Die Revolution kommt auf deutsche Bildschirme: Ende des Jahres will der Streamingdienst Netflix auf dem hiesigen Markt starten. Doch die Konkurrenz ist schon mit dem "Game-of-Thrones"-Sender HBO verbündet. Die wichtigsten Fragen und Antworten zu dem Streamingdienst, der das Fernsehen verändert.

Netflix' Strategie ist von "Big Data" geprägt. Das Unternehmen analysiert nicht nur illegale Downloads auf anderen Portalen, um herauszufinden, welche Filme am begehrtesten sind; Netflix verfügt auch über Unmengen an "strukturierten Daten" über seine eigenen Kunden: Die sollen durch eine ausgeklügelte Datenbank, die im Filmbereich ihresgleichen sucht, immer die Angebote präsentiert bekommen, die sie wirklich interessieren. "Netflix hat akribisch jeden vorstellbaren Film und jede Fernsehserie analysiert und verschlagwortet." So schafft Netflix eine unendliche Zahl personalisierter Genres - von "Dunkle spannende Gangster-Dramen" bis "Von der Kritik gelobte, emotionale Filme über Underdogs". Das klingt nach unnötigem Aufwand, doch bisher gibt der Erfolg den Machern recht. Auch "House of Cards" entstand nach der Analyse der Zuschauervorlieben: Die wollten einen Politthriller als Serie, mit Kevin Spacey in der Hauptrolle und gedreht von Regisseur David Fincher.
Auf dem deutschen Markt sind bereits mehrere Anbieter aktiv, über die man für eine Abo-Gebühr Filme und TV-Serien aus dem Netz abrufen kann. Große Dienste sind Maxdome von ProSiebenSat.1 oder Watchever, der zur französischen Gruppe Vivendi gehört und Streaming für neun Euro im Monat anbietet. Watchever-Chef Stefan Schulz gab sich noch im Februar selbstbewusst, als der Münchner Merkur ihn nach einem möglichen Deutschland-Start des großen US-Vorbilds Netflix fragte: "Vor einem Jahr hätte mir das vielleicht noch Sorgen bereitet, heute nicht mehr, inzwischen sind wir stark genug." Dennoch wird es darauf ankommen, was Watchever und Maxdome Netflix riesiger Auswahl entgegensetzen werden, die Kunden mit einer Flatrate nutzen können. Beide haben nicht das Archiv, auf das etwa Apples iTunes oder Netflix zugreifen können. Den verbleibenden stationären Videotheken dürfte Netflix das Leben noch schwerer machen.
Ein weiterer Konkurrent ist der Bezahlsender Sky, der mit Sky Go und Sky Snap zwei Streamingdienste im Angebot hat. Der Sender besitzt für Deutschland die Rechte an der Netflix-Erfolgsserie "House of Cards". Sie ist also auch trotz des Netflix-Starts in Deutschland zuerst auf Sky zu sehen
Größter Netflix-Konkurrenz dürfte allerdings der Online-Händler Amazon werden. Er startete zu Jahresbeginn einen Preiskampf: Ein Video-Angebot gibt es dort für knapp 50 Euro im Jahr zusammen mit kostenloser Prime-Zustellung. Im April wurde bekannt, dass sich Amazon die Rechte für Klassiker des Premium-Bezahlkanals HBO gesichert hat, zum Beispiel die Serien "Sopranos" und "The Wire".
Quelle: Netflix kommt Ende des Jahres nach Deutschland - Digital - Süddeutsche.de

Jetzt dienen die Filesharer schon als Basis für guten Filmgeschmack, siehe fettmarkierten Text...

mfg