Hamburg - Der Chaos Computer Club hat unter seiner Adresse einen BitTorrent-Tracker in Betrieb genommen. In dem dezentralen Tausch-Netzwerk sorgen die Tracker dafür, dass die Nutzer mitgeteilt bekommen, wo sich Teile einer Datei befinden. Der CCC hat nun den populären Tracker Denis.Stalker, der im vergangenen Jahr vom Netz ging und für die Verteilung von 1,5 Millionen Dateien gesorgt hatte, wieder aufleben lassen.
Wie der CCC bekannt gab, waren in den ersten Tagen bereits mehr als eine halbe Million Nutzer verbunden, die untereinander rund 60.000 Dateien tauschten. Was unausgesprochen bleibt, aber kein Geheimnis ist: Darunter sind aktuelle Kinofilme und Musikalben. Der CCC sorgt für den freien Fluss von Daten - zum Ärger der Rechteinhaber.
Doch so einfach ist es nicht: Für die einen steht BitTorrent stellvertretend für Urheberrechtsverletzungen und Netz-Piraterie. Für andere ist die Torrent-Technik einfach ein dezentrales Netzwerk, eine Infrastruktur zum Datei-Austausch. "So ein Tracker ist mehr ein Wegweiser, der in eine bestimmte Himmelsrichtung zeigt", sagt Dirk Engling vom CCC. Engling hat die zu Grunde liegende Software, opentracker, maßgeblich entwickelt.
Er betont die legalen Einsatzzwecke: "Wir nutzen den Tracker zum Austausch von Open-Source-Projekten und von Videomitschnitten von unseren eigenen Veranstaltungen", sagt Engling. Auch würden lizenzfreie Werke sowie Arbeiten von Künstlern getauscht. Seit zwei Wochen laufe der Tracker nun schon im "Testbetrieb". Die plötzliche Popularität des CCC-Trackers erklärt er sich so: Jemand habe den Dienst entdeckt und ihn auf The Pirate Bay bekannt gemacht. In einer aktuellen Torrent-Datei des Kinofilms "Tron" ist tracker.ccc.de eingetragen.
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