Hamburg - Für die Telekom ist eine Drosselung von DSL-Anschlüssen kein Tabu mehr. Das bestätigt das Unternehmen am Freitagmorgen mit einem Eintrag im Telekom-Blog. Der Konzern versucht, sich in dem Text nicht festzulegen. Unterm Strich aber erklärt das Unternehmen darin: Ja, es gibt solche Überlegungen. Und die sind offenbar schon sehr konkret.
Die Telekom reagiert damit auf Gerüchte, die sich in der Nacht zum Freitag im Web verbreitet hatten. Losgetreten wurden sie vom Fanboys-Blog, das berichtete, ihm seien von einem anonymen Tippgeber interne Dokumente zugespielt worden, in denen in bestem Telekom-Deutsch von einer Bandbreitensteuerung die Rede sei.
Gemeint ist damit eine Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeit von DSL- und VDSL-Anschlüssen nach Erreichen eines Inklusivvolumens, so wie man es von den Pseudo-Flatrates bei Mobilfunkanschlüssen kennt. So wie ein Smartphone beispielsweise auf 64 Kbit/s gedrosselt wird, wenn man sein Inklusivvolumen verbraucht hat, sollen demnach DSL-Anschlüsse auf 384 kbit/s gedrosselt werden.
Fraglich ist, wie bei einer solchen Staffelung mit Streaming-Diensten umgegangen werden soll. Anwender des IPTV-Angebots Entertain etwa dürften ihr Inklusivvolumen sehr schnell erreichen. Also müsste die Telekom derartige Dienste von der Zählung - und einer möglichen Drosselung - ausnehmen. Wie so etwas aussehen kann, hat der Konzern selbst mit seinem Spotify-Tarif für Smartphones vorgemacht. Dessen Datenverbrauch wird nicht vom Inklusivvolumen des jeweiligen Mobilfunkvertrags abgezogen.
Während die Telekom solche konkreten Pläne nicht bestätigt, versucht sie, in ihrem Blog-Eintrag doch zu erklären, weshalb die Einführung solcher Tarife plausibel wäre. Das verbrauchte Datenvolumen nehme exponentiell zu, weshalb die Netze mit Milliardeninvestitionen ausgebaut werden müssen, heißt es da. Gleichzeitig würden aber die Preise dramatisch fallen. "Eine Lösung wäre tatsächlich, das in den Tarifen enthaltene Datenvolumen zu begrenzen", schreibt die Telekom.
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