Arbeitsministerin Ursula von der Leyen über jugendliche Hartz-IV-Empfänger, das Wissen der Älteren und Mindestlohn in der Zeitarbeit

DIE WELT: Frau von der Leyen, Sie sind jetzt fünf Monate Arbeitsministerin. Was verbuchen Sie als Ihren bisher größten Erfolg im Amt?

Ursula von der Leyen: Nachdem zwei Jahre ergebnislos darüber gestritten wurde, wie die Jobcenter organisiert werden sollen, freue ich mich, dass eine parteiübergreifende Koalition der Vernunft gemeinsam eine gute Lösung erarbeitet hat. Die Gesetze, die ich diese Woche ins Kabinett einbringe, schaffen Sicherheit für die Jobcenter. Allen war klar, wir können in dieser Wirtschaftskrise nicht das gesamte Arbeitsvermittlungssystem in die Luft sprengen.

DIE WELT: Was sehen Sie als Ihr großes Projekt als Arbeitsministerin?

von der Leyen: Mein großes Projekt ist es, die Anforderungen des Arbeitsmarktes der Zukunft zu erkennen. Jetzt sind wir noch mitten in der Wirtschaftskrise. Aber der demografische Wandel und damit der Arbeitskräftemangel stehen schon vor der Tür. In Zukunft werden wir jeden brauchen. Wir haben unter den Langzeitarbeitslosen Gruppen, die wir für den Arbeitsmarkt gewinnen können: gut gebildete Alleinerziehende, die nur in Hartz IV sind, weil sie keine Kinderbetreuung finden, schlecht ausgebildete Jugendliche oder auch erfahrene Ältere, die viel zu früh aus dem Job gedrängt wurden. Wir haben noch immer das Bild, wer über 50 Jahre ist, gehöre zum alten Eisen. Jetzt werfen wir den Blick auf die Gruppen, die vom letzten Aufschwung vor der Krise nicht profitiert haben. Das darf sich nicht wiederholen.
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Das hört sich ja alles in der Theorie schön an, aber praktisch ist es wohl wieder anders, aber es gibt meiner Meinung nach viel zu wenig Möglichkeiten sich den aktuellen Anforderungen der Arbeitsmarktes besonders im Alter anzupassen...

mfg