Berlin/Turin - Gegen gemeinsame Anleihen mit allen Euro-Staaten wehrt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel vehement. Laut einem Bericht der "Welt" arbeiten die Deutschen nun gemeinsam mit anderen Ländern an einer Alternative. Demnach geht es auch dabei um die gemeinsame Aufnahme von Schulden - teilnehmen solle aber nur ein erlesener Kreis von Staaten.
Wie die Zeitung unter Berufung auf ranghohe EU-Diplomaten berichtete, erwägt die Bundesregierung Gemeinschaftsanleihen mit fünf besonders kreditwürdigen Euro-Ländern. Dabei handele es sich um Frankreich, Finnland, die Niederlande, Luxemburg und Österreich, die wie Deutschland über die höchste Kreditwürdigkeit ("AAA", genannt Triple A) verfügen. Darum würden die Anleihen auf Arbeitsebene auch als "Elite-Bonds" oder "Triple-A-Bonds" bezeichnet.
Der Zinssatz der neuen Anleihen solle zwischen 2 und 2,5 Prozent liegen - also nur etwas höher als die aktuelle Rendite von Bundesanleihen. Ziel dieser Bonds sei es, die Lage der Triple-A-Länder zu stabilisieren und zugleich "einen glaubwürdigen Schutzwall zu errichten, der die Finanzmärkte beruhigt", zitierte das Blatt aus Verhandlungskreisen.
Doch auch kriselnde Länder könnten demnach von solchen Anleihen profitieren. Mit Krediten aus solchen Bonds könnten nicht nur die Schulden der sogenannten Triple-A-Länder finanziert werden, sondern gegen strenge Auflagen auch Hilfen für Krisenländer wie Italien und Spanien, hieß es. Dies könnte dringend nötig sein: Denn der Rettungsfonds EFSF findet nicht so viele private Geldgeber wie erhofft.
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