Die FDP lehnt die Pläne von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für eine Pkw-Maut in Deutschland strikt ab. "Die Autofahrer sind nicht die Melkkuh der Nation", sagte Fraktionschef Rainer Brüder in der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Die Autofahrer litten schon unter den hohen Spritpreisen, zusätzliche Belastungen kämen nicht in Frage. Im übrigen sei eine Pkw-Maut innerhalb der Koalition auch nicht vereinbart.
FDP-Generalsekretär Patrick Döring hatte zuvor erklärt, über eine solche Maut könne nur nachgedacht werden,
wenn die CSU ihre Pläne für ein Betreuungsgeld aufgebe. "Für eine Politik nach dem Prinzip "linke Tasche, rechte Tasche" stehen wir nicht zur Verfügung." Man könne nicht erst Milliardenausgaben beschließen und dann dem Bürger an anderer Stelle in die Tasche greifen, weil Geld für die Infrastruktur fehle.
Die Liberalen in Baden-Württemberg stellten sich dagegen überraschenderweise hinter Ramsauer – und steuerten damit gegen ihre Parteikollegen in Berlin. "Anders als die Bundes-FDP sind wir für eine Vignetten-Lösung bei gleichzeitiger Abschaffung der Kfz-Steuer", sagte Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. "Es kann nicht sein, dass deutsche Autofahrer überall in Europa zur Kasse gebeten werden, während die ausländischen Autofahrer zum Nulltarif über die baden-württembergischen Autobahnen brettern."
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