MÜNCHEN - Die Schlagzeile lässt aufhorchen: „Komplott gegen den Papst. Binnen 12 Monaten stirbt er.“ Auf ihrer Titelseite berichtete die italienische Tageszeitung „Il Fatto Quotidiano“ am Freitag über ein „streng vertrauliches“ Dokument, demzufolge der Erzbischof von Palermo, Kardinal Paolo Romeo, den Tod des Papstes bis zum November dieses Jahres vorhergesagt haben soll. Auch der Name eines möglichen Nachfolgers an der Kirchenspitze wird in dem Papier genannt. Der Bericht löste erheblichen Wirbel in italienischen Medien aus. Dabei ist die Geschichte hinter der Schlagzeile so abenteuerlich, dass Vatikan-Sprecher Federico Lombardi prompt von „Wahnvorstellungen“ sprach.
Die Zeitung zitiert aus einem Dokument, demzufolge Kardinal Romeo während einer China-Reise im November 2011 munter vatikanische Interna ausgeplaudert haben soll: Dass der Papst seinen Kardinalstaatsekretär Tarcisio Bertone nicht ausstehen könne und dass Benedikt XVI. mit dem Mailänder Kardinal Angelo Scola heimlich bereits einen Nachfolger aufbaue. Zudem soll Romeo das Kirchenoberhaupt auch kritisiert haben: Benedikt befasse sich überwiegend mit der Liturgie und vernachlässige das Tagesgeschäft.
Vor allem aber soll der Erzbischof von Palermo seine Gesprächspartner mit der sehr bestimmt vorgetragenen Behauptung verblüfft haben, dass Benedikt XVI. innerhalb von zwölf Monaten sterben werde. Woher diese Gewissheit stammt und welches Schicksal dem Papst genau drohen könnte, lässt das Dokument offen. Allerdings erfährt der Leser, Romeos Gesprächspartner hätten aus den Ausführungen des Kardinals geschlossen, dass ein Attentat auf das katholische Kirchenoberhaupt geplant sei.
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