Ihm drohen fünf Jahrzehnte Gefängnis, ein Leben hinter Gittern: Die US-Army hört nach eineinhalb Jahren Haft den mutmaßlichen WikiLeaks-Flüsterer Bradley Manning an. Der schmächtige Mann bleibt reglos, sein Verteidiger setzt auf Attacke - und knöpft sich den Untersuchungsrichter vor.

Da sitzt er nun. Der schmale Mensch in diesem schweren Bürostuhl aus schwarzem Leder. Die Schultern im Tarnanzug überragen kaum die Lehne. Den Kopf hält er einer Schildkröte gleich nach vorn gereckt. Den Blick heftet er auf den Kugelschreiber, der sich beständig zwischen Daumen und Zeigefinger dreht. Hin und her. In wenigen Stunden könnte er seinen 24. Geburtstag feiern. Wenn ihm nach Feiern zumute wäre.
Der kleine Obergefreite Bradley Manning soll das größte Geheimdatenleck in der US-Geschichte gerissen, interne Dokumente der Enthüllungsplattform WikiLeaks zugespielt haben. Deshalb muss er an diesem Freitag hier sitzen, in diesem Gerichtssaal der Army, draußen in Fort Meade, eine Autostunde entfernt von Washington. Die Vereinigten Staaten von Amerika gegen den Private First Class Manning.
Quelle: Bradley-Manning-Anhörung: Angriff als Verteidigung - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

Ich persönlich habe absolut meine Hochachtung vor diesen jungen Burschen, dass was er getan hat erfordert weit aus mehr Mut als wegzuschauen. Er kann für sich und seinen Gewissen immer sagen das er das richtige getan hat, im Gegensatz zu denen die ihn jetzt dafür verurteilen...

mfg