Berlin - Die Deutschen werden immer häufiger wegen psychischer Leiden krankgeschrieben. Das geht aus aktuellen Zahlen des Bundesverbands der Betriebskrankenkassen (BKK) hervor, die am Montag vorgestellt wurden. Insgesamt waren die Arbeitnehmer im ersten Halbjahr durchschnittlich 16 Tage krankgeschrieben. Wie im Vorjahreszeitraum liegt der Krankenstand damit bei 4,4 Prozent.
Verantwortlich für die gleichbleibend hohe Rate ist nach BKK-Angaben der Anstieg psychischer Leiden um acht Prozent, während die Zahl der Atemwegserkrankungen im ersten Quartal um elf Prozent abnahm. Die Fehlrate insgesamt ist der Statistik zufolge so hoch wie zuletzt 1999. Ein Rekordtief gab es im Jahr 2006 mit 12,4 Krankheitstagen und einem Krankenstand von 3,4 Prozent. Die Zahlen der BKK gelten als repräsentativ.
"Es gibt seit Jahren einen eindeutigen Trend bei den psychischen Erkrankungen, neu ist in diesem Jahr ein deutlicher Anstieg bei den Männern", sagt die Sprecherin des BKK-Bundesverbands, Christine Richter. "Die Zunahme bei den psychiatrischen Diagnosen sehen wir vor allem bei Angststörungen und Depressionen." Bei den Männern gab es laut BKK-Verband einen Zuwachs der Krankschreibungen wegen psychischer Leiden um 20 Prozent, bei Frauen um 18 Prozent.
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