Das ist zwar mathematisch korrekt, sozialpolitisch aber falsch. Wenn sich nur die Besserverdienenden ausklinken, müssen die verbleibenden natürlich proportional eine höhere Last tragen. Wenn sich alle Singles aus der Krankenversicherung ausklinken, müssen die Familien eine höhere Last tragen. u.s.w.
Wenn wir nur noch auf privat umstellen, bricht das System als solches zusammen, weil jeder nur noch für sich vorsorgt, anstatt die Last der anderen mitzutragen.
Nein!Das das Rentensystem nicht mehr funktioniert ist die Schuld derjenigen Generation, die es eingeführt hat, wohl mit dem Wissen, dass das System nur dann funktionieren kann, wenn mehr Kinder als Alte in der Gesellschaft zugegen sind, damit die Gesamtbelastung pro Angestelltem im Verhältnis zu Rentnern niedrig bleibt.
Was die nicht vorhergesehen haben, ist, das sich die Art des Einkommens verschiebt. Während früher wirklich Löhne und Gehälter die vorherschende Einkommensart waren, verschiebt sich das immer mehr zu Erträgen aus Kapitalanlagen. Wenn wir die auch für Sozialabgaben heranziehen, gibt es erheblich weniger Probleme mit der Finanzierung.
Und mehr Kinder würde nicht das geringste ändern! Nur zur Erinnerung: 5 Mio Arbeitslose. Was würde sich denn an der Situation verbessern, wenn wir da noch 1 Mio dazustellen?
Wenn es nicht genug Arbeit für alle - und damit Einkommen - gibt, dann muss man sich mal umsehen, wie das Geld denn heute verdient wird. Denn es ist ja nicht so, das die geringere Zahl von Arbeitnehmern dazu führt, das auch weniger Geld verdient wird. Im Gegenteil: Die Wertschöpfung in diesem Land steigt von Jahr zu Jahr. Nur wird in einer Informations- und Dienstleistunggesellschaft immer weniger Geld an der Maschine gemacht, und immer mehr auf dem Börsenparkett.
Das habe ich nie gesagt.Wo das herkommen soll? Klar, von den Reichen. Aber wer ist denn bitte reich? Jemand, der nach eurer Definition mehr Geld hat als ihr? Für ein paar wenige in diesem Land ist v6 einer derjenigen, die reich sind, oder mabuse oder oder oder. Seltsam, dass die Definition "Reich" immer nur da anfängt, wo man selbst nicht in Gefahr gerät geschröpft zu werden.
Ich sagte von allen! Die Definition von "Reich" in dem Sinne, das ich sie hier als Ursache identifiziere (noch mal: es ist nicht deren Schuld, sondern die der Politiker, die die Grenzen festlegen, die Besserverdienenden nutzen diese Grenzen nur), sind alle oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze. Und die, die kein Gehalt verdienen, sondern von Kapitalerträgen leben. Das hat nichts mit Arm oder Reich als Meinung oder Zahl zu tun, sondern nur damit, das diese keine Sozialabgaben zahlen (müssen).
Oh, bitte.Hierzu mal folgendes, abseits der immerwiederkehrenden "Schockmeldungen" der Gewerkschaften und Co.
Rentenexperten: "Reichste Rentner, die dies Land je gesehen hat" - Wirtschaft | STERN.DE
Erstens mal sind Formulierungen wie "durchschnittlichen bedarfsgewichteten verfügbaren Einkommens" hochgradig erklärungsbedürftig.
Und zweitens mal geht es nicht um den Status Quo, denn noch funktioniert das soziale System ja. Noch muss ja auch niemand bis 72 Arbeiten. Es geht um den Stand in 20, 30 oder 40 Jahren. Das Altersarmut derzeit noch eine Randerscheinung ist werde ich ganz bestimmt nicht anzweifeln (auch wenn ich das Problem doch ein wenig deutlicher sehe als der Stern). Wenn wir jetzt nicht langsam beginnen, gegenzusteuern, dann wird das Sytem in mittelfristiger Zukunft zusammenbrechen.
Und wenn du den von dir zitierten Artiekle auch mal zuende gelesen hättest, dann hättest du du auch genau das gelesen, halt nur ziemlich weit unten: "derzeit sei die Situation mit etwa 370.000 Betroffenen noch relativ angenehm. "Jetzt ist die Zeit für notwendige Reformen, die uns in 15 Jahren vor einem Schreckensszenario bewahren""
Da geb ich dir allerdings recht. Die Idee, Studiengebühren einzuführen, war so ziemlich die Dämlichste, die deutsche Politiker nach dem zweiten Weltkrieg gehabt haben.Das Schlüsselwort heisst Bildung für die Gesamtbevölkerung, denn das eigentliche Problem ist, neben zu wenig Kindern, was das Rentensystem bald zusammenbrechen lässt, die Lebenssituation der Gesamtbevölkerung.
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