Das nennt man wohl gutes Timing. Ein neues Gutachten fordert die Privatisierung von ARD und ZDF. Das öffentlich-rechtliche System sorge, so eines der Argumente, regelmäßig für ineffiziente Entscheidungen, die viel Geld kosten. Und nur einen Tag nach Veröffentlichung gelangen mutmaßliche Vereinbarungen an die Öffentlichkeit, der TV-Moderator Thomas Gottschalk habe für eine gefloppte Show 4,6 Millionen Euro von der ARD bekommen. Obwohl die Sendung nach nur 70 Ausgaben scheiterte.
Die "ökonomische Untersuchung", so der Untertitel des Gutachtens, stellt die Frage, ob die "Sonderrolle des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Wahrung und Sicherstellung der Meinungsvielfalt" heute noch gilt. Knappe Antwort der Wissenschaftler: nein. Vor allem der Siegeszug des Internets, das neue Angebote mit sich gebracht habe, schwäche diese Sonderstellung. Doch wo es an Vielfalt nicht mangele, sei dennoch eine Expansion der Öffentlich-Rechtlichen zu verzeichnen. Ebenfalls im Internet. Eine Fehlentwicklung, diagnostizieren die Ökonomen.
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