Christian von Boetticher, Ein Politiker in der Facebook-Falle

[Snitlev]

dpa CDU-Politiker Christian von Boetticher bei der Verkündung seines Rücktritts
Facebook wird für Christian von Boetticher zum doppelten Verhängnis: Er lernte dort nicht nur seine 16-jährige Geliebte kennen. Seine Kritiker werfen im jetzt auch vor, dass die sozialen Netzwerke für ihn wichtiger waren als die Politik.

Nach dem Schock in der CDU Schleswig-Holstein verdichten sich die Hinweise, dass Wirtschaftsminister Jost de Jager die Nachfolge des am Sonntag zurückgetretenen Spitzenkandidaten Christian von Boetticher antreten soll. Der 46-Jährige ist offenbar bereit, die Partei in die Landtagswahl im kommenden Jahr zu führen.
De Jager gilt als kompetent und durchsetzungsstark. Journalist von Hause aus, zog er 2005 in die Landesregierung ein – als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Dieses führt er als Minister seit 2009. Seither hat er sich auch bei schwierigen Themen wie der Fehmarn-Belt-Querung oder der Elbvertiefung Respekt verschafft.
Der 40-jährige CDU-Landesvorsitzende von Boetticher war am Sonntag wegen seiner Beziehung zu einer 16-Jährigen zurückgetreten. „Es war schlichtweg Liebe“, begründete er die Verbindung. Nach Meldungen des „Düsseldorfer Express“ handelt es sich bei der jungen Frau um eine mittlerweile 17-jährige Düsseldorferin. Sie soll berichtet haben, dass sie mit dem Politiker viele Mails und SMS ausgetauscht habe. Sie habe von Boetticher auch in einem Hotel getroffen und könne nichts Schlechtes über ihn sagen.

Quelle: Christian von Boetticher: Ein Politiker in der Facebook-Falle - Deutschland - FOCUS Online - Nachrichten

Wer seine Armutsrede noch mal hören will kann dieses hiertun:



Wie kann man als Politiker nur so dumm sein, mehr kann und will ich jetzt nicht dazu sagen!

mfg

[LongbowArcher]

Er hat nichts verbotenes getan. Meine Oma ist auch um einiges jünger als mein Opa und dies ist kein Einzelfall...verstehe das Theater nicht.

[Snitlev]

Er hat nichts verbotenes getan. Meine Oma ist auch um einiges jünger als mein Opa und dies ist kein Einzelfall...verstehe das Theater nicht.

Das Theater verstehst du nicht?

Ein Politiker steht nunmal im Fokus der Öffentlichkeit und dann ist es für mich als evtl. potenziellen Wähler eine Farce wenn ich lesen muss das er mit 40 Jahren sich per Internet in eine 17 jährige verliebt!
Ok, nix gegen einen Altersunterschied aber dann wäre es doch vernünftig wenn die junge Frau zumindest mal Mitte 20 ist um die nötige geistige Reife zu haben, jetzt mit ihren 17 bezweifel ich das, genauso wie ich die beim Politiker bezweifel, es muss doch gerade ihm klar sein das so etwas mal ans Tageslicht kommt, und da kann man noch so tolerant sein, die meisten Reaktionen sind doch negativ oder denkst du das alle das für gut heißen?

Ich bin zwar ziemlich modern eingestellt aber sollte meine Tochter so eine Beziehung mit einem mehr als 20 Jahre älteren Mann eingehen (auch wenn es der Papst ist) *Ironie* mit 17 jahren wo sie noch mitten in der Entwicklung steckt ganz zu schweigen vom schulischen/Ausbildung/Uni usw. dann würde ich aber Amok laufen!

Später wenn sie ihren eigenen Weg geht nachdem sie Schule, Uni od. Ausbildung hinter sich hat und ist dann ca.25 -30 Jahre alt kann sie machen was sie will, auch wenn ich das nicht gut heißen muss aber das werde ich dann tolerieren wenn ich weiß das sie dabei keinen Schaden nimmt...

mfg

[LongbowArcher]

Sorry, verstehe das Theater immer noch nicht. Ich habe nirgendwo auch nur ein Argument lesen können, dass gegen diese Beziehung spricht. Wieso soll das eine Farce sein? Darf ein Politiker kein Privatleben führen? Übrigens: Ein Mensch entwickelt sich sein Leben lang und nicht nur bis zum 18. Lebensjahr.

[Snitlev]

Sorry, verstehe das Theater immer noch nicht. Ich habe nirgendwo auch nur ein Argument lesen können, dass gegen diese Beziehung spricht. Wieso soll das eine Farce sein? Darf ein Politiker kein Privatleben führen?

Natürlich darf ein Politiker ein normales privates Leben führen, aber warum ich das für eine Farce halte habe ich doch denke ich deutlich geschrieben in meinen Post...

mfg

[Mogli247]

Christian von Boetticher spricht hier von Liebe und wenn es wirklich so ist, dann war Ihm die Tragweite seiner Entscheidung wohl klar.
Und falls Sie es nicht war dann hat er mit der Niederlegung seiner Ämter, zumindestens mir, gezeigt, dass er weiterhin zu seiner Entscheidung steht. Schade für seine politische Laufbahn aber Respekt für sein konsequentes
Handeln.

Über die moralische Seite der Geschichte möchte ich keine Diskussion lostretten. Rechtlich Legal ist das ganze ja und deshalb...jedem das seine.

[mirrormask]

für mich sieht die beziehung der beiden nicht besonders nach missbrauch oder ausnutzung aus.
aber für den durchschnittlichen cdu wähler sind solche "ausschweifungen" natürlich unverzeihbar.

[Hush]

mag sein, dass es legal ist. aber moralisch verwerflich finde ich das persönlich schon. und ich stelle nicht darauf ab, dass er politiker ist. meiner meinung nach ein unding, wenn sich jemand, der anfang 30 ist, eine 17 jährige angelt und mit der dann auch noch in die kiste springt.

der altersunterschied relativiert sich mit zunehmendem alter. gegen die beziehung von zwei 51 und 34 jährigen partner hätte ich keine bedenken. aber es sollten zumindest beide ein gewisse reife haben. und die reife/lebenserfahrung streite ich einer 17-jährigen einfach, pauschal mal ab.

[v6ph1]

Rein rechtlich ist an einer solchen Beziehung nix auszusetzen (sofern kein Abhängigkeitsverhältnis besteht).

Was die Moral anbelangt, so wird hier gegen die "Dating-Regel" verstoßen: Date niemanden, der jünger ist als Alter/2+7. (die Formel kann man natürlich auch für den jüngeren Partner umstellen)
(Diagramm dazu: x/2+7,(x-7)*2 from 0 to 50 - Wolfram|Alpha)

Was an dieser Geschichte aber merkwürdig ist, ist folgendes:
1. Es soll Liebe gewesen sein und vom Umfeld aktieptiert worden sein. (OK - ungewöhnlich, aber warum nicht)
2. Er hat sie, als er Spitzenkandidat wurde, fallen gelassen. (Widerspruch zur Liebe!; Machtgeil!)

Weiterhin kommt noch hinzu, dass er als Vertreter einer Partei auftritt, die sich gerne als Moralapostel aufspielt.
Und genau diesem Moralbild, welches diese Partei immer vorgeben möchte, widerspricht sein Verhalten.

Hätte er sie nicht fallen gelassen und mit ihr den Wahlkampf bestritten, hätte er jetzt nicht diesen Scherbenhaufen.

mfg
v6ph1

PS: Was die Reife betrifft, so ist das sehr unterschiedlich - es gibt 14jährige, die sich erwachsen benehmen und es gibt 25jährige, die immernoch Kinder sind.

[Hush]

Weiterhin kommt noch hinzu, dass er als Vertreter einer Partei auftritt, die sich gerne als Moralapostel aufspielt.
Und genau diesem Moralbild, welches diese Partei immer vorgeben möchte, widerspricht sein Verhalten.

Hätte er sie nicht fallen gelassen und mit ihr den Wahlkampf bestritten, hätte er jetzt nicht diesen Scherbenhaufen.

die beiden sätze bekomme ich jetzt nicht in einklang : ich stimme dir bei den ersten beiden sätzen zu. beim letzten muss ich dir widerspreche. kein politiker würde einen wahlkampf an der seite einer 16-jährigen "überleben". insbesondere kein 39-jähriger (hatte nochmal nachgelesen; daher die korrektur im verglich zu meinem vorherigen post) cdu/csu-politiker.

es gibt 14jährige, die sich erwachsen benehmen und es gibt 25jährige, die immernoch Kinder sind.

dennoch hat eine 25 jährige wesentlich mehr lebenserfahrung als eine 14 jährige. dazu kommt bei 14 jährigen natürlich noch die juristische keule. das problem hast du (im regelfall) bei einer 25 jährigen nicht

[Se7Ven]

Die Konstellation dürfte zwar außergewöhnlich sein dennoch wird es solche Duette im verborgenem geben und über den guten Geschmack oder Reife im politischen Alltag lässt sich diskutieren ......allerdings sieht tatsächlich in diesem Sinne eine verantwortungsvolle wahrhaftige Liebe aus?

[Snitlev]

Boetticher beklagt "öffentliche Hinrichtung"

Christian von Boetticher fühlt sich nach seinem Rücktritt wie auf der Flucht. Von dort nimmt er jetzt verbittert Stellung: Der ehemalige Spitzenmann der Nord-CDU sieht sich von den Medien verfolgt - und ist schwer enttäuscht von seiner eigenen Partei, seinem einstigen Mentor Carstensen und bestreitet einen "Lolita-Effekt" bei seiner Beziehung zu einer 16-Jährigen.

Christian von Boetticher nimmt nach seinem Rücktritt Stellung zu dem Umgang der Öffentlichkeit und seiner Partei, der CDU, mit seiner Affäre mit einer 16 Jahre alten Facebook-Bekanntschaft. "Für mich war das eine öffentliche Hinrichtung auf Basis moralischer Wertungen", sagte von Boetticher dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er verstecke sich seit Tagen an geheimen Orten, berichtet das Magazin in seiner neuen Ausgabe. "Ich fühle mich wie Dr. Kimble auf der Flucht", sagte von Boetticher - und werde "verfolgt wie ein Krimineller, der die Bank of England ausgeraubt hat".
Er räumte ein, dass er die Wirkung seiner privaten Beziehungen nach außen "wohl unterschätzt" habe. Pläne für die Zukunft habe er im Moment keine. Er müsse sich erst einmal sammeln und zur Ruhe kommen; derzeit versuche er vor allem "von meinem Ruf zu retten, was zu retten ist".
Sein Mandat als CDU-Abgeordneter im Kieler Landtag wolle er aber behalten, um den "Sturz der schwarz-gelben Koalition" zu verhindern - nicht wegen des Geldes. "Darauf bin ich zum Glück nicht angewiesen", sagte der Unionsmann. Allerdings erhebt er schwere Vorwürfe gegen die eigene Partei. "Ich habe ein großes Maß an Illoyalität erlebt und bin mit Blick auf die eigene Partei schwer enttäuscht", sagte von Boetticher weiter in einem Interview der "Bild am Sonntag". Der 40-Jährige war vergangene Woche wegen einer früheren Beziehung zu einer 16-Jährigen vom Partei- und Fraktionsvorsitz der Landes-CDU zurückgetreten.
Auch das Verhalten von Ministerpräsident Peter Harry Carstensen, seinem langjährigen Mentor, kritisiert von Boetticher: "Der hat leider den Eindruck erweckt, ich sei ein politischer Autist, weil ich nicht begriffen hätte, dass meine Zeit als Spitzenkandidat abgelaufen war. Dabei habe ich die Sache selber in die Hand genommen und rechtzeitig die richtigen Konsequenzen gezogen."

Quelle: CDU in Schleswig-Holstein - Boetticher beklagt "öffentliche Hinrichtung" - Politik - sueddeutsche.de

Ich weiß überhaupt nicht warum sich Hr. Boetticher darüber aufregt, er müsste doch wissen das gerade Verfehlungen bei Politikern so eine Hatz nach sich ziehen, siehe doch mal Guttenberg's Plagiatsaffäre.
Und gerade bei solchen Themen mit mit der 16/17 jährigen ist es doch zu erwarten gewesen.
Seine Reaktion vom Rücktritt war doch doch schon mal für mich ein riichtiges Zeichen, und nun sollte er einfach die Klappe halten und mit der Zeit spricht auch keiner mehr darüber...


mfg

[Mogli247]

Ich glaube, dieser Punkt hier

Aber ich musste in den letzten Tagen auch viele Heuchler und Pharisäer kennenlernen, die zu Hause eine Familie haben, mit ihrer Sekretärin schlafen und jetzt glauben, sie können mit dem Finger auf mich zeigen

ist doch einen Aufreger wert ?!

Ich möchte nicht wissen, wer, welche Leichen im Keller liegen hat.

[LongbowArcher]

Ich sehe immer noch keinerlei Verfehlung. Alles war legal, niemand hat gegen ein Gesetz verstoßen, nur gegen die total veralteten und verkrusteten Moralvorstellungen von ein paar stockkonservativen.

Und wenn ich sowas hier lese, da geht mir die Hutschnur!

Christian von Boettichers Abgang als CDU-Fraktionschef in Schleswig-Holstein war offenbar die Folge einer Intrige. Nach SPIEGEL-Informationen verkündete die Partei seinen Rückzug, ohne dies mit ihm abzustimmen. Der Politiker hatte eine Beziehung zu einer 16-Jährigen, nun will er sein Land verlassen.

Teenager-Affäre: Boetticher will Schleswig-Holstein verlassen - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik

[Instab]

meiner meinung nach ein unding, wenn sich jemand, der anfang 30 ist, eine 17 jährige angelt und mit der dann auch noch in die kiste springt.

mist, soll ich jetzt auch abdanken?