Die Kirche im Dorf lassen
Das Stigma, als sogenanntes Zigeunervolk zu gelten, habe für unzählige Jenische während des NS-Terrors den Tod bedeutet, erklärte der Vorsitzende des Bundesrates der Jenischen, Timo Adam Wagner. Dennoch müsse man in Sachen Zigeunersauce die Kirche im Dorf lassen.
"Mal ganz im Ernst, was kommt denn dann als nächstes? Sinti & Roma-Soße? Oder das Sinti & Roma-Schnitzel?" Zuvor bereits hatte der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma erklärt, dass eine Umbenennung unsinnig sei. Dies ziehe die eigentlichen Anliegen der Roma und Sinti ins Lächerliche. "Ich persönlich esse jederzeit gerne ein Zigeunerschnitzel – und zwar ohne dass ich mich deshalb gleich auf dem Schneidebrett des Metzgers liegen sehe!", sagte Wagner.
"Wir sind jetzt bemüht, die Sache durch einen Sprachforscher begutachten zu lassen", erklärte Anwalt Dündar Kelloglu, der dem "Forum für Sinti und Roma" bei seinem Anliegen zur Seite steht. Erst danach sollten nächste Schritte überlegt werden, um nicht auf gut Glück eine Klage zu erheben.
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