Hagemanns Fazit: Viele Projekte waren nicht sehr effektiv – wenn sie denn überhaupt realisiert wurden. Über 473 Millionen Euro wurden seit 2005 (damals noch in der großen Koalition, seit 2009 in der schwarz-gelben Bundesregierung) von Ministerin Schavan zwar in den Haushalt eingestellt, konnten aber nicht investiert werden und verfielen. "Die Ministerin hat zu schnell zu viel Geld erhalten, als dass sie es unter die Leute hätte bringen können", meint der Sozialdemokrat.
Die Hightech-Strategie etwa, mit der 1,5 Millionen Arbeitsplätze geschaffen werden sollten, hat Hagemanns Erkenntnissen zufolge ihr Ziel bereits verfehlt: Die Zahl der neuen Arbeitsplätze bleibt weit hinter den Erwartungen zurück. Die Strategie zeigte Wirkung nur im Forschungsbereich, hatte für den allgemeinen Arbeitsmarkt aber keine Bedeutung. Die Forschungsprämie, mit der Investitionen von kleineren und mittleren Unternehmen mit insgesamt 100 Millionen Euro gefördert werden sollten, wurde mangels Erfolg eingestellt: Sie wurde lediglich in Höhe von 14,8 Millionen Euro ausbezahlt.
Schavan wollte auch die Forschung und Entwicklung in kleinen und mittleren Unternehmen steuerlich fördern. Dieses Vorhaben wurde angesichts der Haushaltslage ganz abgeblasen. Laut Koalitionsvertrag sollten "Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung" eingerichtet werden – doch hierfür sind im Haushalt 2011 keine festen Stellen für das Führungspersonal vorgesehen. Ohne das wird die Etablierung der Zentren aber kaum realisierbar sein. Eine BMBF-Sprecherin sagte: "Es liegt in der Hand des Parlaments, die aus Sicht des BMBF notwendige Personalausstattung zu gewährleisten." Gleichwohl arbeitet das Parlament mit einer Regierungsvorlage, dies es nun offenbar korrigieren soll.
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