Die Blu-ray Disc Association hat sich auf die Standards für die neue “Ultra HD Blu-ray” geeinigt. Nachdem bereits in den letzten Wochen viele Informationen zu den technischen Rahmendaten durchgesickert sind, sollen laut verschiedenen Medienberichten die Spezifikationen jetzt weitgehend feststehen.
Wie TechRadar berichtet, werden 4k-Filme zukünftig auf 66 GB Dual Layer- und 100 GB Triple Layer Blu-ray Discs veröffentlicht. Während für die Video-Kompression HEVC/H.265 zum Einsatz kommen wird, soll es beim Ton keine Änderungen geben. Hier werden die bereits von der Blu-ray Disc bekannten Dolby TrueHD und DTS HD MA-Formate übernommen.
Die Farbtiefe für UHD-Filme soll auf 10 Bit und die Farbabtastung auf 4:4:4 erhöht werden. Bei der Blu-ray Disc wurde bislang eine Farbabtastung von 4:2:0 eingesetzt, bei der die Farbinformationen in geringerem Umfang als die Helligkeitsinformationen abgespeichert wurden. Um diesen Vorteil auch sehen zu können, sind Fernseher erforderlich, die auch 4:4:4-Inhalte darstellen können.
Laut Advanced Television soll für die Ultra HD Blu-ray der BT.2020-Farbraum inklusive “High Dynamic Range” (HDR) und Bildwiederholungsraten bis 60p genutzt werden. Für die HDR-Zusatz-Informationen sollen verschiedene optionale Verfahren wie Dolby Vision und eine Technik von Philips zum Einsatz kommen.
Eine formelle Verabschiedung der Standards ist für die zweite Jahreshälfte 2015 und erste Ultra HD Blu-ray-Player für das Jahresende geplant.
Informationen zu den Kopierschutzanforderungen liegen nicht vor. Hier ist davon auszugehen, dass mindestens HDMI 2.0 und HDCP 2.2 Voraussetzung werden. In der Blu-ray Disc Association sind auch die großen Hollywood-Studios Mitglieder. Während aus der Geräte-Industrie insbesondere Panasonic bereits durch einen Prototypen auf der CES Unterstützung für das neue Format signalisiert hat, gibt es von den Filmstudios noch keine konkrete Ankündigung, 4k-Filme auf Ultra HD Blu-ray Discs veröffentlichen zu wollen.
Update: Die Blu-ray Disc Association (BDA) hat jetzt in einem Bericht der “Media & Entertainment Services Alliance” betont, dass bis zur Verabschiedung der Ultra HD Blu-ray-Spezifikationen immer noch in den technischen Meetings der einzelnen Mitgliedsfirmen an den Standards gearbeitet werde. BDA-Sprecher Victor Matsuda erklärte, dass immer noch einige Punkte offen wären. Der Großteil der Informationen zu den Spezifikationen stimmt zwar mit dem überein, was bereits im Umfeld der CES bekannt gegeben wurde.
Beim Thema HDR widerspricht man aber der Aussage einiger Medien über eine HDR-Technik von Technicolor: Die Blu-ray Disc Association hat zwar ein Signalisierungssystem für HDR entwickelt, welches für Player zum obligatorischen Standard werden soll, will aber trotzdem für weitere Systeme offen bleiben. Dabei geht es darum, wie HDR-Informationen in der Signalkette an HDR-taugliche Geräte übertragen werden. Technicolor hat dafür eine dynamische Metadaten-Lösung entwickelt, die Playern signalisieren soll, wie sie mit den HDR-Daten auf der Disc umgehen sollen.
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