Frankfurt am Main - Die EZB leitet eine Wende in ihrer Geldpolitik ein: Sie setzt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 1,25 Prozent herauf. Das teilte Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet am Donnerstag in Frankfurt am Main mit. Damit steigt der Zins zur Versorgung der Banken zum ersten Mal seit fast zwei Jahren wieder über das historische Tief von einem Prozent, die letzte Zinserhöhung liegt gar knapp drei Jahre zurück.
Für Experten kommt der Schritt der Zentralbank nicht unerwartet: Bei der vorangegangenen Ratssitzung Anfang März hatte Trichet vor Inflationsgefahren gewarnt und zu "großer Wachsamkeit" gemahnt - ein deutliches Signal für eine bevorstehende Zinserhöhung.
Die Inflationsrate im Euro-Raum erreicht nach der neusten Schätzung inzwischen 2,6 Prozent. Erklärtes Ziel der europäischen Notebanker ist ein Wert von weniger als zwei Prozent. Zudem soll der Schritt Spekulationen eindämmen, die durch eine Politik des billigen Geldes befeuert werden. An den Märkten wird mit einer Serie von Erhöhungen gerechnet, so dass der Zinssatz Ende des Jahres bei 1,75 Prozent liegen dürfte.
Bookmarks