Voll verstrahlter Touristentrip

Ein Horrorfilm über einen Super-GAU? Der US-Schocker "Chernobyl Diaries" kennt keine Hemmungen und jagt seine Figuren durch Tschernobyl - mit mäßigem Erfolg. Von den Machern der "Paranormal Activity"-Reihe erwartet man ohnehin keinen Anstand. Aber besseres Handwerk.

Strahlentod kann so einfach sein: "Erste Phase: Übelkeit, Desorientierung. Zweite Phase: sich schälende Haut, Blutungen. Dritte Phase: starke Schmerzen, Paranoia." So stellen die Macher des Horrorfilms "Chernobyl Diaries" jedenfalls den Krankheitsverlauf bei akuter Verstrahlung dar. Und ähnlich formelhaft erzählen sie ihre Geschichte: Sechs Mittzwanziger aus den USA und Australien beschließen, ihren Urlaub in der Ukraine mit einem Abstecher nach Tschernobyl aufzupeppen. In der nahegelegenen Geisterstadt Pripyat angekommen, geht erst ihr Wagen kaputt, dann ihr Guide verschütt und schließlich - nun ja.
Was trotz des Baukasten-Plots an "Chernobyl Diaries" interessieren könnte, sind zwei Dinge: Macher und Setting. Produzent und Drehbuchautor ist Oren Peli, der Mann hinter der "Paranormal Activity"-Reihe. Seit ihm mit dem ersten Teil ein unglaublicher Kassenerfolg gelang und er ihn mit bislang zwei Sequels wiederholen konnte, gilt er als neuer Meister des Lowbudget-Horrors.
Doch anders als die "Paranormal Activity"-Filme sind die "Chernobyl Diaries" trotz ihres Titels und einiger Andeutungen in der Werbekampagne nicht im found-footage-Stil gehalten, also nicht aus subjektiver Perspektive gefilmt. Nur zu Anfang wackelt es in ein paar Handy-Aufnahmen, danach hält Morten Søborgs Kamera halbherzig drauf, wenn es einer der Figuren an den Kragen geht.
Quelle: "Chernobyl Diaries": Horrorfilm über Tschernobyl-GAU enttäuscht - SPIEGEL ONLINE



Kinostart 21. Juni 2012
(1 Stunde(n) 23 Minute(n))
Regie Bradley Parker
Mit Devin Kelley, Jonathan Sadowski, Ingrid Bolso Berdal mehr Genre Horror Nationalität USA


Inhaltsangabe & Details
FSK ab 16 freigegeben

UdSSR, 26.April 1986: Im AKW Tschernobyl ereignet sich ein katastrophaler Zwischenfall und große Mengen atomar strahlenden Materials verseuchen weite Teile von Europa. Die Einwohner der angrenzenden Stadt Prypjat werden erst einen Tag nach dem Unglück evakuiert, erfahren fast nichts über die Ursache und haben kaum Zeit, ihren Besitz zu packen. Ein Vierteljahrhundert später beschließt eine Gruppe junger Amerikaner um Chris (Jesse McCartney) und Paul (Jonathan Sadowski), ihren Europatrip mit einer Sehenswürdigkeit der besonderen Art zu beenden. Fasziniert von der Geschichte der Atomkatastrophe reisen sie ins nahegelegene Prypjat, die verlassene Stadt der Tschernobyl-Arbeiterschaft. Geleitet vom Fremdenführer Uri (Dimitri Diatchenko) besichtigen sie das Gelände. Als sie schließlich die Heimfahrt antreten wollen, bemerken sie, dass ihr Auto fahruntüchtig gemacht wurde. Und plötzlich scheinen die drückenden Häuserschluchten doch nicht so verlassen…
Quelle: Chernobyl Diaries - Film 2012 - FILMSTARTS.de

Kritik der FILMSTARTS.de-Redaktion

Die Location ist alles! Das gilt nicht nur im Immobilienbusiness, sondern auch für den Horrorfilm „Chernobyl Diaries" des ehemaligen Spezialeffekt-Spezialisten Bradley Parker (u.a. für „Fight Club" und „Let Me In"). Basierend auf einer Idee von „Paranormal Activity"-Mastermind Oren Peli handelt „Chernobyl Diaries" von einer Gruppe Extremtouristen, die einen Streifzug durch eine nuklear verseuchte Geisterstadt in der Nähe von Tschernobyl unternehmen. Zwar wurde der Film nicht vor Ort gedreht, denn die tatsächliche Stadt Pripyat ist in der Realität längst eine offizielle Touristenattraktion, aber die halbverfallenen osteuropäischen Ortschaften, die sich die Filmemacher als Ersatz ausgeguckt haben, bilden mit ihren verlassenen Häuserblocks, rostenden Autofriedhöfen und stillgelegten Jahrmarktsattraktionen ebenfalls einen ergiebigen Schauplatz für einen effektiven Schocker. Mit noch überzeugenderen Darstellern und einem weniger überhasteten Finale hätte es zum großen Horror-Wurf reichen können.
Nach Stationen in London, Paris und Frankfurt verschlägt es die amerikanischen Europatouristen Chris (Jesse McCartney), Natalie (Olivia Dudley) und Amanda (Devin Kelley) nach Kiew, wo sie Chris‘ Aufreißer-Bruder Paul (Jonathan Sadowski) besuchen. Eigentlich soll es am nächsten Tag weitergehen nach Moskau, doch Paul hat andere Pläne: Er hat bei dem hemdsärmeligen Reiseführer Uri (Dimitri Diatchenko) eine Tour in die Stadt Pripyat gebucht. Deren Bewohner sind vor mehr als 25 Jahren Hals über Kopf geflüchtet und haben alles zurückgelassen, als nur einen Steinwurf entfernt der Reaktor Nr. 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl mit der Kraft von 17 Atombomben in die Luft flog. Selbst als ukrainische Soldaten ihnen den Zugang verweigern und Uri auf einen geheimen Schleichweg ausweichen muss, sind die Extremtouristen noch ganz begeistert von der Geisterstadt. Doch die Gruppe ist nicht so allein wie sie glaubt...
Quelle und mehr: Die Filmstarts-Kritik zu Chernobyl Diaries

Naja, also im Kino werde ich ihn mir auf jeden Fall nicht anschauen, wohl aber auf andere Art und Weise . Davon ab dürfte auch so langsam mein Hype auf Zombie Filme so langsam erschöpft sein...

mfg