Dagegen seien im Jahr 2012 nur noch etwas mehr als acht Prozent der Täter verurteilt worden. Als einen Grund für diese Entwicklung nannte Christian Pfeiffer von dem Institut in Hannover, dass Polizei und Staatsanwaltschaft überlastet seien.
Eine weitere Tendenz in den vergangenen Jahren ist der Studie zufolge der Anteil der Tatverdächtigen aus dem familiären Umfeld. Als ein Grund dafür gilt der 1998 neu ins Gesetzbuch aufgenommene Straftatbestand der ehelichen Vergewaltigung: "Frauen sind heute viel selbstbewusster als früher und lassen sich nichts mehr gefallen - der große Wandel ist die gesteigerte Anzeigebereitschaft", sagte Pfeiffer.
In solchen Fällen sei allerdings häufig die Beweislage schwierig - vor allem wenn Aussage gegen Aussage stehe. Das Institut teilte mit, dass die beschuldigten Männer heutzutage meist den Geschlechtsverkehr zugeben. Sie "berufen sich darauf, er sei einvernehmlich erfolgt", hieß es.
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