1,6 Milliarden Euro Schaden durch Software-Piraterie in Deutschland

[Snitlev]

2010 ist der Software-Branche durch illegale Kopien und Installationen allein in Deutschland ein Schaden von 1,6 Milliarden Euro entstanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Business Software Alliance (BSA).
27 Prozent der hierzulande verwendeten Programme seien nicht rechtmäßig erworben, schreiben die Autoren. Damit liegt Deutschland gleichauf mit Großbritannien und knapp vor Kanada. In Österreich liegt der Anteil bei 24 Prozent. Am niedrigsten ist die Quote in den USA, Japan und Luxemburg mit jeweils 20 Prozent.
Insgesamt sind der Branche laut BSA 2010 fast 59 Milliarden Dollar (41,4 Milliarden Euro) durch die Lappen gegangen. Im weltweiten Durchschnitt sind 42 Prozent der installierten Programme nicht rechtmäßig erworben - ein Prozentpunkt weniger als 2009. Mehr als die Hälfte des Schadens entstehe mittlerweile in Schwellenländern, wo der Software-Markt im Wachsen begriffen sei.

Quelle: 1,6 Milliarden Euro Schaden durch Software-Piraterie in Deutschland - Business | News | ZDNet.de

Hier geht es ausnahmsweise mal nicht um Filme und Musik, sondern nur um Programme was die Sache zwar nicht besser macht aber mal deutlich zeigt welchen wirtschaftlichen Schaden "Programme" illegal downloaden anrichtet.
Was mich allerdings wundert ist dass man in den ganzen Abmahnbereichen nichts darüber liest das neben Musik und Filme auch Programme abgemahnt werden, aber was nicht ist kann ja noch kommen...

mfg

[C3PO]

Die konnten auch errechnen wieviel die Industruien von den Abmahnungen gewonnen haben...

[Mutter]

Also wieder ein paar Mondzahlen um dumme Politiker auf ihre Seite zu ziehen.
Der "Schaden" ist meist nicht so gross, schließlich sind die meisten Firmen ab einem gewissen Punkt auf die initial "geklaute" Software angewiesen, so dass am Ende doch eine Lizenz gekauft wird, damit auch der Support stimmt und dann nehmen die Firmen doch ihr Geld wieder ein.

Indem man geklaute Software nicht so sehr verfolgt kann man sie auch besser verbreiten (siehe Windows XP). JEDER hatte eine geklaute Version, die Updates haben es unbequem gemacht und am Ende konnten alle damit umgehen und haben sich nicht gegen eine Lizenz auf einem neu gekauften Rechner gewehrt und stattdessen Linux installiert oder sind auf Apple umgestiegen...Marktmacht kann man auch ohne verkaufte Software erreichen.

[v6ph1]

Mal wieder eine erschwindelte Zahl:

Viele würden sich Software nicht zum üblichen Marktpreis kaufen.
Wer von denen, die sich MS Office gratis besorgt haben, würde es denn für den regulären Preis kaufen?
Würden nicht eher viele vor die Alternative gestellt, eher auf OpenOffice (LibreOffice) umsteigen?

Ähnliches bei Windows oder auch den Programmen von Adobe.

Es wird genommen, weil es im Internet kostenlos ist - den normalen Preis würde kaum jemand bezahlen.

Realistische Preise, die die Verbraucher zu zahlen bereit wären, liegen deutlich unter dem, was die Firmen verlangen.
Wenn man diese anstatt der offiziellen Preise berücksichtigt, fallen schonmal mehrere Ziffern weg.

Realistisch dürfte der Schaden höchstens bei 40Mio. € liegen - also 0,50€ pro Person.

Nehmen wir verschiedene Beispiele:
Windows: Vertreten ist fast nur die Ultimate-Version mit einem UVP von über 300€ - ausreichend ist für viele eine OEM-Version für 80€ oder weniger.
Office: Das Komplettpaket kostet über 2000€ - die Alternative lautet OpenOffice und ist kostenlos. - Viel mehr würde keiner bezahlen.
Adobe: Vertreten ist die CreativeSuite für 3500€ - Bezahlen würden viele nur einen bruchteil davon: 35€.
Spiele: Üblich sind zu Markteinführung 50€ - alte Spiele werden für 5-10€ angeboten, was eher dem Entspricht, was viele zu zahlen bereit wären.

Und einige Programme würde ich nichtmal geschenkt nehmen.

Das Verhältnis zwischen Preis und Wert liegt zwischen 10:1 und 100:1 - berücksicht man dies, sehen diese Zahlen deutlich anders aus. (siehe oben)

mfg
v6ph1

[Nr1]

Ich finde es auch falsch, dass immer nur die Verluste der Software-, Film- und Musikindustrie angegeben werden und diese dann als wirtschaftlicher Schaden angegeben wird. Ich bin der Meinung, dass es auch mal eine Studie geben sollte, wie sich auf Grund des Filesharings die wirtschaftliche Lage von Server-Hostern in den letzten 10 _Jahren entwickelt hat. Würde man das gegenrechnen würde der gesamt Schaden sicherlich kleiner ausfallen.

[Freak69]

Spiele: Üblich sind zu Markteinführung 50 € - alte Spiele werden für 5-10 € angeboten, was eher dem Entspricht, was viele zu zahlen bereit wären.

Man hat es damals bei der "Call of Duty Box" gesehn, Call of Duty 1, OU und 2 für 50 DM nach wechsel zum € nicht 25 € sondern 50 € - also Preis verdoppelt !


Wenn ich Spiele gut finde, kauf ich diese auch keine frage, aber inzwischen sind die Spiele alle nur noch langweilig nachdem man sie 1x durch hat.

Programme, tja da gibt es genug Freeware alternativen. Man sieht es z.B. bei Nero, wieso für Nero Geld ausgeben wenn ich kostenlos Ashampoo Burning Studio bekomme, wenn ich mich nur Registrieren muss ?

Bei Antiviren Programmen genauso, wieso soll ich da Geld für ne Internet Security ausgeben, wenn diese sogar schlechter abschneiden als Freeware AV's ?



Ich hab hier 2x Original XP liegen, braucht aber auch keiner bzw. wenn nur für sehr wenig Geld - hab damals pro XP OEM 89 € bezahlt, weils mir nach 2 Monaten langzeit test gefallen hat, hab ichs gekauft. Würde zwar auch auf Linux umsteigen, aber ich brauche Windows weil ich doch vieles hab was nur unter Windows läuft und als zweitsystem nutze ich es zu selten.

[terranova]

Allgemein ist es doch schon eine Frechheit bei den heutigen Preisen für Software, Musik und Kino.
Ich wollte mir letzen Freitag ernsthaft einen Sampler kaufen. Aber 25€ für ein bisschen Musik,
das ist mehr als dreist. Damals kostete doch ein Sampler auch keine 50DM - schwindelig wurde mir erst
recht, als ich die PS3 Spiele gesehen habe. 70€ für ein Game mit Singleplayer-Spieldauer von wenigen Stunden (COD).

Außerdem, nicht jede heruntergeladene Software darf als "Schaden" gerechnet werden.
Denn nicht jeder Download bedeutet, dass der Downloader die Software auch wirklich braucht.
Oft probiert man eben mal aus (als eine Art Demoversion) und löscht das ganze dann wieder.
Aber diese Grundsatzdiskussionen zum Thema Raubkopien sind eh schon ausgelaugt und tausendmal durchgekaut ...

[Snitlev]

Damit bin ich 100% deiner Meinung, nur leider kapiert es die Film.-Musik und Gamer Industrie nicht, dass sie bei geringeren Verkaufspreis auch eine höhere Verkaufzahl hätten!
So könnten sie gleichzeitig die Kosten für den Kopierschutz einsparen bzw. die Abmahnanwälte einsparen...

mfg

[Instab]

So könnten sie gleichzeitig die Kosten für den Kopierschutz einsparen bzw. die Abmahnanwälte einsparen...

hehe, wäre in der tat interessant was an kosten gepsart werden könnte wenn man den kopierschutz streichen würde. was bringt es auch, kurz nach dem release ist das ding sowieso gecracked

[terranova]

Eben, mit dem Kopierschutz schadet man nur den ehrlichen Kunden.
Wollte mir die Tage auch eine gekaufte CD auf meinen MP3-Player ziehen ... nix da, geht nicht dank Kopierschutz.
Dann hole ich mir die CD eben nochmal über's Netz, traurig aber Wahr.

[Instab]

Eben, mit dem Kopierschutz schadet man nur den ehrlichen Kunden.
Wollte mir die Tage auch eine gekaufte CD auf meinen MP3-Player ziehen ... nix da, geht nicht dank Kopierschutz.
Dann hole ich mir die CD eben nochmal über's Netz, traurig aber Wahr.

selbiges ging mir bei den spielen so. habe auch gekaufte spiele gecracked weil es totaler mist war wenn die spiele die cd/dvd im laufwerk haben wollten und dann bei bestimmten sachen benutzt haben.

das mit der musik cd geht natürlich aber halt nicht direkt.