Frauen küssen sich vor dem russischen Parlament. Sogleich werden sie mit faulen Eiern beworfen. Etwa zwei Dutzend Homosexuelle protestieren vor der Duma gegen ein Gesetz, das "Schwulenpropaganda" verbieten soll. Sie haben Mut: Zum dritten Mal treffen sie sich zum "Tag der Küsse".
Jedes Mal erwarten sie orthodoxe Aktivisten und Nationalisten mit Eiern, Farbe, Ketchup. Auch heute prügeln sie auf küssende Paare ein. "Moskau ist kein Sodom", schreien sie. "Moskau ist nicht Iran", kontern die Beschimpften. Die Polizei nimmt 20 Aktivisten fest.
Initiative kommt aus Putins Partei
Im Parlament wird die Debatte ohne faule Eier, aber ähnlich emotional geführt. Der als radikal bekannte Politiker Wladimir Schirinowski überrascht: "Das ist kein Gesetz, das ist eine Provokation. Wenn wir es verabschieden, werden alle hinausbrüllen: Magnitski, Pussy Riot, Homosexuelle. Das ist bereits Propaganda der Homosexualität."
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