Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den aktuellen "European Health Report" vorgelegt. Darin werden der Gesundheitsstatus, die häufigsten Todesursachen und die demografische Entwicklung in den europäischen Ländern beschrieben. Das Fazit ist im Kern positiv: Die Menschen in Europa leben immer länger und gesünder.
Seit 1980 ist die Lebenserwartung um fünf Jahre gestiegen. Sie lag 2010 im Durchschnitt bei 76 Jahren, Frauen wurden im Schnitt 80, Männer 72,5 Jahre alt – Tendenz weiter steigend. Doch es gibt große regionale Unterschiede. So differiert die mittlere Lebenserwartung um 13,5 Jahre zwischen dem Spitzenreiter Schweden und dem Schlusslicht, der Republik Moldau.
Man muss wissen, dass die WHO zur "Region Europa" auch Länder rechnet, die geografisch keinesfalls dort verortet sind.
So hat die WHO auch Russland, Weißrussland, die Ukraine, Tadschikistan, Usbekistan, Kasachstan, Georgien, Aserbaidschan, Kirgistan, die Türkei und Israel in ihre "europäische Region" integriert. Während die mittlere Lebenserwartung der Menschen in Skandinavien am stärksten steigt, sinkt sie in den weit östlich gelegenen Ländern. In Deutschland werden dem Bericht zufolge neugeborene Jungen durchschnittlich 78,1 Jahre alt, Mädchen sogar 83,1 Jahre alt.
Zur europäischen WHO-Region gehören 53 Länder mit einer Bevölkerung von insgesamt rund 900 Millionen Menschen. Rund 80 Prozent aller Todesfälle gehen in dieser Region auf nicht ansteckende Krankheiten zurück. Jeder Zweite stirbt an einer Herzkreislauferkrankung, etwa jeder Fünfte an Krebs. Auch chronische Lungenerkrankungen und Diabetes spielen eine wachsende Rolle.
Der demografische Wandel verschärft die Lage: Bis 2050, so die WHO, werden 25 Prozent der in der europäischen Region lebenden Menschen älter als 65 Jahre sein. In der Türkei und den zentralasiatischen Ländern sind die demografischen Aussichten jedoch deutlich günstiger.
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