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Thread: Gekürzt, verschoben, gestrichen: Bildung und Forschung in Deutschland

  1. #1
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    Exclamation Gekürzt, verschoben, gestrichen: Bildung und Forschung in Deutschland

    In der Öffentlichkeitsarbeit ist Annette Schavan, Bundesministerin zuständig für Bildung und Forschung, recht rührig. Immer wieder lancierte sie in den vergangenen sechs Jahren ihrer Amtszeit neue Projekte. SPD-Haushaltsexperte Klaus Hagemann hat für die laufenden Haushaltsberatungen diverse Vorhaben und Ankündigungen in einem "Schwarzbuch Schavan" aufgelistet und mit ihrem aktuellen Status abgeglichen. Dabei bezieht er sich hauptsächlich auf Berichte und Auskünfte des BMBF.

    Hagemanns Fazit: Viele Projekte waren nicht sehr effektiv – wenn sie denn überhaupt realisiert wurden. Über 473 Millionen Euro wurden seit 2005 (damals noch in der großen Koalition, seit 2009 in der schwarz-gelben Bundesregierung) von Ministerin Schavan zwar in den Haushalt eingestellt, konnten aber nicht investiert werden und verfielen. "Die Ministerin hat zu schnell zu viel Geld erhalten, als dass sie es unter die Leute hätte bringen können", meint der Sozialdemokrat.
    Die Hightech-Strategie etwa, mit der 1,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden sollten, hat Hagemanns Erkenntnissen zufolge ihr Ziel bereits verfehlt: Die Zahl der neuen Arbeitsplätze bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Die Strategie zeigte Wirkung nur im Forschungsbereich, hatte für den allgemeinen Arbeitsmarkt aber keine Bedeutung. Die Forschungsprämie, mit der Investitionen von kleineren und mittleren Unternehmen mit insgesamt 100 Millionen Euro gefördert werden sollten, wurde mangels Erfolg eingestellt: Sie wurde lediglich in Höhe von 14,8 Millionen Euro ausbezahlt.
    Schavan wollte auch die Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen steuerlich fördern. Dieses Vorhaben wurde angesichts der Haushaltslage ganz abgeblasen. Laut Koalitionsvertrag sollten "Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung" eingerichtet werden – doch hierfür sind im Haushalt 2011 keine festen Stellen für das Führungspersonal vorgesehen. Ohne das wird die Etablierung der Zentren aber kaum realisierbar sein. Eine BMBF-Sprecherin sagte: "Es liegt in der Hand des Parlaments, die aus Sicht des BMBF notwendige Personalausstattung zu gewährleisten." Gleichwohl arbeitet das Parlament mit einer Regierungsvorlage, dies es nun offenbar korrigieren soll.
    Quelle: heise online - Gekürzt, verschoben, gestrichen: Bildung und Forschung in Deutschland

    100% richtig getroffen den Titel von heise.de, genauso siehts nämlich aus!
    Aber warum erkennt unsere Regierung das nicht und versucht dagegen zu wirken.
    Die Bildung ist nunmal unser höchstes Gut und dieses darf man nicht durch eine falsche Politik in den Sand setzen.
    Ich kann nur hoffen das man das schnellstens erkennt und dem entsprechend handelt...

    mfg

    Wer versucht zu rennen, bevor er laufen kann, kommt meistens zu Fall



    stop animal experiments, take child molesters - they like pain!


    Besser man bereut was man getan hat, anstatt zu bereuen das man es unterlassen hat
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    slikrapid (06.10.10)

  3. #2

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    BIldung steht nun mal den Renten hinten an und da wir mehr Rentnerlobbys haben wird die Bildung vernachlässigt. So einach ist das.

    Das aber grade ein SPD-Fuzzi den Mund auf machen muss in Sachen Bildung ist doch höchst lächerlich und peinlich!
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  4. #3


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    Quote Originally Posted by Snitlev
    Aber warum erkennt unsere Regierung das nicht und versucht dagegen zu wirken.
    die Regierung kennt es allzu gut, es ist ja nichts neues oder unerwartetes, schon jahre/dekadelang - sie reagiert nicht (oder ungenuegend) weil es nicht in ihre Interessen ist (zu viel gut ausgebildete Menschen = zu grosse potenzielle politische Aktivitaet, zu hohes potenzielles Informiertheitsniveau, zu wenig Bildungsprobleme, zu stabiler Sektor, ungenuegende Notwendigkeit fuer Staatsinterventionismus), es geht gegen Immigrationsplaene (zB. DIW-Chef-Zimmermann „Nur Zuwanderer können unseren Lebensstandard sichern“ ), es geht gegen Klassenschichtung, usw. - auch wenn (genuegend) Finanzmittel eingesetzt werden gehen die nicht ins wesentliche Verbesserungen (wie Programmaenderungen, Anzielung mangelhafter Kenntnisse, wie zB. der frueher erwaehnte Dreisatz) sondern ueberwiegend etwa ins Immobilien, Reparaturen, Geraete, Berater, Lobbyisten, Vertraege, Projekte, Konferenzen, EU Kooperationen/Projekte, Kapazitaetserweiterungen, Marketing, Verlag, Umweltfreundlichkeit, usw.

    Quote Originally Posted by LongbowArcher
    BIldung steht nun mal den Renten hinten an und da wir mehr Rentnerlobbys haben wird die Bildung vernachlässigt.
    nicht ganz, die Renten sind zurzeit das Tagesthema, allerdings alle andere Sektoren haben bestimmte Finanzmittel bekommen und haben diese auch eingesetzt, die Vernachlaessigung kann nicht so einfach relativisiert werden (es ist sehr wahrscheinlich dass das ganze Bundesministerium zuständig für Bildung und Forschung sich mit Rentenprobleme ueberhaupt nicht beschaeftigt hat) um immer wieder mangelhafte Resultate oder die uebliche Brotkruemeln-aenliche-Erfolge so zu erklaeren, ganz zu schweigen von immer ordentlich verbrauchte Steuermittel (mit immer steigende Aufforderungen dafuer)
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  5. #4
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    Die Frage die sich einem konkret in diesem Kontext stellt ist folgende wie viel Bildung darf ein Bürger haben und wie würde sich die politisch sowie gesellschaftliche Landschaft ändern wenn alle Bevölkerungsschichten die Option hätten an der Bildung/Forschung und Wissenschaft gleichermaßen profitieren zu können....


    http://de.wikipedia.org/wiki/Tittytainment
    Last edited by Se7Ven; 06.10.10 at 23:12.

    Nosce Te Ipsum
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  6. Who Said Thanks:

    v6ph1 (06.10.10)

  7. #5
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    Quote Originally Posted by Snitlev View Post
    Aber warum erkennt unsere Regierung das nicht und versucht dagegen zu wirken.
    Die Bildung ist nunmal unser höchstes Gut und dieses darf man nicht durch eine falsche Politik in den Sand setzen.
    Ich kann nur hoffen das man das schnellstens erkennt und dem entsprechend handelt...
    Hat man doch schon...
    Zuviel Bildung führt dazu, dass die Bevölkerung die Regierung hinterfragt - und das will doch niemand

    Bei der Bildungsfinanzierung gibt es ein großes Problem:
    Haushaltmittel, die nicht aufgebraucht werden, verfallen und in der darauffolgenden Periode werden diese Mittel dann gekürzt - da sie ja "nicht gebraucht werden".

    Mittel für Bildung werden in den Ländern aktuell gekürzt - ein Armutszeugnis für die CDU-Regierungen dort.

    Auch gibt es ein gewaltiges Problem, dass Bildung von Staatswegen bewusst verteuert wird:
    Die Umstellung nach dem Bologna-Prozess erfordert, führt dazu, dass von den Studenten jetzt regelmäßig Hausaufgaben abverlangt werden und diese korrigiert werden müssen.
    Ein Mehraufwand von 2h pro Woche und Übungsgruppe, der bezahlt werden muss:

    Gut 50 Übungsgruppen (25 im 1. Semester, 13 im 2. und 12 im 3.) sind vorhanden und gezählt werden 14 Wochen in einem Semester.
    50Übungsgruppen*Semester*14Wochen/Semester*2h/(Woche*Übungsgruppen)*10€/h
    = 14k€ mehr an Tutorengeldern.
    Und das für jeden Jahrgang nur in der Mathematikausbildung für die Informatiker (ca. 400-500 Studenten pro Jahrgang)

    Dann werden aber dazu passend andere Lehrveranstaltungen abgeschafft, die komplett von diesem Geld hätten finanziert werden können.

    Auch entfallen einige sehr zweifelhafte "Kunstwerke" in die Kategorie Bildung.
    (z.B. Skulpturen - nach einstimmiger Meinung der Studenten, Professoren und Mitarbeiter häßlich - welche im Foyer aufgestellt sind.)

    Es gibt im Lande der Dichter und Denker 2 große Probleme:
    1. Gelder für Bildung werden gekürzt
    2. Das vorhandene Geld kommt nicht dort an, wo es ankommen soll.
    Und damit bin ich wieder beim Titel des Artikels.

    mfg
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    Apple: Da ist der Wurm drin.
    Der Klügere gibt nach. Deshalb wird die Welt auch von Dummen regiert.
    Das Volumen einer Pizza mit Radius z und Höhe a ist gleich Pi·z·z·a
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  8. Who Said Thanks:

    Snitlev (07.10.10)

  9. #6
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    Die Bildung ist der Rohstoff mit dem eine Gesellschaft vorangetrieben wird und Menschen auf die Suche gehen lässt nach neuen Ufern/Horizonten sowie Innovationen dazu gehört es zu Forschen sowie permanent zu Experimentieren.

    Wenn das Wissen eine Triebfeder innerhalb der politischen Landschaft wäre und eine angemessene Priorität erfahren würde könnten wir diese als Bildungspaläste an ihrer Ausstattung sowie ihrer Ausprägung als Allgemeingut wohl deutlicher erkennen.


    Es besteht eine Notwendigkeit dem Volke ein breites Spektrum an Wissensbildung mit entsprechenden Universitäten/Zukunftswerkstätten anzubieten und einer tendenziellen Privatisierung der Bildung entgegenzuwirken damit das Wissen nicht ausschließlich privilegierten elitären Kreisen allein vorbehalten bleibt.
    Last edited by Se7Ven; 09.10.10 at 19:29.

    Nosce Te Ipsum
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