Ein beliebter Spruch in der Linkspartei über Bodo Ramelow spottet so: "Er ist wie ein Schrapnell, man weiß nie, wo er einschlägt." Soeben schlug er mal wieder ein, nahe seinem Lieblingsziel und das ist der Linkspartei-Bundesvorsitzende Klaus Ernst. In der "Mitteldeutschen Zeitung" bescheinigte der Fraktionschef der Linkspartei im Thüringer Landtag seinem Bundesvorsitzenden blanke Unfähigkeit.
Ramelow lässt sich mit dem Satz zitieren: "Klaus Ernst zieht sich zu sehr auf sich selbst zurück. Er begreift die Pluralität unserer Partei nicht und nicht ihre zwei Aggregate: nämlich die Westerfahrung und die Osterfahrung." Im Klartext soll das wohl heißen: Er kann es einfach nicht. Und Gesprächspartner - ob Ramelow oder nicht bleibt offen - deuten in der Zeitung an, am besten wäre es, den Parteichef Ernst im Herbst 2011 abzuwählen.
Der Zeitpunkt der erneuten Attacke auf Ernst ist geschickt gewählt. Denn der sitzt derzeit auf seiner uralten Tiroler Almhütte, die seine Parteifreunde gerne als Luxusdomizil schildern, obwohl sie nicht mal Stromanschluss besitzt. Kommunikativ ist er dort ein bisschen wehrlos, denn sein Handy, einzige Verbindung zur Parteiwelt, lässt sich durch eine kleine Solarzelle nur bedingt aufladen.
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