Griechenland könne zum Sündenfall werden, äußerte Sarrazin in der Stadthalle seine Befürchtung. Mittlerweile habe das Land ein Vielfaches dessen an finanzieller Unterstützung bekommen, was Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg von den USA in Form der Marshall-Hilfen erhalten habe. Leider habe die Unterstützung für Griechenland kaum positive Auswirkungen gezeigt, sämtliche Kennzahlen des Landes seien negativ. "Jeder Euro, der für Griechenland bezahlt wurde, wird verschwunden sein", sagte er. Das Land werde seine Schulden nicht bezahlen können. Ein weiteres Problem: Andere Staaten könnten sich außerdem ermutigt fühlen, die Haushalts-Disziplin nicht allzu ernst zu nehmen.
Konkret nahm Sarrazin bei seiner Lesung Bezug auf das Bundesland Bremen, das ebenfalls hochverschuldet und nur wegen hoher Transferzahlungen überlebensfähig ist. Griechenland sei nun das Bremen Europas - ein Land, das man mit viel Geld unterstütze, was wegen seiner geringen Größe noch machbar sei. Gefährlich werde es aber, wenn weitere europäische Länder unfreiwillig Teil dieses Clubs würden.
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