Nach dem Massaker in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut haben sich die Amerikaner mit mehr Waffen eingedeckt. Wie aus einer neuen Statistik des Bundeskriminalamts FBI hervorgeht, stieg im Dezember die Zahl der Zulassungsprüfungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast die Hälfte. Laut FBI beantragten 2,8 Millionen Menschen eine Zulassung - 49 Prozent mehr als im Dezember 2011. Im Gesamtjahr 2012 wurden 19,6 Millionen Antragsteller gezählt, gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von fast 20 Prozent.
Viele Waffenbesitzer reagieren auf Bluttaten wie an der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown oder zuvor im Kinokomplex in Aurora (Colorado) mit zusätzlichen Waffenkäufen. "Es ist jedes Mal dasselbe", erklärt der demokratische Senator Charles Schumer, ein Anhänger schärferer Waffengesetze. "Anstatt vernünftig zu sein und zu erkennen, dass wir weniger, nicht mehr tödliche Waffen in Privatbesitz brauchen, reagieren nervöse Besitzer nach jeder Tragödie mit Panikkäufen."
Wer in den USA eine Waffe kaufen will, darf weder vorbestraft noch alkohol- oder drogensüchtig sein. Verweigern müssen Händler den Verkauf auch an Kunden, die geisteskrank sind oder jemals Verbindungen zu terroristischen Organisationen hatten. Das Gesetz war eine Reaktion auf den Anschlag auf US-Präsident Ronald Reagan, bei dem im Jahr 1981 Reagans Pressesprecher James Brady getroffen wurde. In einigen Staaten dauert es bis zu sieben Tage, bis die Überprüfung abgeschlossen ist und die Waffe ausgehändigt wird. Eine offizielle Statistik über die Zahl der Waffen in Privatbesitz gibt es nicht. Experten schätzen, dass 300 Millionen im Umlauf sind - verteilt auf knapp die Hälfte aller Privathaushalte.
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