Die Finanzminister müssen über die Fortführung des Hilfsprogramms und die Auszahlung von neuen Hilfen von mindestens 31,5 Milliarden Euro entscheiden. Das im Frühjahr vereinbarte Programm von 130 Milliarden Euro ist unter anderem wegen verlängerter Sparziele für Athen aus dem Ruder gelaufen - allein bis 2014 gibt es ein Finanzloch von 13,5 Milliarden Euro. Im Gespräch sind verbilligte Zinsen für Hilfskredite, ein Schulden-Rückkaufprogramm oder Finanzierungsmodelle über die Europäische Zentralbank (EZB), um das Loch zu stopfen.
"Vorerst kein Schuldenschnitt für Griechenland"
Die Ressortchefs arbeiten unter Hochdruck, denn in der vergangenen Woche hatten zwölfstündige Marathonverhandlungen keinen Durchbruch gebracht. Klar ist bereits, dass es einen Schuldenschnitt für Griechenland derzeit nicht geben soll. "Jeder hier in Brüssel weiß, dass ein Schuldenschnitt unausweichlich ist, dass auch die Steuerzahler irgendwann mit zur Kasse gebeten werden, dass die Griechen nicht in der Lage sind, ihre Schulden aus eigener Kraft zurückzuzahlen - aber vorerst wird es keinen Schuldenschnitt geben", berichtet ZDF-Korrespondent Udo van Kampen.
Laut "Welt am Sonntag" wird über einen Schuldenschnitt im Jahr 2015 diskutiert. Darüber sei vergangenen Montag bei einem "Geheimtreffen" in Paris gesprochen worden, an dem Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und weitere Euro-Zonen-Vertreter teilgenommen hätten. Ohne Schuldenschnitt - so die Befürworter - sei die überbordende Staatsverschuldung des Landes nicht in den Griff zu bekommen. Solch ein Schuldenerlass würde Deutschland Milliarden kosten, die Bundesregierung ist strikt dagegen.
Ein in Aussicht gestellter Schuldenschnitt könnte für die Athener Regierung Ansporn sein, bis dahin alle Reformauflagen des zweiten Hilfsprogramms zu erfüllen, das Ende 2014 auslaufe. Ein Forderungsverzicht der öffentlichen Gläubiger könnte zudem Teil einer Anschlussfinanzierung sein und den zunehmend widerspenstigen Internationalen Währungsfonds (IWF) beruhigen.
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