Wenn es nach der Politik geht, dann müssen in den kommenden Jahren Hunderttausende neue Lehrer ausgebildet werden. Denn nicht genug, dass in vielen Bundesländern – vor allem im Osten – Pensionierungswellen bevorstehen und damit viele junge Pädagogen gebraucht werden. Sollten darüber hinaus die von allen Parteien gefassten Pläne zum Ausbau der Ganztagsschulen umgesetzt werden, besteht weiterer dringender Personalbedarf. Man kann die jetzigen Lehrer ja nicht einfach doppelt so viel arbeiten lassen.
Hier werden einige sagen oder zumindest insgeheim denken: Doch, kann man schon, die haben eh so oft Ferien. Noch immer kursieren die gängigen Vorurteile über den Lehrerberuf, und noch immer macht sich kaum einer verdächtig, wenn er den Berufsstand öffentlich schlechtmacht. Eine internationale Studie, die in 21 Staaten im Auftrag der Varkey Gems Foundation durch die Universitäten Sussex und Málaga durchgeführt wurde, zeigt, dass in Deutschland nicht nur gern schlecht über Lehrer geredet wird. Der gesellschaftliche Status und das Ansehen der Pädagogen sind entsprechend niedrig. Auf dem Index, in den verschiedene Kriterien einflossen, landet Deutschland auf dem 16. Platz. Noch weniger Ansehen genießen Lehrer nur noch in Japan, Italien, Tschechien, Brasilen und Israel.
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