In Deutschland kann sich einer aktuellen Umfrage zufolge fast jeder dritte Deutsche vorstellen, die Piratenpartei zu wählen. Und in Prag wird die deutsche Piratenbewegung nach ihren jüngsten Wahlerfolgen von politischen Freibeutern aus ganz Europa gefeiert. Auf dem Weg zur etablierten politischen Kraft scheint die Piraten derzeit nichts aufhalten zu können. Dabei ist die Professionalisierung der Partei in Deutschland von Bundesland zu Bundesland noch auffallend unterschiedlich.
In Nordrhein-Westfalen, wo die Partei beste Aussichten hat nach der Landtagswahl am 13. Mai ins Düsseldorfer Parlament einziehen zu können, haben die Piraten gerade ihr Wahlprogramm konkretisiert. Jenseits der Kernkompetenzen Internet und Transparenz ziehen die Piraten an Rhein und Ruhr demnach mit der Forderung nach einem eingliedrigen Schulsystem und der Auflösung der Klassenverbände in den Landtagswahlkampf. Ein Sonderparteitag in Dortmund stimmte diesem Konzept am Wochenende mit deutlicher Mehrheit zu.
Kernthema soll zudem der Verbraucherschutz sein. Unter anderem wollen die Piraten die Sicherheit von Lebensmitteln erhöhen. Sämtliche Medikamentengaben in der Tieraufzucht sollen in einer Datenbank erfasst werden. Auch den Ausbau der Videoüberwachung in öffentlichen Räumen wollen die Piraten stoppen. Die Aufklärung von Straftaten sei in der Regel auch ohne diese Überwachung erfolgreich, heißt es im Wahlprogramm. Und Polizeibeamte wollen sie mit einem eindeutigen Identifikationsmerkmal versehen, um einzelne Beamte nach Ausschreitungen bei Demonstrationen besser ermitteln zu können.
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