Wirtschaftsweise schlagen 250 Euro Hartz IV vor

[Snitlev]

Der Sachverständigenrat der Bundesregierung fordert, den Regelsatz für das Arbeitslosengeld II um 30 Prozent zu kürzen. Damit würden Hartz-IV-Empfänger künftig nur noch gut 250 Euro im Monat erhalten. Im Gegenzug wollen die Wirtschaftsweisen aber mehr Hinzuverdienstmöglichkeiten erlauben

Quelle: Kürzung der Stütze: Wirtschaftsweise schlagen 250 Euro Hartz IV vor - Nachrichten Wirtschaft - WELT ONLINE

Das ist heftig, aber ich denke nicht das sie das durchsetzen können, denke es ist eher wahrscheinlich den Regelsatz zu erhöhen!

Wichtig ist das diese Kinder von Hartz4 Empfängern keinen Nachteil erleiden dürfen, denn sie können nichts dafür...

Ihnen sollte man auf Amtswegen schulisch und zumiindest einen Sportverein bezahlen können, man sollte sogar nachdenken Ihnen für die Schulkantine Essenmarken zu geben da wohl viele Kinder hungernd zur Schule gehen müssen...

mfg

[LongbowArcher]

Da steht doch eindeutig, dass im Gegenzug die Hinzuverdienstmöglichkeiten steigen sollen. Aber man liest natürlich nur: Hartz 4 soll nur noch 250€ betragen...
Somit wird die ganze Diskussion von vornherein manipuliert und schnell unter den Teppich gekehrt, statt sich wirklich einmal mit solch einem Vorschlag auseinanderzusetzen.

[Snitlev]

Da steht doch eindeutig, dass im Gegenzug die Hinzuverdienstmöglichkeiten steigen sollen. Aber man liest natürlich nur: Hartz 4 soll nur noch 250€ betragen...
Somit wird die ganze Diskussion von vornherein manipuliert und schnell unter den Teppich gekehrt, statt sich wirklich einmal mit solch einem Vorschlag auseinanderzusetzen.

da hast du vollkommen Recht, und ich würde das sogar begrüßen denn so müssen die meisten auch wieder arbeiten um sich Ihren Standard aufrecht zu halten...
Das ist meiner Meinung nach der richtige Schritt, abgesehen von meiner Meinung zu den Kindern.

mfg

[LongbowArcher]

ICh sehe das eher aus dem Blickwinkel:

Jetzt können sie neben den Regelsätzen endlich auch mal was dazu verdienen und werden sogar noch dazu animiert.

[mabuse]

Naja, aber einen Job zu finden, mit dem man sich was dazuverdienen kann, ist sooo einfach nun auch wieder nicht.
Und wer keinen findet, der muss mit 250 € im Monat auskommen? Das ist schon verdammt hart . . .

[Se7Ven]

Naja, aber einen Job zu finden, mit dem man sich was dazuverdienen kann, ist sooo einfach nun auch wieder nicht.
Und wer keinen findet, der muss mit 250 € im Monat auskommen? Das ist schon verdammt hart . . .

Kann es tatsächlich sein das es zukünftig soweit kommen könnte in Deutschland das Menschen wegen mangelnder Ernährung oder keiner Unterkunft krank oder sterben müssen in einem Sozialstaat Deutschland?


Das wäre an Dramatik kaum zu überbieten ....für mich purer Zynismus und zwar deshalb weil es keinesfalls die Wirtschaftslage verbessert oder gar Arbeitsplätze schafft

Es gibt einige arbeitslose Akademiker in meinem Bekanntenkreis die behaupten
sogar das 1 Eurojobs reinste Jobkiller sind und das Probleme auch gerade bei den Genringverdienern auftreten werden.

Die Frage ist ob wirklich auch alles sozial ist was Arbeit schafft und ob das nicht eher eine modifizierte Art von moderner Sklaverei darstellt.

Die oberste Prämisse sollte sein Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen und nicht die Statistik permanent zu manipulieren in dem diese Pseudomaßnahmen als vollwertige Arbeitsplätze deklariert werden.

[mufty]

Naja, aber einen Job zu finden, mit dem man sich was dazuverdienen kann, ist sooo einfach nun auch wieder nicht.
Und wer keinen findet, der muss mit 250 € im Monat auskommen? Das ist schon verdammt hart . . .

Jo, ist hart, aber das Interesse, Arbeit zu finden würde enorm steigen.
Ohne das jemals selber durchgemacht zu haben glaube ich, dass es gar nicht so schwer ist, eine zu finden. Für gut bezahlte Arbeit braucht man dagegen Beziehungen oder hohe Qualitfikationen. Aber das ist ja nicht das Thema. Jedenfalls kann man mit 250€ im Monat überleben. Wer mer will, muss dafür auch was tun.

[shoulder]

Jo, ist hart, aber das Interesse, Arbeit zu finden würde enorm steigen.

Das mag sein, aber was ist mit denen die wirklich keinen Job bekommen?
Pech gehabt?

[mufty]

Ich habe nicht gesagt, dass die Suche nach Arbeit einfach ist. Teilweise muss man bestimmt viele Opfer bringen. (Umzug weit weg von den alten Freunden, langer und/oder anstrengender Arbeitstag, geringes Gehalt, etc.) Sicher macht das keinen Spaß, aber ich glaube es geht nicht anders. Manchmal muss man im Leben echt anstrengende Wege gehen, oder etwa nicht? Also ich weiß nicht ob das die richtige Einstellung ist, aber wenn ich irgendwo nicht angenommen werde, überlege ich mir zuerst immer, ob ich nicht vielleicht etwas an mir ändern sollte, damit es klappt. Mag ja sein, dass die Welt auch ungerecht sein kann, aber mit der entsprechenden Ausdauer kann man auch mal ein paar Durststrecken überwinden, oder?
Wer nicht imstande ist sich irgendjemandem nützlich zu machen, bei dem läuft doch irgendwas völlig falsch...
Ich meine es gibt ja sogar Behindertenwerkstätten, also kann man doch auch als eingeschränkte Person was Vernüftiges im Leben anstellen, oder? Wer nicht arbeitet muss ja nicht gleich verhungern, dafür gibt es ja die 250€, einen Anspruch auf "gemütliche" Verhältnisse hat dagegen finde ich niemand, den höheren Lebensstandard muss man sich verdienen.
Viel größer sind die Probleme doch in der 3. Welt. Dort gibt es wirklich keine Arbeit und die Leute sind am verhungern, dort sollte mal angepackt werden!

[Snitlev]

Ich vertrete da auch eher die Meinung von @mufti, es geht um Jobs die nunmal keine Qualifizierungen beanspruchen,
einfach billige Hilfsarbeiterjobs und die gibt es wirklich reichlich und man liest sie auch täglich in den Zeitungen.
Das Problem daran ist doch, das die meisten sich zu schade für solch eine Arbeit sind, da sie bisher mit dem Satz Hartz4 + Miete usw. gut ausgekommen sind, und nur wenn sie etwas mehr brauchten sich mal eben einen kleinen Minijob besorgt haben.
Und jetzt wo es darum geht man muss sich einen Zuverdienst besorgen da bekommen viele das Zittern, Scheiß Arbeit für wenig geld um über die Runden zu kommen.

mfg

[mabuse]

Ohne das jemals selber durchgemacht zu haben glaube ich, dass es gar nicht so schwer ist, eine zu finden.

Glaub mir: es ist hart.
Ich hab's mitgemacht - und ich hab eine verdammt gute Ausbildung und war bereit, an's andere Ende Deutschlands zu ziehen. Bin nur durch Vitamin B an einen Job gekommen.

[supermarrioh]

Es ist sicherlich hart.
Wenn man seine Ansprüche hoch steckt.
Ich habe es auch mitgemacht, wenn auch nie auf einen auf Dauer ausgelegten Job, ich habe immer innerhalb von 2 Wochen was als gefunden was man ohne Qualifikation für roundabout 6-8€ die Stunde machen konnte. Mal Kistenverpacken inner Werkzeugfabrik, mal Im Hochreallager die Bestände laufend prüfen.
Ich habe immer gerade so viel gearbeitet wie ich musste, bin ja momentan noch Stundent, und meißt wollten mich die Firmen nichmal mehr gehen lassen... mir wurden teilweise schon saftige Gehaltserhöhungen (von 7€ auf 11€) geboten nur damit ich da weiterarbeite.

[mabuse]

Ich habe immer gerade so viel gearbeitet wie ich musste, bin ja momentan noch Stundent, und meißt wollten mich die Firmen nichmal mehr gehen lassen... mir wurden teilweise schon saftige Gehaltserhöhungen (von 7€ auf 11€) geboten nur damit ich da weiterarbeite.

Das ist etwas anderes.
Solche Leute nehmen die immer gerne, weil dafür keine Sozialabgaben fällig werden. Ist mir während meines Studiums auch mehrfach passiert.
Das ändert sich schlagartig, sobald du die das gleiche kostest wie ein "normaler" Arbeitnehmer.

[supermarrioh]

Gut, es geht hier aber konkret um solche Niedrigverdienste zum Hartz.
Wenn man zu den 250€ noch 400 Dazuverdient kann man davon schon gut leben. Mit ähnlich viel komme ich momentan auch aus, und ich muss sagen ich lebe wirklich nicht schlecht.

[mabuse]

Wenn man zu den 250€ noch 400 Dazuverdient kann man davon schon gut leben. Mit ähnlich viel komme ich momentan auch aus, und ich muss sagen ich lebe wirklich nicht schlecht.

Das ist richtig, hab ich auch jahrelang gemacht.
Aber immer unter der Vorraussetzung, das man so einen Job auch bekommt.

Was als normaler, sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer gar nicht so einfach ist.
Wohlgemerkt, jetzt!
Und jetzt werf mal 5 Millionen Hartz IV-Empfänger gleichzeitig in das Rennen um einen dieser Jobs. Die gibt's einfach nicht. Und diese Jobs zu fördern würde doch nur bedeuten, das dafür normale Jobs wieder abgebaut werden. Dann haben wir in drei oder vier Jahren statt fünf Millionen Hartz IV-Empfänger mit 400 €/Monat acht Millionen Hartz-IV-Empfänger mit 250 €/Monat, die sich alle was dazuverdienen - und eine entsprechend Anzahl Jobs weniger, von denen der Staat Steuern und Sozialabgaben kassiert.

Und das Ganze hat dann gebracht?
Das ist doch alles nur Hirn- und sinnlose Flickschusterei!