Wie es nun weitergeht, ist vorerst offen. Der deutsche Delegationsleiter betonte, nach einer "Abkühlungsphase von mindestens einem Jahr" müsse weiter über die Zukunft der Internationalen Walfangkommission (IWC) verhandelt werden. Es werde ein überarbeitetes Papier geben müssen, sagte Lindemann. Island gab sich in Agadir kämpferisch und erklärte, man werde am Walfang festhalten. "Nachhaltiger Bestandsschutz ist nur über die Zulassung begrenzter Fangquoten möglich", so Delegationsleiter Tomas Heidar.Walschutzorganisationen werteten es als großen Erfolg, dass der kommerzielle Walfang nun doch nicht freigegeben wird. Auch Nicolas Entrup, Sprecher der internationalen Wal- und Delphinschutz-Organisation WDCS, zeigte sich erleichtert. "Fragwürdig" sei allerdings, dass die Verhandlungen bloß verschoben worden seien. Er fordert eine "gemeinsame Vision des Walschutzes im 21. Jahrhundert, in der kommerzieller Walfang keinen Platz haben darf." Greenpeace-Sprecher Thilo Maack fordert, nun müssten neue Wege gegangen werden, um aus der Walfangkommission eine Walschutzkommission zu machen. Die Umweltstiftung WWF gibt sich nachdenklich: "Nach wie vor bleibt der Walfang außerhalb der internationalen Kontrolle, und der Status quo wird zementiert."
Bookmarks