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Thread: Mehr Sanktionen gegen Hartz IV-Empfänger

  1. #16

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    Logisch ...wenn deine These real umgesetzt werden sollte ist eine Kurskorrektur unabdingbar und das bedeutet es sollte sich konkret am System etwas ändern insofern an der bestehenden Politik mit ihrer Zielsetzung.
    Exakt.
    Eine andere Möglichkeit seh ich nicht.
    Zumindest nicht, solange die Globalisierung nicht soweit fortgeschritten ist, das das Einkommensniveau weltweit gleich ist, und es sich darum nicht mehr lohnt, unsere T-Shirts in China produzieren zu lassen.
    Aber das wird von uns keiner mehr erleben.

    Weshalb werden die arbeitslosen Menschen zu einer Arbeitssuche gezwungen wenn es deiner Meinung nach keine offenen oder ausreichend Arbeitsstellen gibt und weshalb wird das Rentenalter erhöht....das wäre nach deiner Prämisse dann unlogisch.
    Isses doch auch. Es gibt 5 Mio Arbeitslose (plus n% Dunkelziffer, die entweder aufgegeben haben oder in ABM/Weiterbildungsmaßnahmen stecken) - und dementgegen wieviel? - wenn's hochkommt 500.000 freie Stellen.

    Und die Politik ist einfach nicht in der Lage, Arbeitsstellen zu schaffen, das muss man dem Volk mal klar machen.
    Wenn überhaupt irgendwas, dann kann die Politik bestenfalls günstigere Rahmenbedingungen schaffen. Dummerweise kostet jede denkbare Maßnahme Geld - und der Deutsche an sich kriegt ja sofort Drüsenprobleme, wenn er an Steuern denkt. Witzigerweise sogar Leute, die gar keine Steuern bezahlen . . .

    ...die Bildung dieser Menschen wäre eine sinnvolle konkrete Maßnahme.
    Was soll denn die Bildung bringen, solange es nicht auch die entsprechenden Arbeitsplätze gibt?
    Wenn wir die alle von heut auf morgen zu Diplomingenieuren ausbilden könnten - dann hätten wir halt 5 Mio arbeitslose Dipl. Ings. statt 5 Mio arbeitslose Butterbirnen.
    Ich will dir da nicht grundsätzlich widersprechen, aber das alleine bringt herzhaft wenig.

    PS:Wie willst du denn Politikern den Unfug austreiben und vor allem dieses bestehende System konstruktiv verändern...
    Das, mein Freund, ist meiner Meinung nach die eine, große gesellschaftspolitische Frage, deren Beantwortung über die Entwicklung unserer Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten entscheiden wird. Und da dürften sich reichlich Leute, die klüger sind als du und ich, die Köpfe drüber heissreden.

    Ich selber seh eigentlich nur einen einzigen Ansatzpunkt:
    Das Rentenalter massiv herunterzusetzen, was reichlich Arbeitsplätze freimachen würde (Alternativ: Herabsetzung der Wochenarbeitszeit). Das wirft natürlich zwei weitere Probleme auf:
    1.) verschwindet damit natürlich auch reichlich Berufserfahrung, dem könnte man aber u.U. durch einen sanften Übergang in die Rente über mehrere Jahre (pro Jahr ein Arbeitstag pro Woche weniger) und ausführlicher Einarbeitung/Unterstützung der Nachfoger wenigstens teilweise entgegen wirken.
    2.) Das Kernproblem: die Finanzierung.

    und da seh ich selber eigentlich nur zwei Möglichkeiten:
    1.) Wir besteuern (einschließlich Sozialabgaben) nicht mehr Lohn/Gehalt, sondern Arbeit. Bedeutet, das weggefallene Steuern und Sozialabgaben nach Automatisierungen dann halt von der Maschine bzw. deren Besitzer getragen werden müssen. Wodurch sich entweder die Automatisierung nicht mehr rechnet und Arbeitsplätze erhalten bleiben oder gar geschaffen werden - oder halt genug Geld fliesst, um früher in Rente gehen zu können. Das war ja urspünglich mal die Utopie dahinter: Das Maschinen unsere Arbeit übernehmen und wir das Leben geniessen können. Klappt ja auch, aber leider nur für die Besitzer der Maschinen, das Volk bleibt außen vor.

    Natürlich wirft dieser Lösungsansatz enorme Fragen auf: Wer definiert Rationalisierung/Automatisierung und was sie wert ist?
    Vor allem aber: wie verhindert man ein Abwandern der Betriebe ins dann erheblich steuer- und sozialabgabengünstigere Ausland?
    Solch eine Lösung kann nur international erfolgen - und wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist, in einer Welt, in der die Politiker sich noch nicht mal bei drängenden Fragen wie dem Klimawandel verständigen können . . . nun ja, sagen wir mal, die liegt bei Null.

    2.) Muss ich es wirklich wiederholen? Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze und Kapitalerträge auch sozialabgabenpflichtig machen. Bringt genug Geld, um alle mit 50 in Rente schicken zu können. Gesellschaftlichen Konsenz hier: gleich Null (zumindest bei denen, die das große Geld verdienen - oder der Meinung sind, das sie eines Tages dazugehören könnten). siehe Ghostfucker, Archer, Instab . . .



    Nein, ich seh keine Lösung. Nur den Anschluß an den derzeitigen gesellschaftlichen Konsens, der da lautet: wer keine Arbeit findet, der hat halt Pech gehabt. Nicht mein Problem. Ellenbogen ausfahren und dafür sorgen, das man selber nicht auf der falschen Seite landet.

    Und wenn du der Meinung sein solltest, hier einen Unterton von Resignation vernommen zu haben . . . dann hast du recht.
    Last edited by mabuse; 19.04.12 at 12:11.
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    Se7Ven (19.04.12) , v6ph1 (19.04.12)

  3. #17

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    2.) Muss ich es wirklich wiederholen? Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze und Kapitalerträge auch sozialabgabenpflichtig machen. Bringt genug Geld, um alle mit 50 in Rente schicken zu können. Gesellschaftlichen Konsenz hier: gleich Null (zumindest bei denen, die das große Geld verdienen - oder der Meinung sind, das sie eines Tages dazugehören könnten). siehe Ghostfucker, Archer, Instab . . .
    Mumpitz! Sorry, aber nicht weil man hofft irgendwann dazu zugehören, sondern weil das von dir vorgeschlagene Konzept in meinen Augen nicht erfolgsversprechend ist, bin ich dagegen. Gründe dafür stehen schon in diversen anderen Theras.

    Ich stimme hier Se7Ven zu: Bildung ist der Schlüssel, denn Deutschland ist schon lange kein Industrie- sondern ein Dienstleistungsstandort, der andere Qualifikationen fordert als das diese die Vorgängergeneration (die eben vor der massiven Automation in der Wirtschaft ausgebildet wurde) mit bringt.

    Wir werden hier keine Lösung finden, weil diese zu einfach gestrickt sind undd viele Faktoren aussen vor lassen, die wir gar nicht berücksichtigen (können, weil wir sie nicht kennen). Wenn sich schon hochstudierte und hochspezialisierte Experten uneins sind, wie sollen wir dazu in der Lage sein?
    Last edited by LongbowArcher; 19.04.12 at 13:55.
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    mabuse (20.04.12) , Se7Ven (19.04.12)

  5. #18
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    Quote Originally Posted by LongbowArcher View Post
    Mumpitz! Sorry, aber nicht weil man hofft irgendwann dazu zugehören, sondern weil das von dir vorgeschlagene Konzept in meinen Augen nicht erfolgsversprechend ist, bin ich dagegen. Gründe dafür stehen schon in diversen anderen Theras.

    Ich stimme hier Se7Ven zu: Bildung ist der Schlüssel, denn Deutschland ist schon lange kein Industrie- sondern ein Dienstleistungsstandort, der andere Qualifikationen fordert als das diese die Vorgängergeneration (die eben vor der massiven Automation in der Wirtschaft ausgebildet wurde) mit bringt.

    Wir werden hier keine Lösung finden, weil diese zu einfach gestrickt sind undd viele Faktoren aussen vor lassen, die wir gar nicht berücksichtigen (können, weil wir sie nicht kennen). Wenn sich schon hochstudierte und hochspezialisierte Experten uneins sind, wie sollen wir dazu in der Lage sein?

    Wir werden wahrscheinlich keine Lösung finden dennoch lohnt es sich in die Diskussion zu gehen und gemeinsam sich darüber auseinanderzusetzen welche Optionen oder Wege realisierbar wären.

    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Was soll denn die Bildung bringen, solange es nicht auch die entsprechenden Arbeitsplätze gibt?
    Wenn wir die alle von heut auf morgen zu Diplomingenieuren ausbilden könnten - dann hätten wir halt 5 Mio arbeitslose Dipl. Ings. statt 5 Mio arbeitslose Butterbirnen.
    Ich will dir da nicht grundsätzlich widersprechen, aber das alleine bringt herzhaft wenig.


    Das, mein Freund, ist meiner Meinung nach die eine, große gesellschaftspolitische Frage, deren Beantwortung über die Entwicklung unserer Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten entscheiden wird. Und da dürften sich reichlich Leute, die klüger sind als du und ich, die Köpfe drüber heissreden.

    Ich selber seh eigentlich nur einen einzigen Ansatzpunkt:
    Das Rentenalter massiv herunterzusetzen, was reichlich Arbeitsplätze freimachen würde (Alternativ: Herabsetzung der Wochenarbeitszeit).

    Korrekt..das Rentenalter drastisch herabzusetzen und insgesamt die Arbeitszeit zu verkürzen erscheint mir ein sinnvoller Ansatz zu sein ..damit Arbeitsplätze freiwerden können.

    Des weiteren eine individuell abgestimmte Förderung und Bildung der arbeitslosen Menschen wäre die Basis um zukünftig die bestehenden menschlichen Ressourcen reaktivieren zu können.

    Damit ein gesellschaftlicher Konsens möglich wird könnte es eine Kombination aus den genannten steuerlichen und politischen Maßnahmen sein der eine Entlastung der Problematik erwirken kann um der Resignation entgegenzuwirken.
    Last edited by Se7Ven; 19.04.12 at 23:27.

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  6. #19

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    Quote Originally Posted by LongbowArcher View Post
    Ich stimme hier Se7Ven zu: Bildung ist der Schlüssel, denn Deutschland ist schon lange kein Industrie- sondern ein Dienstleistungsstandort, der andere Qualifikationen fordert als das diese die Vorgängergeneration (die eben vor der massiven Automation in der Wirtschaft ausgebildet wurde) mit bringt.
    Ich seh die vielzitierte Dienstleistungsgesellschaft nicht, weil die Eichhörnchen-Mentalität der Menschen eine angemessene Bezahlung von Dienstleistungen in großen Bereichen ausschließt. Menschen sind nun mal so gestrickt, das sie für Geld auch irgendeinen Gegenwert in den Händen halten wollen - und der ist bei vielen Dienstleistungen nunmal nicht ohne weiteres sichtbar.

    Ich mein, wir sind hier doch das beste Beispiel dafür: Unterhaltung (= Filme und Musik) ist schließlich auch eine Dienstleistung - und wir saugen/kopieren/rippen wie die Verrückten, statt das Zeug zu kaufen . . .

    Sicherlich wird Bildung im einen oder anderen Bereich etwas weiterhelfen, aber ich halte das für keine Lösung, die wirklich 5 Mio Arbeitslose in Lohn und Brot bringen kann.


    Quote Originally Posted by LongbowArcher View Post
    Wir werden hier keine Lösung finden, weil diese zu einfach gestrickt sind undd viele Faktoren aussen vor lassen, die wir gar nicht berücksichtigen (können, weil wir sie nicht kennen). Wenn sich schon hochstudierte und hochspezialisierte Experten uneins sind, wie sollen wir dazu in der Lage sein?
    Da bin ich anderer Meinung.
    Ich denke, eine der Hauptursachen für die Problem ist, das sich niemand zu einem Versuch traut.

    Ich muss wohl nicht betonen, das "hochstudierte und hochspezialisierte Experten" auch nur mit Wasser kochen und die Neigung zeigen, alles solange zu zerreden, bis sich das Problem auf die eine oder andere Art von selbst erledigt hat - und viele von denen übervorsichtig sind, um ihren Ruf nicht zu gefährden. Wird jeder von uns auf seinem speziellen Fachgebiet schon mehrfach erlebt haben.
    Ein Gesellschaftsumbau wie dieser wird dermaßen weitreichende Konsequenzen haben, das niemand in der Lage ist, alle Faktoren vorher abzuschätzen, egal, was und wieviel er studiert hat. Letztendlich wird hier nur der Versuch Klarheit bringen. Wenn man dann nach vier oder fünf Jahren feststellt, das es das nicht gebracht hat, nun, dann kann man ja wieder auf das alte System zurückgehen - aber dann hat man es immerhin versucht, und man wird auch wissen, woran es gescheitert ist - was wertvolle Hinweise für andere Lösungsmöglichkeiten bringen kann.

    Aber aus meinem Fachgebiet kann ich nur betonen, das simple Lösungen (ggf. mit ein oder zwei Nachbesserungen) erstaunlich oft ausgezeichnete Ergebnisse liefern, auch wenn die Bedenkenträger vorher allesamt dagegen waren.
    Irgendwas werden wir machen müssen, denn weiter so wie bisher wird in absehbarer Zukunft üble Konsequenzen mit sich bringen. Ich hab immerhin einen Vorschlag. Ob es die Königslösung ist kann ich auch nicht abschätzen - aber ich denke, der wäre immerhin einen Versuch wert.
    Last edited by mabuse; 20.04.12 at 10:15.
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  8. #20
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    Das Problem alleine ist nicht nur Bildung sondern auch mittlerweile eine immer faulere Gesellschaft, kaum einer möchte noch körperliche Arbeiten ausführen für "kleines Geld".
    Das Handwerk sucht seit einigen Jahhren händeringend nach Nachwuchs, aber man kann den Bedarf an Ausbildungsplätzen nicht besetzen, dass sollte auch mal zum Denken anregen.

    Heute in unserer Konsumgesellschaft wird doch ständig celebriert "Hast du Geld bist du wer", wenn ich mich nur mal so umhöre was die Schulkameraden meiner Tochter (Alter 10-11) 5 Klasse jetzt schon für Berufswünsche haben, ist es erstaunlich das sie alle erstmal sagen einen guten Schulabschluß und dann studieren, die wenigsten sagen was wie bei uns früher Feuerwehrman, Polizist oder ähnliche Lieblingsberufe zu meiner Zeit.
    Man sieht doch das der Wandel da ist, den Kindern ist doch bewusst das es Vorraussetzung ist erstmal die Schule gut zu absolvieren um dann ein Studium machen zu können, klar werden dieses Ziel nicht alle erreichen können aus welchen Gründen auch immer. Aber das Ziel kennen sie.
    Wer hat dann später noch Lust sollte es schulich nicht funktionieren in einem Handwerk sein Glück zu versuchen.
    Viele Handwerksbetriebe schauen doch garnicht mehr so genau auf das Abschlußzeugnis sondern hoffen dass sie einen zuverlässigen Auszubildenen bekommen, sie werben mit Zusatzleistungen ectr.

    Da kann auch die Politik nichts daran änndern, die Wirtschaft versucht es mit allen Mitteln aber alle wollen gleich "Manager oder einen gut bezahlten Job", dass ist ihr Ziel. Nur wenige werden dieses erreichen, und der Rest tut sich schwer damit körperliche Tätigkeiten im Handwerk auszuüben...

    mfg
    Last edited by Snitlev; 20.04.12 at 11:09.

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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  9. #21

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    Quote Originally Posted by Snitlev View Post
    Das Problem alleine ist nicht nur Bildung sondern auch mittlerweile eine immer faulere Gesellschaft, kaum einer möchte noch körperliche Arbeiten ausführen für "kleines Geld".
    Natürlich nicht - wenn das "kleine Geld" kaum über dem Hartz IV-Satz liegt, hätt ich auch keine Lust, dafür auch noch richtig zu schuften.

    Das Handwerk sucht seit einigen Jahhren händeringend nach Nachwuchs, aber man kann den Bedarf an Ausbildungsplätzen nicht besetzen, dass sollte auch mal zum Denken anregen.
    Naja, vor einigen Jahren hätte ich noch gesagt, dann soll man den Leuten halt mehr bezahlen. Aber mit der EU/Polen im Nacken . . .
    Und auch hier kommt wieder die deutsche Eichhörnchen/Schnäppchenjäger-Mentalität durch - man muss sich ja nur anschauen, was Samstags im Baumarkt los ist. Da ist es doch kein Wunder, wenn Handwerker vom Gehalt her in der Nähe des Existenzminimums herumkrebsen.
    Und da soll ernsthaft jemand glauben, die "Dienstleistungsgesellschaft" könne eine Lösung für das Arbeitslosenproblem sein?


    wenn ich mich nur mal so umhöre was die Schulkameraden meiner Tochter (Alter 10-11) 5 Klasse jetzt schon für Berufswünsche haben, ist es erstaunlich das sie alle erstmal sagen einen guten Schulabschluß und dann studieren, die wenigsten sagen was wie bei uns früher Feuerwehrman, Polizist oder ähnliche Lieblingsberufe zu meiner Zeit.
    Tja.
    Sollen wir jetzt stolz darauf sein, dass unsere Kinder schon in solch einem Alter dermaßen viel Realitätssinn entwickelt haben - oder uns davor fürchten, was das langfristig mit unserer Gesellschaft macht?
    Last edited by mabuse; 20.04.12 at 14:52.
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    v6ph1 (20.04.12) , Se7Ven (20.04.12)

  11. #22
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    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Tja.
    Sollen wir jetzt stolz darauf sein, dass unsere Kinder schon in solch einem Alter dermaßen viel Realitätssinn entwickelt haben - oder uns davor fürchten, was das langfristig mit unserer Gesellschaft macht?
    Beides ist meiner Meinung nach zutreffend insofern ambivalent und das bedeutet hinsichtlich der Realität das dieser gesellschaftliche Zustand hingenommen wird ohne zu hinterfragen aus welcher Ursache heraus diese Mentalität sich in diesem "Asozialen" Lifestyle manifestiert hat.

    Wir Bürger könnten gemeinsam gesellschaftlich suchen um zu finden und eine konstruktive Lösung zusammen demokratisch erarbeiten ohne zu weichen aus der Angst vor einer gravierenden Veränderung.
    Last edited by Se7Ven; 20.04.12 at 23:33.

    Nosce Te Ipsum
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  12. #23

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    Quote Originally Posted by Se7Ven View Post
    Wir Bürger könnten gemeinsam gesellschaftlich suchen um zu finden und eine konstruktive Lösung zusammen demokratisch erarbeiten ohne zu weichen aus der Angst vor einer gravierenden Veränderung.
    Öhm.

    Nur mal so der Neugierde halber - was bist du von Beruf? Sozialpädagoge? Klingt irgendwie so.

    Ist nicht abwertend gemeint - nur "Bürger, die gemeinschaftlich nach irgendwas suchen" seh ich irgendwie nicht.

    Und der Deutsche an sich hat Angst vor jeder Veränderung. Und sei es nur die Farbe seiner Tischdecke, in der Beziehung dürften wir das paranoideste Volk auf diesem Planeten sein. Könnt ihr euch euch noch an das Gequake um die neuen Postleitzahlen erinnern? Da ging es um gar nix.
    Nein, solch eine Veränderung werden wir nur bekommen, wenn ganz oben einer mit der Faust auf den Tisch haut. Idealerweise einer, dem es egal ist, ob er nach vier Jahren wiedergewählt wird.
    Last edited by mabuse; 21.04.12 at 18:17.
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  13. Who Said Thanks:

    Se7Ven (21.04.12)

  14. #24
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    Quote Originally Posted by mabuse View Post
    Öhm.

    Nur mal so der Neugierde halber - was bist du von Beruf? Sozialpädagoge? Klingt irgendwie so.

    Ist nicht abwertend gemeint - nur "Bürger, die gemeinschaftlich nach irgendwas suchen" seh ich irgendwie nicht.

    Und der Deutsche an sich hat Angst vor jeder Veränderung. Und sei es nur die Farbe seiner Tischdecke, in der Beziehung dürften wir das paranoideste Volk auf diesem Planeten sein. Könnt ihr euch euch noch an das Gequake um die neuen Postleitzahlen erinnern? Da ging es um gar nix.
    Nein, solch eine Veränderung werden wir nur bekommen, wenn ganz oben einer mit der Faust auf den Tisch haut. Idealerweise einer, dem es egal ist, ob er nach vier Jahren wiedergewählt wird.
    Der Mensch kann nicht Nicht kommunizieren und wir Menschen senden permanent Signale um gehört zu werden bewusst oder unbewusst ...wir tauschen uns in irgendeiner Form kontinuierlich miteinander aus.

    "Man kann nicht nicht kommunizieren
    (Paul Watzlawick)
    Wenn die Bürger selbstkritisch die politische und wirtschaftliche Situation hinterfragen kann eine konstruktive Veränderung herbeigeführt werden von unten nach oben zum besseren für die gesamte Gesellschaft...

    Wie war dein Statement die Experten oder Politiker Kochen auch nur mit Wasser und wenn die Bürger das als objektive Tatsache erfassen .....werden die Ängste vor ihrer eigenen Courage verschwinden.

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  15. #25

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    "das Rentenalter drastisch herabzusetzen" ist gesamtwirtschaftlich gesehen auf jeden Fall der falsche Ansatz. Es werden verzeweifelt Fachkräfte gesucht halt in "uncoolen" Studiengängen wie Elektrotechnik, Maschinenbau etc. Aber einen Hart IV Empfänger zu nem Bachelor etc. zu machen ist halt eine recht schwere Aufgabe. Aber meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit wirklich nützliche Arbeitskräfte zu schaffen. Um ein Haus zu streichen etc. kann man auch den Polen von nebenan beschäftigen. (Kein Rassismus beabsichtigt.)
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    LongbowArcher (22.04.12)

  17. #26
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    Die Bildung wäre ein Aspekt von einem breitem Spektrum an Optionen um die Arbeitslosenproblematik anzugehen und dennoch herrscht ein Defizit an Bewusstsein einer zivilen Gesellschaft...wir haben uns überwiegend zu einer Raff oder Konsumgesellschaft entwickelt.

    Die wirtschaftliche sowie politische Situation reflektiert die vorherrschende Gesinnung wieder und als Gemeinwesen tragen wir eine Mitverantwortung insofern wäre die Solidarität als Ausgangspunkt eine ethisch gesellschaftliche Aufgabe.

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  18. #27

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    Quote Originally Posted by Se7Ven View Post
    Der Mensch kann nicht Nicht kommunizieren und wir Menschen senden permanent Signale um gehört zu werden bewusst oder unbewusst ...wir tauschen uns in irgendeiner Form kontinuierlich miteinander aus.
    Ja - aber nicht gemeinsam, sondern aneinander vorbei.

    siehe Politik: Da wird ja auch so gut wie nie ein Konsens gesucht, sondern fast nur die Konfrontation. Statt sich zu freuen, das es doch noch einen Ausstieg aus der Atomernegie gibt, sind die Grünen wieder nur am maulen.


    Quote Originally Posted by leus View Post
    "das Rentenalter drastisch herabzusetzen" ist gesamtwirtschaftlich gesehen auf jeden Fall der falsche Ansatz. Es werden verzeweifelt Fachkräfte gesucht halt in "uncoolen" Studiengängen wie Elektrotechnik, Maschinenbau etc. Aber einen Hart IV Empfänger zu nem Bachelor etc. zu machen ist halt eine recht schwere Aufgabe. Aber meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit wirklich nützliche Arbeitskräfte zu schaffen. Um ein Haus zu streichen etc. kann man auch den Polen von nebenan beschäftigen. (Kein Rassismus beabsichtigt.)
    Damit hast du im Prinzip völlig recht.

    Nüchtern betrachtet muss man aber auch sagen, das das Gros der Arbeitslosen von den intellektuellen Kapazitäten her für solche Berufe einfach nicht die nötigen Vorraussetzungen mitbringt. Du kannst noch soviel in Bildung investieren, aus einem Idioten kann man einfach keinen Elektrotechniker machen.

    Im Übrigen widerspricht das schon der simplen Tatsache, das - mit recht hoher gesellschaftlicher und politischer Akzeptanz - Studiengebühren erhoben werden. Alleine diese Tatsache dürfte uns schon einiges an Fachkräften kosten.

    Außerdem ist ein niedriges Rentenalter auch heute schon ein Kann, kein Muss. Gerade in Bereichen, in denen man sein Gehalt nicht mit Arbeitsleistung, sondern mit Wissen und Erfahrung verdient, ist es bereits heute schon mehr oder weniger normal, auch nach der Rente noch weiter zu arbeiten. Nicht mehr ganz so intensiv wie vorher, aber "Kopf"-Arbeitern fällt es eher schwer, loszulassen - und die Firmen wissen das durchaus zu schätzen. Hier gibt es mehrere Firmen, die zu ihren Pensionären engen Kontakt halten, und die bei speziellen Problemen auch reaktivieren - gegen ein entsprechendes Honorar, versteht sich.


    Fast schon legendär ist da die Anektode eines hier ansässigen Textilproduzenten, der ein Problem mit einer Maschine in einem Werk in Indien hatte, die die gesammelten Ingenieure einfach nicht zur Arbeit überreden konnte. Da wurde ein altgedienter Ingenieur mit knapp über 80 Jahren gefragt, ob er Zeit hätte, sich die Sache mal anzusehen. Der ist also nach Indien geflogen, zweimal um die Maschine herumgelaufen, hat mit Kreide ein Kreuz auf eine Verkleidung gemacht und den staunenden Jung-Ingenieuren gesagt, das die Elektronik hinter der Verkleidung ausgetauscht werden müsse. Dann ist er wieder nach Hause geflogen und hat eine Rechnung über 10.000 DM geschrieben.
    Woraufhin er von der Verwaltung angeschrieben wure, das das nicht so einfach ginge, und wie sich die Rechnung zusammensetzt und wie sie zu rechtfertigen wäre.
    Daraufhin hat er eine neue Rechnung geschrieben, die aus zwei Posten bestand:
    1. Ein Kreuz mit Kreide malen: 1 DM
    2. zu wissen, wo das Kreuz hingehört: 9999 DM
    Das wurde dann ohne weitere Diskussionen bezahlt . . .
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  20. #28
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    Es besteht meiner Meinung nach noch Hoffnung auf eine konstruktive Besserung der gesamtgesellschaftlichen Situation und als Optimist geht meine Vermutung in Richtung Solidarität der Bürger mit einer humanen demokratischen Verantwortung.

    Nosce Te Ipsum
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  21. #29

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    Voll die Grundsatzdiskussion, obwohl das doch hier zu dieser Meldung ganz einfach ist:

    Wer Termine nicht wahrnimmt, muss eben mit den Konsequenzen leben. Verstehe das Problem hier nun überhaupt nicht. Ich musste auch mal solche Termine wahrnehmen und teils etwas länger warten bis ich dran kam, um dann am Ende zu merken, dass der Termin für die Katz war. Aber hey, dafür habe ich auch meine Monatsmiete und Co. vom Staat bekommen, also ist solch eiN Termin zu verkraften.
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    Quote Originally Posted by LongbowArcher View Post
    Wer Termine nicht wahrnimmt, muss eben mit den Konsequenzen leben.
    Irgendwo hast du ja recht.

    Aber früher oder später wird jede Diskussion über solche oder ähnliche Themen zu einer Grundsatzdeabtte ausarten. Un dich find das auch gar nicht so verkehrt. Denn irgendwie hab ich das ungute Gefühl, das solche Meldungen in der Presse überwiegend gegen Hartz IV-Empänger gehen.

    Sozusagen Hartz-IV-Bashing als politische Meinungsmache.
    Und ich find das bedenklich.
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    Thanks

  23. Who Said Thanks:

    Se7Ven (24.04.12) , v6ph1 (24.04.12)

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