Experten taten sich auf einer Konferenz zur künftigen Netzregulierung
netz:regeln @ mixxt schwer, das Ausmaß des Schadens durch illegale Downloads auszuloten. 150 Millionen Filme würden pro Jahr rechtswidrig aus dem Internet geladen, schätzte Christian Sommer, Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU)
GVU - Startseite bei der Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung und der Branchenvereinigung Bitkom am Samstag in Berlin. Dies sei ein "konservativer Erfahrungswert" der vergangenen Jahre. Man könne diesen aber nicht in 150 Millionen entgangene Kinobesucher ummünzen. Umfragen hätten aber gezeigt, dass jeder Fünfte oder Vierte davon nicht ins Kino gehe oder sich eine DVD nicht kaufe oder nicht ausleihe. Generell habe die Filmbranche zwar derzeit nicht direkt Umsatzrückgänge zu beklagen, man müsse aber auch ein "Minderwachstum" berücksichtigen.
Die Folge ist laut dem GVU-Vertreter, dass in aufwändige Großproduktionen und Blockbuster zwar weiter investiert werde. Es würden insgesamt aber weniger Filme gemacht als früher. Dafür sei das Risiko, nicht erfolgreich zu sein, zu hoch. "Die Mittelschicht bricht weg", betonte Sommer. An Filmen, die vor zehn Jahre noch rund 700.000 Besucher in die Lichtspieltheater gelockt hätten, versuche sich heute kaum ein Produzent mehr. Die "Experimentierfreude" sei zurückgegangen.
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