Das berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ am Donnerstag vorab unter Berufung auf die Bundesärztekammer und dem Bundesjustizamt. In Deutschland gibt es rund 150 000 niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten. Neben einer Vielzahl von Rügen und Ermahnungen seien auch Geldstrafen ausgesprochen worden, schrieb das Blatt. In Baden-Württemberg sollen demnach Geldstrafen bis zu 30 000 Euro verhängt worden sein. 2011 seien in 40 Fällen Ärzten die Berufszulassungen aberkannt worden oder sie ruhten, schrieb die Zeitung unter Berufung auf das Bundesjustizamt. Diese Fälle bezögen sich aber nicht ausschließlich auf Fälle wegen Korruption, sondern dürften eher andere Verfehlungen betreffen.
Krankenkassen und Koalitionspolitiker drohen mit schärferen Gesetzen gegen korrupte Ärzte, falls es der Selbstverwaltung nicht gelingt, selber gegen die Bestechlichkeit vorzugehen. Nun hat auch Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) eine gesetzliche Lösung nicht ausgeschlossen. „Wir prüfen derzeit, welche Handlungsoptionen sinnvoll sind“, sagte er den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ vom Freitag. Ärzte und Kassen seien aufgefordert, ihre Erfahrungen mit bestehenden Regelungen und Sanktionsmechanismen vorzulegen. „Diese Stellungnahmen werden jetzt ausgewertet“, so Bahr.
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