Schwule Könige ja, schwule Königspaare nein - auf diese Linie soll sich am Sonntag in Leverkusen ein großer Schützen-Verband einigen. Doch es hagelt Kritik. Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, spricht von einem "Signal der Intoleranz" und fordert den katholischen Bund der Historischen Schützenbruderschaften auf, das Verbot abzulehnen.
"Ich finde es befremdlich, dass die Schützen schwule Königspaare nicht dulden wollen", teilte Lüders am Freitag in Berlin mit. Es sei fraglich, ob die geplante Satzungsänderung überhaupt mit dem Diskriminierungsverbot wegen sexueller Identität in Einklang zu bringen sei. Die Schützen müssten sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst werden: "Noch ist es Zeit, gegenzusteuern und zu zeigen, dass die katholischen Schützen offen sind für Toleranz", appellierte Lüders.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 errichtet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
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