im Schnitt bei 3%. Seit dem Euro lag sie im Schnitt bei 2,1%. Daher glaube ich nicht das es dauerhaft sein wird

Jetzt schauen wir uns mal an, warum die Inflation so sein könnte! Wir haben ein Problem mit den Energiemonopolen. Diese machen Milliardengewinne und erhöhen die Preise trotzdem. Auch wenn unsere Löhne real steigen, sinkt dadurch unsere Kaufkraft, da wir zwar mehr verdienen, aber auch mehr für Energie ausgeben müssen. Die steigenden Energiepreise führen auch zu der steigenenden Inflation.

Warum soll die EZB eingreifen, wenn die Ursachen woanders liegen? Die Entflechtung der Energiekonzerne sollte eher vorangetrieben werden und wäre zielführender. Außerdem ist die EZB nicht für das Wirtschaftswachstum verantwortlich sondern für stabile Preise.

Mfg Dagon

LongbowArcher
28.11.07, 14:56
Natürlich ist die EZB indirekt für das Wachstm verantwortlich!!!


Milliardengewinne und Preiserhöhungen haben bei Energiekonzernen doch nichts mit einander zu tun!
1. Die hohen Energiekosten sind auf andere Dinge, wie zum Beispiel Spekulationen an den Märkten, zurückzuführen
2. Die Gewinne werden zumeist wieder investiert in Forschung Erneuerbare Energien
3. Wieso ist es verdammt nochmal ein Verbrechen, wenn ein Unternehmen Gewinne macht?

Zudem glaube ich kaum, dass die Energiekonzerne eine Infaltionsrate von 3% zu verantworten haben! Da spielen wie im Artikel steht andere Faktoren eine größere Rolle!
Der schwache Dollar, Spekulationen an den Ölmärkten, Teuerung der Lebensmittel durch erhöhte Nachfrage aus Schwellenländern und erhöhter Nachfrage nach Biokraftstoffen usw.


Ich hätte gerne eine Quelle dafür, dass in D-Mark-Zeiten die Inflationsrate bei 3% dauerhaft lag...ich glaube es jedenfalls nicht, da zu dieser Zeit die Deutsche Zentralbank eingegriffen hätte!

Dagon
02.12.07, 00:37
Milliardengewinne und Preiserhöhungen haben sehr viel Miteinander zu tun. Bei einer unelastischen Nachfrage (die Verbraucher können nicht ausweichen) kann man als Monopolist gut die Preise hochsetzen, der Verbraucher kann eh nichts machen. Da es auch kein Wettbewerb gibt können Preise nach Lust und Laune hochgesetzt werden. Je höher der Preis umso höher die Einnahmen umso größer der Gewinn!

Energiepreise steigen glaube kaum durch Spekualtionen. Beim Öl und Gaspreisen (an die die Energiewirtschaft nicht gebunden ist) wird viel stärker spekuliert.

es ist auch kaum ein Verbrechen wenn ein Unternehmen Gewinne macht, aber wenn es extrem viele Gewinne durch eine marktbeherschende Stellung, dann ist das nicht im Sinn einer Marktwirtschaft. Funktionsfähige Märkte sind eine Grundvoraussetzung dafür.

Als Quelle hab ich ein VWL Skript
Zitat:

Mit der DM hatten wir auch schon Inflationsraten von 5% und mehr mit
dementsprechend hohen Zinsen. Im Durchschnitt betrug die Inflationsrate
in Deutschland über 50 Jahre hinweg etwas über 3 %.

Werde das aber nicht öffentlich online stellen.

d022962
09.01.08, 00:32
Hallo auch,
naja aber ob es viel bringt darüber zu spekulieren (oder meinetwegen auch insiderwissen zu verfolgen) - das denke ich nicht.
Leider Gottes sind wir was Energie anbelangt nunmal unter einstmals staatlichen Monopolisten, wo früher noch "die Hand" drauf war, jetzt aber natürlich der Kapitalismus bei oligarchen Strukturen sein schönstes Bild zeigt...

Grüezi
Thomas