Irvin Gordon kommt ins Schwärmen: "Der Schwede ist eine echte Schönheit", sagt der 72-Jährige mit einem leisen Seufzen. "Die Form, der Stil - einfach Klasse. Auch nach fast einem halben Jahrhundert noch." Was Gordons Herz erwärmt ist sein Auto: Der Amerikaner hat seinen Volvo P1800S seit 46 Jahren und er steht mit ihm im Guinnessbuch. Demnächst will er einen neuen Rekord aufstellen: Drei Millionen Meilen oder 4,8 Millionen Kilometer mit ein und dem selben Wagen. Und mit dem ersten Motor.
"34.000 Meilen fehlen mir noch. Aber ich habe keine Eile", sagt er und lehnt sich zurück. Der pensionierte Lehrer lebt auf Long Island, der beschaulichen Insel, die so gar nichts mit ihrem westlichsten Zipfel zu tun hat, der zu New York gehört. Von dort startet Gordon seine Reisen in die USA. 4,8 Millionen Kilometer sind so bislang auf dem Tachometer. Das ist, als wäre er 120 Mal um die Erde gefahren. Oder zwölfmal zum Mond. Oder einfach mit Tempo 100 fünfeinhalb Jahre lang Auto gefahren. Am Stück. Ohne anzuhalten, zu schlafen oder zu essen. Geschweige denn, den Wagen zu wechseln.
Als Gordon den Wagen kaufte, war er 25. Neupreis: 4150 Dollar. Heute kostet bei Manhattan-Volvo selbst ein zwölf Jahre alter Gebrauchter noch mehr als das Doppelte. "Aber hey, damals war das ein Jahreslohn!", sagt der Ex-Lehrer. Extras waren da nicht drin. "Ich habe nur noch das Radio aufgebessert. Serienmäßig gab es Kurzwelle, ich habe das bessere mit UKW genommen." Aufpreis: Zehn Dollar. "Das waren über all die Jahre zehn verdammt gut angelegte Dollar."
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