1906 sah sich der Wissenschaftler Sir Francis Galton einen Schätzwettbewerb an - es ging dabei um das Gewicht eines Ochsen - und wollte eigentlich beweisen, dass die Masse dumm ist. Das ging schief, denn das arithmetische Mittel der rund 800 Schätzungen stimmte ziemlich genau mit dem tatsächlichen Gewicht des Rindviehs überein.
Die Idee, die Stimme des Volkes in Wissensfragen ernst zu nehmen, war geboren. In seinem 2004 publizierten Buch "Die Weisheit der Vielen" versuchte der New Yorker Finanzjournalist James Surowiecki anhand vieler Beispiele zu untermauern, dass die Masse mit ihre Schätzungen immer besser liegt als der Einzelne. Mit seiner "Live-Event-Show" (RTL-Werbetext) machte nun der Moderator Günther Jauch am Sonntagabend zur besten Sendezeit ein paar Tests zu diesem Thema. Mehr als eine Million Zuschauer zahlten artig Telefongebühren (50 Cent pro Anruf), um bei dem Experiment dabei zu sein. Das Geld der Vielen war dem Privatsender also schon einmal sicher.
"Die Weisheit der Vielen" ist auch der Titel eines Buchs von James Surowiecki. Er argumentiert darin, dass Gruppenentscheidungen oft besser sind als die Entscheidungen einzelner Experten zu einem sehr speziellen Thema.
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