Vermittler sind meist sehr beredt, den Kunden die Vorteile einer Privatversicherung schmackhaft zu machen. Schließlich leben sie von den Provisionen, die jeder Abschluss bringt. Die Vorzüge der PKV werden in den schillerndsten Farben geschildert. Die gesetzliche Krankenversicherung mutiert bei ihnen bisweilen zum gierigen Moloch, der ständig mehr Geld von den Versicherten frisst. Der Wechsel zur PKV sei da nur noch eine logische Konsequenz.
Fakt ist: Die Beiträge sind in der PKV in den letzten zehn Jahren stärker als in der GKV (gesetzliche Krankenversicherung) gestiegen. Die gesetzlichen Kassen haben auch den Ruf, insgesamt sparsamer zu wirtschaften. Oft hilft dabei allerdings der Staat: So muss die PKV für viele Medikamente mehr bezahlen als die GKV. Und etliche Ärzte sehen offenbar im Privatpatienten die Melkkuh der Arztpraxen. Dahinter steht eine einfache Milchmädchenrechnung: Was beim Kassenpatienten – vermeintlich – zu wenig verdient wird, wird beim Privatpatienten wieder herein geholt.
Die gesetzlichen Kassen sparen aber auch bei der Werbung neuer Kunden. Sie benötigen nur etwa ein Drittel der Vertriebskosten, die bei den Privaten anfallen. Solche Sparsamkeit kommt natürlich den Versicherten zugute: Schließlich bezahlen sie alle Aufwendungen mit ihren Beiträgen.
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